Als Bodycontouring bezeichnet man meist eine Kombination verschiedener Eingriffe, die darauf abzielen, eine bestimmte Körperpartie wieder rundum straff und schlank erscheinen zu lassen. Hierfür kommen zum Beispiel eine Liposuktion (Fettabsaugung) und eine Straffungsoperation in Frage. Der Name bedeutet frei übersetzt „dem, Körper Kontur geben“, ihn also mittels operativer Verfahren zu formen. Hierfür kommen fast alle Körperpartien in Frage, wie zum Beispiel der Bauch, die Oberschenkel, aber auch Po, Waden und Oberarme. So wird beispielsweise die Bauchdeckenplastik gemeinhin auch dem Bodycontouring zugeordnet.
Eine OP aus dem Bereich Bodycontouring kommt immer dann in Frage, wenn konventionelle Methoden keinen Erfolg bringen. Dies kann in verschiedensten Situationen der Fall sein: Gerade bei sportlichen Männern beispielsweise gibt es oft einen Punkt, ab dem die trainierte Körperpartie einfach nicht weiter zu kräftigen und straffen ist. Dies kann zum Einen auf überschüssige Haut zurückzuführen sein oder auch auf kleinste hartnäckige Fettpölsterchen, die zwischen Muskelgewebe und Haut liegen. Meist ist eine Kombination aus Beidem Schuld für den mangelnden Trainingserfolg, weshalb sich eine Bodycontouring-OP anbietet.
Für überschüssige Haut und hartnäckige Fettpölsterchen selbst bei schlanken Menschen gibt es verschiedene Ursachen. Hängende, schlaffe Haut kann zum Einen durch genetische Veranlagung mit einem schlechten Bindegewebe bedingt sein. Die Bindegewebsfasern stützten die Oberhaut im Normalfall von unten, durch entsprechende Disposition oder auch sehr schlechte Ernährung kann dies aber nachlassen. Auch der natürliche Alterungsprozess trägt zur Hauterschlaffung bei. Eine weitere Möglichkeit ist ein rapider Gewichtsverlust, meist durch eine sogenannte Crash-Diät. Hierbei hat die Haut nicht genügend Zeit, um sich mit dem Fettgewebe zugleich rückzubilden. Es kommt zu einem Hautüberschuss, der oft auch durch Training nicht zu korrigieren ist. Hartnäckige Fettpölsterchen hingegen sind in der Regel Veranlagung. So gibt es bei schlanken Männern und Frauen oft spezifische Körperbereiche, die nach wie vor weniger gut proportioniert sind als andere. Bei Frauen sind dies oft die typischen „weiblichen Formen“, also Reiterhosen (am Oberschenkel) sowie volle Hüften und Popartie.
Wenn schlaffe Haut und eventuell kleine Fettpölsterchen zusammentreffen, kann das Bodycontouring zu einem (wieder) ästhetischen Gesamtergebnis verhelfen. Dabei wird besonders viel Wert gelegt auf die harmonische Proportionierung aller Körperpartien. Unter Umständen wird der Arzt deshalb empfehlen, mehrere Partien zu operieren. In einigen Fällen werden auch reine Straffungsoperationen als Bodycontouring bezeichnet, da dieser Begriff eigentlich alle Plastische Chirurgie umfasst, die dem Körper wieder Form gibt. Daher werden hier alle möglichen zur Verwendung kommenden Eingriffe erläutert. Der Arzt entscheidet im Einzelfall darüber, welche Kombination Sinn macht.
Hier finden Sie Ärzte für eine Bodycontouring-Operation.
WELCHER ARZT BIETET BODYCONTOURING AN?
Nur bei ausgewiesenen Fachärzten ist dieser Eingriff in guten Händen. In Deutschland gibt es hierfür die gesetzlich geschützten Titel „Facharzt für Plastische Chirurgie“ sowie „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“. Ärzte mit dieser Bezeichnung haben im Rahmen ihrer Ausbildung mindestens 600 Operation selbständig durchgeführt und verfügen über die notwendige Erfahrung sowie Kompetenz. Andere Bezeichnungen wie Kosmetischer Chirurg oder Schönheitschirurg können von jedem Mediziner geführt werden und geben keinerlei Aufschluss über die fachliche Eignung. Adressen von ausgewiesenen Fachärzten hält beispielsweise der Dachverband DGPRÄC bereit.
Im ersten Beratungsgespräch erklärt der Arzt den geplanten Eingriff, informiert über Möglichkeiten und Risiken. An Hand dokumentierter Vorher- / Nachher- Fotos kann sich der Patient ein genaues Bild vom Bodycontouring machen. Erst wenn alle Zweifel und Fragen beseitigt sind und sich der Patient gut aufgehoben fühlt, sollte ein OP-Termin vereinbart werden. Zwischen Gespräch und OP müssen in Deutschland mindestens 14 Tage liegen, innerhalb derer dem Patientin noch eine Bedenkzeit zusteht. Vorabinformationen sollten z. B. im Internet eingeholt werden. Eine anerkannte Adresse ist Prof. Dr. Peter Graf.
VOR DEM EINGRIFF
Wie vor jedem operativen Eingriff muss auch beim Bodycontouring alles vermieden werden, was den Operationsablauf stören und zu unnötigen Komplikationen führen könnte. Hierzu zählt insbesondere der ein- bis zweiwöchige Verzicht auf Alkohol und blutverdünnende Medikamente. Zu diesen zählen beispielsweise Aspirin und andere ASS-haltige Schmerzmittel, aber auch lebenswichtige Medikamente wie Macumar. Letzteres darf selbstverständlich nur in ausdrücklicher Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Ebenso sinnvoll ist es, einige Tage vorab das Rauchen einzustellen. Nikotin verschlechtert die Durchblutung und verengt die Gefäße; beides kann spätere Wundheilungsstörungen und andere Komplikationen begünstigen. Wenn der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt wird, darf vor der OP nicht gegessen und getrunken werden.
DER EINGRIFF – BODYCONTOURING, STRAFFUNGS-OP, LIPOSUKTION
Zum Bodycontouring stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl, die wiederum an spezifischen oder mehreren Körperpartien zur Anwendung kommen können (zum Beispiel Bauch, Oberschenkel, Po, Oberarme, Hüfte, Oberkörper beim Mann). Je nachdem, wieviele Behandlungen miteinander kombiniert werden, kann die Bodycontouring-Operation daher sehr zeitintensiv sein (30 Minuten bis zu mehreren Stunden). Idealer Weise erfolgt sie deshalb in der Regel unter Vollnarkose / Allgemeinanästhesie. Es ist auch möglich, bei mehreren geplanten Eingriffen diese auf mehrere OP-Tage zu verteilen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Körper einen „Rund-um-Bodylift“ bekommen soll und an mehreren Partien korrigiert wird.
-DIE LIPOSUKTION / FETTABSAUGUNG
Das Fettabsaugen wurde 1978 zum ersten Mal erfolgreich durchgeführt. Seitdem hat es immer wieder medizinische Fortschritte gegeben, die die Methode optimiert haben. Die wenigsten Chirurgen führen heute noch eine klassische Basic-Liposuktion durch. Welches Verfahren angewandt wird, hängt zum Einen von der Erfahrung des Arztes, zum Anderen auch von der Art der Fettpölsterchen ab. So gibt es Methoden, die sich ganz spezifisch beispielsweise für die Absaugung von Fettzellen unmittelbar unter der Haut eignen.
– Bei der klassischen Liposuktion, wie sie seit den Entstehungsjahren angewandt wird, bringt der Arzt eine Wirkstoffmischung in die Haut ein. Diese enthält zum einen ein lokal betäubendes Schmerzmittel, zum Anderen einen Stoff, der die Adern kurzzeitig komprimiert. Dies verhindert, dass diese sich beim Absaugen erweitern und somit den Vorgang verlangsamen können. Anschließend werden die Fettzellen mit einem speziellen Gerät entfernt.
– Eine Weiterentwicklung dieser Methode ist die Tumeszenz-Technik. Auch hierbei wird eine gleichzeitig betäubende Wirkstoffmischung injiziert. Dies erfolgt jedoch zusätzlich unter hohem Druck, so dass die unterliegenden Fettzellen an Volumen gewinnen und somit aus dem Fettgewebe herausgelöst werden. Anschließend können sie mit Hilfe spezieller Kanülen und Geräte abgesaugt werden.
– Auch die Tulip Technik kann als Fortführung der Basic-Methode angesehen werden. Hierbei wird statt der Absaugkanüle eine spezielle Spritze zum Einsaugen der Fettzellen verwendet. Dadurch entfällt der für Absauggeräte typische Unterdruck, das Gewebe wird weitgehend geschont.
– Zudem gibt es verschiedene neuere Methoden, die mit Hilfe von Licht- und Schallwellen arbeiten. Bei der Ultraschall-Methode wird zur Lösung der Fettzellen eine spezielle Kanüle eingeführt, durch die Energieimpulse ins Gewebe geschickt werden. Diese sind von so starker (für den Patienten jedoch kaum wahrnehmbarer) Frequenz, dass sich die Fettzellen verflüssigen und dann besonders leicht absaugbar sind. Ähnlich wirkt die Lipopulsing-Technik, bei der ebenfalls spezielle Kanülen ins Gewebe eingebracht werden. Die hier ausgesendeten Impulse sind ebenfalls hochfrequentiert, die Energie selbst jedoch geringer als beim Ultraschall. So sollen mögliche Risiken der Ultraschall-Methode verringert und der Körper noch mehr geschont werden.
– Als neueste und feinste Methode kann die Feintunnelungs-Technik zum Einsatz kommen. Für dieses Verfahren werden ganz besonders feine Kanülen eingeführt, die selbst durch eine spezielle Vibrationstechnik die hartnäckigen Fettzellen lösen und anschließend bzw. gleichzeitig absaugen. Hierdurch ist besonders fein abgestimmtes Arbeiten bis unter die Hautoberfläche möglich.
– DIE STRAFFUNGSOPERATION
Bei der Straffungs-OP, die idealer Weise nach einer eventuellen Liposuktion erfolgt, soll die behandelte Körperpartie wieder ein jugendliches, straffes Aussehen zurückerhalten. Vor dem Eingriff zeichnet der Chirurg die geplanten Schnittlinien direkt auf dem Körper auf. Dies ist wichtig, weil der Körper unter Betäubung oder Narkose deutlich schlaffer ist, die Proportionen verändert. Beim Eingriff selbst wird entlang dieser Schnittführung die Haut vom Gewebe getrennt und die überschüssige Haut entfernt. Anschließend werden die Schnitte wieder vernäht. Die späteren Narben verlaufen so unsichtbar wie möglich, bei einer Oberschenkelstraffung.htm“>Oberschenkelstraffung beispielsweise nach Möglichkeit Innen.
NACHSORGE
Unmittelbar nach der OP werden die entstandenen Wundnähte mit Verbandsmaterial versorgt. Gegebenenfalls wird auch ein Drainageröhrchen gelegt, durch das sich ansammelndes Wundwasser und Blut abfließen können. Dieses Röhrchen wird nach einigen Tagen wieder entfernt, die entsprechende Stelle wächst von allein zu. Bei einer Liposuktion wird zusätzlich für mehrere Wochen ein stützender Kompressionsverband getragen. Bei einem längeren Eingriff ist oft ein stationärer Aufenthalt von einem bis zu mehreren Tagen ratsam.
Um den Körper größtmöglich zu schonen und Druck von den Wundnähten und vom Gewebe abzuwenden, sollte für einige Wochen auf intensiven Sport verzichtet werden. Unmittelbar nach dem Eingriff sollten außerdem weder Alkohol noch andere blutverdünnende Mittel (außer verschriebene Medikamente) eingenommen werden, um unnötige Nachblutungen zu vermeiden.
RISIKEN UND KOMPLIKATIONEN
Weil das Bodycontouring einen enormen Eingriff in den Organismus darstellt, ist dieses Verfahren selbstverständlich auch mit Risiken verbunden. Zu den harmloseren, aber durchaus unangenehmen Symptomen nach der OP zählen Rötungen, Schwellungen und Hämatome. Diese vergehen nach einiger Zeit von ganz allein. Auch leichte Schmerzen, ein Brennen oder Ziehen kann auftreten. Wenn sich die Haut auch nach der Heilphase dauerhaft gespannt anfühlt und weiterhin zieht, kann dies auf eine falsch durchgeführte Straffungsoperation hinweisen. Hierbei hat der Arzt eventuell zu viel Haut und Gewebe entfernt, wobei die noch vorhandene Haut zu stark gespannt ist und sich dauerhaft unangenehm anfühlt.
Auch Infektionen sind nicht auszuschließen. Diese sind bei Operationen mit Wundnähten deutlich häufiger als bei der reinen Liposuktion. Vorbeugend geben viele Ärzte deshalb Antibiotika. Nicht behandelte Infektionen können sehr gefährlich und sogar lebensbedrohlich werden, deshalb sollte unmittelbar ein Arzt aufgesucht werden. Zu den vor allem ästhetisch ärgerlichen Komplikationen zählen Wundheilungsstörungen. Diese treten bei entsprechender Veranlagung auf oder wenn die Wundnähte zu intensiv belastet wurden. Manchmal gibt es auch keine genauen Erklärungen, wieso Narben übermäßig wuchernd, wulstig (Kelloide) oder weiß pigmentiert werden. Wulstige Kelloide können darüber hinaus auch dauerhaft jucken oder sogar schmerzen. Übermäßige Narben können so weit unter Zug stehen, dass sie dauerhafte Spannungsgefühle verursachen.
Sehr selten kann es während der OP auch zur Verletzung oder Durchtrennung von Nervengewebe kommen. In manchen Fällen sind diese Nerven irreparabel, so dass dauerhafte Mißempfindungen oder Taubheitsgefühle möglich sind.