In vielen Kulturen gelten Augen als das Tor zur Seele. Und selbst, wenn man diesem Spruch nur bedingt zustimmt – unumstritten beeinflusst die Augenpartie das optische Gesamtbild eines Menschen enorm. Ein wacher, freundlicher Blick eröffnet ein Gespräch mit fremden Gesprächspartnern und sorgt dafür, dass sich beide rundum wohl fühlen. Und auch Charaktereigenschaften wie Selbstbewusstsein oder Durchsetzungsvermögen werden nicht selten mit einem „ausgeschlafenen“ Blick in Verbindung gebracht. Eine müde wirkende, schlaffe Augenpartie hingegen kann das gesamte Äußere fahl wirken lassen. Darüber hinaus können auch Faktoren wie deutlich sichtbare Augenringe das ästhetische Gesamtbild deutlich stören: Ganz unabhängig von Alter und Lebensführung gelten Augenringe noch heute (oftmals ungerechtfertigt) als Zeichen durchfeierter Nächte. Dabei gibt es ganz verschiedene Ursachen und Ausprägungen, die das Aussehen der unliebsamen Ringe oder Ränder unter den Augen beeinflussen. Wir geben einen Überblick und zeigen, welche Behandlungsmöglichkeiten unter Anderem die Plastisch-Ästhetische Chirurgie bietet.
AUGENRINGE ENTFERNEN: HAUSMITTEL ODER OP?
Hausmittel oder Operation – diese Frage stellt sich vielen Betroffenen, die ihre unliebsamen Augenringe endlich verschwinden lassen möchten. Dabei gibt es eine ganze Reihe verschiedener Behandlungsmöglichkeiten. Welche die passende ist, kann vorab nicht immer klar gesagt werden – oftmals müssen verschiedene Methoden ausprobiert werden. Der erste Schritt bei deutlich sichtbaren, dunklen Augenringen bzw. ausgehöhlt wirkenden Unterlidern sollte der Gang zum Arzt sein. Denn nicht selten sind Augenringe keineswegs ein rein optisches Problem, sondern Ausdruck einer zu Grunde liegenden Erkrankung. Auch ein Vital – bzw. Mineralstoffmangel kann in einigen Fällen Ursache für die dunkel wirkenden Augenringe sein. Häufig ist auch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren verantwortlich für das Phänomen. Je nach Ursache können dann verschiedene Maßnahmen zum Einsatz kommen. Mögliche Ursachen umfassen beispielsweise eine schlechte Durchblutung, eine Ausdehnung der im Gewebe befindlichen Gefäße (hierdurch die dunkle Färbung) oder auch ein Rückgang des Gewebe im Unterlid, beispielsweise im Zuge natürlicher Hautalterung oder durch enormen Gewichtsverlust. Neben der Behebung der eigentlichen Ursache können dann auch Maßnahmen zur ästhetischen Verbesserung der Augenringe durchgeführt werden. Als typische Hausmittel haben sich zum Beispiel abschwellende Produkte wie spezielle Augencremes, aber auch kalte Masken mit Gurken oder Kühlbrille bewährt. Darüber hinaus kann die Gewebedurchblutung mit speziellen Massagegriffen aktiviert werden. Vermieden werden sollte in jedem Falle alles, was die empfindliche Haut unter dem Auge zusätzlich austrocknet oder reizt. Und im Alltag hat sich für zahlreiche Betroffene ein ganz einfacher Trick bewährt: Mit Hilfe eines speziellen Concealers werden die dunklen Augenringe kaschiert. Neben Hauttönen kann das Produkt zusätzlich grüne Farbnuancen enthalten, wodurch eine besonders zuverlässige Deckkraft gewährleistet wird. In einigen Fällen reicht das Abdecken und Überschminken jedoch nicht aus – und schon nach wenigen Stunden werden die Augenringe wieder sichtbar. In diesem Fall und nach Ärztlicher Abklärung kann eine plastisch-ästhetische Behandlung sinnvoll sein. Insbesondere Betroffene, deren Augenringe genetisch bedingt sind (häufiges Vorkommen in der Familie), haben mit anderen Methoden und Hausmitteln oft weniger Erfolg. Dann kann eine entsprechende Behandlung den gewünschten Erfolg bringen. Zum Einsatz kommt dabei heute meist eine Unterfütterung mit Hyaluronsäure. Diese Substanz kommt in vielen Produkten als sogenannter Dermal Filler zum Einsatz. Durch die Unterspritzung mit Hyaluronsäure wird das eingefallene Gewebe aufgepolstert, wodurch auch die dunklen Augenringe deutlich gemindert werden können. Eine weitere Variante ist die Lipofilling-Eigenfett.htm“>Eigenfettbehandlung oder – Transplantation.
VOR DER BEHANDLUNG
Die Unterfütterung des Unterlids mit Füllstoffen (Hyaluronsäure oder Eigenfett) stellt einen relativ kurzen, unkomplizierten Eingriff dar. Trotzdem sollte auch hier im Vorfeld alles getan werden, um die Behandlung so risikofrei wie möglich zu gestalteten. PatientInnen sollten daher für einige Zeit vorab auf Alkohol und Blut verdünnende Medikamente wie bestimmte Schmerzmittel verzichten. Lebensnotwendige Medikamente sind hiervon selbstverständlich ausgenommen; hier ist eine Ärztliche Abklärung nötig.
DIE BEHANDLUNG / ENTFERNUNG DER AUGENRINGE
Zur optischen „Entfernung“ der Augenringe wird die Partie des Unterlids aufgepolstert. Hierdurch werden Hohlräume ausgefüllt, das Gewebe nach vorn verlagert. Dunkle Ränder unter den Augen können somit oftmals deutlich gebessert werden. Die Entfernung kann ambulant sowie unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt werden. Oftmals ist nicht einmal diese nötig; viele Produkte mit Hyaluronsäure enthalten heute bereits einen integrierten Schmerzstiller. Zur Aufpolsterung injiziert der behandelnde Arzt die nötige Menge des Präparats direkt in das Unterlid. Als natürlich auch im menschlichen Körper vorkommende Substanz wird Hyaluronsäure nach und nach wieder abgebaut. Der gewünschte Effekt hält somit etwa einige Monate an und muss dann bei Bedarf wiederholt werden. Moderne Produkte sollen diesen Wirkzeitraum durch Neubildung von Bindegewebe noch verlängern helfen. Eine andere Methode zur Auffüllung der Unterlidpartie ist die Behandlung mit Eigenfett. Diese ist jedoch deutlich aufwändiger und oftmals kostenintensiver als die klassische Entfernung von Augenringen. Hierbei muss zunächst in einem vorbereitenden Eingriff Fettgewebe entnommen werden. Dieser Eingriff kann ideal mit einer geplanten Liposuktion (Fettabsaugung) kombiniert werden. Anschließend wird das gewonnene Fettgewebe in einer Zentrifuge für die Injektion aufbereitet. Einmal gewonnene Fettzellen können bei Bedarf auch für Folgebehandlungen verwendet werden. Durch das natürliche Vorkommen im Organismus wird Körper eigenes Fett ebenfalls wieder abgebaut. Auch diese Behandlung muss daher bei Bedarf wiederholt werden.
NACH DER BEHANDLUNG
Die Unterspritzung zur Entfernung der Augenringe erfolgt ambulant. Oftmals können Behandelte noch am selben Tag wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Um Nachblutungen und andere Komplikationen zu vermeiden, sollte jedoch für einige Tage auf Alkohol und Blut verdünnende Medikamente wie bestimmte Schmerzmittel (lebensnotwendige ausgenommen) verzichtet werden. Darüber hinaus kann auch der Verzicht auf Sport und körperliche Anstrengung sinnvoll sein. Weitere Hinweise zur Nachsorge gibt der behandelnde Arzt.
RISIKEN UND KOMPLIKATIONSMÖGLICHKEITEN
Auch wenn die Unterspritzung mit natürlichen Füllstoffen oder Eigenfettgewebe zu den eher unkomplizierten Eingriffen zählt, ist auch diese Behandlung nicht frei von Risiken. Durchaus normal und meist vorübergehend sind Nachwirkungen wie Rötungen, Schwellungen oder auch Hämatome (Blutergüsse). Die Injektion selbst kann durch Brennen, Kribbeln bis hin zu leichten Schmerzen begleitet sein. Hyaluronsäure ist in der Regel sehr gut verträglich. Trotzdem kann es auch hier in seltenen Fällen zu Reaktionen wie Nesselsucht kommen, die dann umgehend behandelt werden müssen. Bei der Unterfütterung mit Dermal Fillern oder Eigenfettgewebe kann es darüber hinaus zu ungewollter Knotenbildung oder einer unregelmäßigen Verteilung der injizierten Substanz kommen. Durch den natürlichen Abbau beider Materialien sind diese Effekte jedoch nicht dauerhafter Natur. Ebenfalls selten, aber möglich ist eine Infektion der Injektionsstelle. Auch diese bedarf dann einer umgehenden Ärztlichen Behandlung.