Lipome sind gutartige Geschwulste des Fettgewebes, die entsprechend auch als Fettgeschwulst bezeichnet werden. Lipome sind dabei gar nicht einmal so selten und ihrer Definition nach harmlos. Trotzdem kann eine Entfernung sinnvoll oder gewünscht sein, beispielsweise wenn das Lipom so groß wird, dass es auf umliegende Organe drückt und so zu funktionellen Beschwerden führt. Darüber hinaus gibt es jedoch auch ästhetische Gründe für eine Lipomentfernung: Weil die Fettgeschwulste dicht unter der Hautoberfläche sitzen, sind sie auch meist sehr gut sichtbar. Dies kann je nach betroffener Körperregion optisch störend wirken. Zur Lipomentfernung stehen zwei verschiedene Methoden zur Wahl, die beide seit Jahrzehnten durchgeführt werden. Die Entfernung des Lipoms bzw. mehrerer Lipome gilt im Allgemeinen als Standardeingriff; Lipome sind gut vom umliegenden Gewebe abzugrenzen und somit von einem erfahrenen Facharzt gut zu entfernen. Wenn eine bösartige Veränderung nicht ausgeschlossen werden kann, dann wird der behandelnde Arzt nach der Entfernung weitere Diagnosemaßnahmen wie zum Beispiel eine Gewebeprobe durchführen.
Wie finde ich den richtigen Arzt, die passende Klinik für die Lipomentfernung?
Die Lipomentfernung gehört zum Standardrepertoire vieler Chirurgen. Weil die gutartigen Fettgeschwulste bei etwa zwei Prozent der Bevölkerung auftreten, werden entsprechend häufiger operative Entfernungen durchgeführt. Wichtig hierbei: Lipome sind ihrer Definition nach gutartig und in der Regel leicht von anderen Veränderungen des Gewebes zu unterscheiden. Trotzdem ist eine sorgfältige ärztliche Untersuchung mit klarer Diagnosestellung notwendig, um das vorhandene Lipom von einer möglicher Weise bösartigen Veränderung abzugrenzen. Vor der Entfernung des störenden Lipoms muss also stets eine gründliche Untersuchung durch einen entsprechend erfahrenen Facharzt stehen. Die Lipomentfernung kann beispielsweise durch einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie als auch durch einen Facharzt für Chirurgie erfolgen. Ärzte und Kliniken mit entsprechendem Behandlungsschwerpunkt finden sich zum Beispiel in unserer Adressübersicht. Nach der Kontaktaufnahme können Betroffene dann ein unverbindliches Beratungsgespräch vereinbaren, in dem ausreichend Gelegenheit für individuelle Fragen besteht. Hierbei erklärt der Arzt, welche Methoden zur Lipomentfernung jeweils den gewünschten Erfolg versprechen und welche Risiken diese mit sich bringen können. Auch finanzielle Aspekte wie die Gesamtkosten für den Eingriff sollten hierbei besprochen werden. Fühlen sich die Patientin oder der Patient umfassend informiert, dann kann ein Termin für die operative Entfernung bzw. für eine Entfernung mittels Fettabsaugung vereinbart werden.
VOR DER BEHANDLUNG
Wie vor jedem operativen Eingriff, so gilt es auch vor der Lipomentfernung einiges zu beachten. Welche Maßnahmen konkret anfallen, erklärt der behandelnde Arzt bzw. die zugehörige Klinik. Ganz allgemein sollte hierbei im Vorfeld auf Alkohol und bestimmte, Blut verdünnende Medikamente verzichtet werden. Lebensnotwendige und/oder ärztlich verordnete Arzneimittel sind hiervon selbstverständlich ausgenommen, hier ist eine genaue Absprache mit dem behandelnden Arzt notwendig. Auch der Verzicht auf Nikotin kann ratsam sein. Wird die Lipomentfernung unter Vollnarkose durchgeführt, so müssen die Patientin bzw. der Patient nüchtern sein. Auch bei ambulantem Eingriff ist es sehr ratsam, für den Behandlungstag eine Vertrauensperson mitzubringen, die bei etwaigen Komplikationen schnell für Hilfe sorgen und die/den Behandelte/n bei kleineren Tätigkeiten im Alltag unterstützen kann.
Die Lipomentfernung
Bei der Lipomentfernung wird das vorhandene Lipom bzw. werden die vorhandenen Lipome möglichst vollständig entfernt. Die vollständige Entfernung ist wichtig, da sich aus verbleibenden Zellen unter Umständen neue Lipome bilden können. Hierzu stehen zwei verschiedene Methoden zur Wahl: Die chirurgische Entfernung, auch Exzision genannt, und die Fettabsaugung. Beide Methoden bringen spezifische Vor- und Nachteile mit sich, die im konkreten Fall sorgfältig abgewogen werden sollten.
Bei der Exzision wird das Lipom mittels chirurgischer Instrumente direkt aus dem umliegenden Gewebe herausgeschnitten. Diese OP-Methode wird seit Jahrzehnten durchgeführt und ist insgesamt gut erprobt. Lipome zeichnen sich durch eine klare Abgrenzung aus, weshalb eine chirurgische Entfernung meist guten Erfolg verspricht. Ein weiterer Vorteil dieser Methode: Kleinere Lipome können meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden, eine Vollnarkose wird eher bei großen Fettgeschwulsten angesetzt. Einen möglichen Nachteil bietet die Methode bei Vorkommen mehrerer kleiner Lipome. Hier kann eine Entfernung mittels Fettabsaugung schneller zum gewünschten Erfolg führen. Bedenken sollten Betroffene außerdem, dass eine Exzision stets mit Einschnitten ins Hautgewebe verbunden ist. Diese werden heute dank moderner Schnitt- und OP-Techniken zwar so minimal wie möglich gehalten, trotzdem besteht grundsätzlich das Risiko einer Narbenbildung.
Kaum sichtbare Einschnitte hingegen bringt die Fettabsaugung, auch Liposuktion genannt, mit sich. Diese Technik entspricht der Fettabsaugung, wie sie auch beispielsweise zur Entfernung störender Fettpölsterchen an Bauch, Po, Hüfte oder den Oberschenkeln durchgeführt wird. Heute ist dabei meist die sogenannte Tumeszenz-Technik die Methode der Wahl. Dabei wird eine Kochsalzlösung ins betroffene Gewebe gespritzt. In Kombination mit modernen Kanülen können die vorhandenen Lipomzellen so noch leichter abgesaugt werden. Die Liposuktion kann besonders bei Vorkommen mehrerer, auch kleinerer Lipome Vorteile bringen, weil hier mehrere Fettgeschwulste in nur einer Behandlung entfernt werden können. Je nach individueller Ausgangssituation kann die Fettabsaugung unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose durchgeführt werden.
Die richtige Nachsorge
Unmittelbar nach der Lipomentfernung ist das behandelte Gewebe noch sehr empfindlich. Um Komplikationen zu vermeiden und die Heilung so gut als möglich zu unterstützen, wird die jeweilige Körperpartie meist direkt nach dem Eingriff mit entsprechendem Wund- und Verbandsmaterial versorgt. Bei einer Liposuktion wird oftmals auch ein passendes Stützmieder verordnet, das anschließend für einige Wochen getragen werden soll. Doch auch mit stützendem Verband bzw. Mieder sollte unnötiger Druck um jeden Preis vermieden werden. Hierzu kann der zeitweilige Verzicht auf Sport und ähnliche Anstrengung empfehlenswert sein. Als allgemeine Nachsorgemaßnahmen gelten außerdem der Verzicht auf Alkohol, blutverdünnende Medikamente (Ausnahmen bei lebensnotwendigen und ärztlich verordneten Mitteln, siehe „Vor der OP“) sowie Nikotin. Darüber hinaus teilt der behandelnde Arzt bzw. die zugehörige Klinik mit, welche spezifischen Nachsorgemaßnahmen es zu beachten gilt.
Mögliche Risiken und Komplikationsmöglichkeiten
Die Lipomentfernung stellt meist einen Routineeingriff dar, der so oder ähnlich häufig innerhalb der Chirurgie durchgeführt wird. Trotzdem kann es selbstverständlich auch hier zu möglichen Komplikationen kommen. Typische Symptome nach der Entfernung umfassen Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Blutergüsse. Diese Nachwirkungen sind in der Regel harmloser Natur und klingen dann von allein wieder ab. Bei sich verändernden Nachwirkungen, ungewöhnlichen oder heftiger werdenden Symptomen sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
Welche Risiken im Einzelnen bestehen, hängt sowohl von der gewählten OP-Methode als auch vom Umfang der zu entfernenden Lipome ab. Grundsätzlich kann es bei diesem Eingriff unter anderem zu Infektionen des behandelten Gewebes kommen, die bei Entdeckung umgehend behandelt werden muss. Auch eine Schädigung von Nervengewebe ist möglich, wobei es mitunter zu zeitweiligen bis dauerhaften Missempfindungen kommen kann. Insbesondere bei der chirurgischen Entfernung kann es zur Bildung von sichtbaren, wulstigen oder wuchernden Narben kommen. Wichtig: Auch bei vollständiger Entfernung des Lipoms bzw. der Lipome kann es zu einer Neubildung kommen. In diesem Fall kann dann eine nochmalige Entfernung notwendig werden. Bei etwaigen diagnostischen Unklarheiten sollte das entfernte Lipom zunächst untersucht werden.