Die Profilkorrektur dient der Harmonisierung des menschlichen Profils, also der Gesichtslinie, welche aus seitlicher Perspektive erscheint. Entscheidend für das Gesamtbild sind hier insbesondere die Nase sowie das Kinn. Ein zu kleines bzw. fliehendes Kinn, aber auch ein deutlich hervortretender Knochen können das Äußere Erscheinungsbild stören. Die Nase kann beispielsweise als zu klein oder zu groß empfunden werden, kann schief oder sattelförmig sein. Besonders häufig wird auch eine Verfeinerung der Nasenspitze sowie ein Abtragen des Nasenrückens gewünscht. In der Profilkorrektur werden beide Faktoren berücksichtigt und zu einem möglichst harmonischen Gesamtprofil gebracht. Hierzu hat ein erfahrener Facharzt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, welche er zusammen mit dem Patienten bespricht und auswählt.
Wer führt die Profilkorrektur durch? Anbieter und Kosten
Eine Profilkorrektur kann je nach Behandlungsmethode unterschiedlichen medizinischen Bereichen zugeordnet werden: Als ästhetisch-medizinische Maßnahme wird sie unter Anderem in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie durchgeführt. Wer sich für eine entsprechende Klinik oder Praxis entscheidet, der sollte auf eine einschlägige Ausbildung des behandelnden Arztes achten. Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“ sind gesetzlich nicht geschützt und können theoretisch von jedem Arzt geführt werden. Der Titel „Facharzt für Plastische Chirurgie“ bzw. „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ garantieren eine vorangegangene Ausbildung mit mindestens 600 selbständig durchgeführten Operationen sowie eine entsprechende Prüfung. Darüber hinaus werden Nasenkorrektur-2.htm“>Nasenkorrekturen jedoch auch von HNO-Ärzten mit entsprechender Weiterbildung und Spezialisierung, beispielsweise als Facharzt für Chirurgie, durchgeführt. Kinnkorrekturen wiederum können auch von Kieferchirurgen angeboten werden. In großen Schönheitskliniken arbeiten oftmals Fachärzte aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen, um eine bestmögliche Profilkorrektur zu gewährleisten.
Die Profilkorrektur gilt als rein ästhetische Maßnahme. Von einigen Ausnahmen abgesehen, wird sie daher nicht von den Krankenkassen bewilligt. Die Kosten sind daher vom Patienten bzw. der Patientin selbst zu tragen. Für eine Nasenkorrektur muss mit etwa 2.000 bis 5.000 Euro gerechnet werden, während eine Kinnkorrektur rund 1.000 Euro beispielsweise für die Liposuktion bis zu 3.000 Euro und mehr kosten kann. Als kombinierter Eingriff kann auch eine Pauschale für beide Operationen veranschlagt werden.
Vor dem Eingriff
Wie vor jedem medizinischen Eingriff, so sollte auch vor der Profilkorrektur für einige Tage bis Wochen auf Alkohol und Blut verdünnende Medikamente wie ASS-haltige Schmerzmittel verzichtet werden. Weil der Eingriff unter Vollnarkose stattfindet, muss der Patient nüchtern sein. Der behandelnde Anästhesist gibt hierzu klare Anweisungen; in der Regel sollte für rund 12 Stunden vor dem Eingriff weder gegessen noch getrunken werden.
Die Operation
Zur Korrektur des Gesichtprofils kommen zwei OP-Methoden in Frage. Je nach Ausgangssituation und Behandlungsziel können diese einzeln oder kombiniert durchgeführt werden. Bei einem kombinierten Eingriff ist oftmals eine sehr lange OP-Dauer nötig, weshalb die Behandlung unter Umständen in zwei Sitzungen aufgeteilt wird. In jedem Fall findet der Eingriff unter Vollnarkose / Allgemeinanästhesie statt. Er kann zwischen einer bis zu mehreren Stunden in Anspruch nehmen.
Die Nasenkorrektur, auch Rhinoplastik genannt, kennt verschiedene OP-Techniken. Welche davon zur Anwendung kommt, hängt stark vom Veränderungswunsch ab: Kleinere Korrekturen wie die Entfernung eines Nasenhöckers können heute oftmals schon mit endoskopisch kleinen Schnitten durchgeführt werden. Für die Verfeinerung der Nasenspitze beispielsweise ist aber meist eine Offene OP-Technik mit deutlich größeren Einschnitten nötig. Beim sogenannten Endonasalen Zugang befinden sich die Einschnitte innerhalb der Nasenmuschel bzw. entlang der Nasenlöcher. Über diesen Zugang können Nasen begradigt oder optisch verkleinert werden: Überschüssiges Knochen- und Knorpelmaterial werden vom restlichen Nasenknochen abgetrennt und entfernt. Für größere Formveränderungen ist oftmals eine Offene Rhinoplastik mit Einschnitten am Nasensteg, unterhalb der Nasenflügel oder an der Nasenspitze nötig. Neben einer Verkleinerung der Nase kann jedoch auch ein Nasenaufbau sinnvoll sein. In diesem Fall wird ebenfalls mit Offener Technik gearbeitet. Körpereigenes Knorpel- und Knochenmaterial oder synthetisches Ersatzgewebe werden dann zur harmonischen Vergrößerung der als zu klein empfundenen Nase verwendet.
Auch bei der Kinnkorrektur gibt es verschiedene Techniken, die je nach Behandlungsziel und Ausgangssituation zum Einsatz kommen. Zur optischen Verkleinerung der Kinnpartie gibt es wiederum zwei Behandlungsmöglichkeiten: Eine Liposuktion, also Fettabsaugung, wird beispielsweise beim Doppelkinn angewandt. Hierbei werden zunächst Injektionen in das betroffene Gewebe gesetzt, durch welche die Fettzellen aufschwemmen und sich dann leicht absaugen lassen. Bei stark vorstehendem Kinnknochen kann jedoch auch eine manuelle Abtragung von Knochen und Knorpelgewebe sinnvoll sein. Hierzu wird eine Öffnung innerhalb des Mundraumes geschaffen, wodurch überschüssiges Gewebe vom restlichen Kinnknochen getrennt und abgetragen wird. Hierbei entstehen keine äußerlich sichtbaren Narben. Genau gegenteilig geht man beim fliehenden Kinn vor: In diesem Fall kann ein Kinnaufbau für die deutliche optische Veränderung sorgen. Meist ist dieser Eingriff deutlich aufwändiger als eine verkleinernde Kinnkorrektur. Häufig wird der Aufbau durch Einbringen eigenen Knochen- und Knorpelmaterials oder synthetischen Materials erreicht. Darüber hinaus gibt es aber auch spezielle Implantate, welche die gewünschte Kinnform schaffen. Eine andere Methode ist die Kinnspaltung: Hierbei wird der Untere Kieferknochen gespalten und durch manuellen Zug (Eisenstange) nach vorne gezogen. In diesem Fall wird die optische Vergrößerung der Kinnpartie durch geschickte Versetzung des vorhandenen Knochens erreicht.
Nach dem Eingriff
Die Profilkorrektur stellt einen erheblichen Eingriff in den Organismus dar. Allgemeinanästhesie, plastische Veränderungen und die mitunter lange OP-Dauer verlangen absolute Ruhe und Schonung nach der Korrektur. Aus diesem Grunde ist ein stationärer Aufenthalt von meist mehreren Tagen sinnvoll. In dieser Zeit können Arzt und Pflegepersonal den gesundheitlichen Zustand des Patienten rund um die Uhr überwachen. Entstandene OP-Wunden werden versorgt und gegebenenfalls bandagiert. Dies schont das behandelte Gewebe und sorgt für einen bestmöglichen Heilungsprozess. Darüber hinaus muss für mindestens einige Tage bis zu 14 Tagen auf Alkohol sowie Blut verdünnende Medikamente, beispielsweise ASS-haltige Schmerzmittel, verzichtet werden. Wer lebensnotwendige Medikamente einnehmen muss, sollte dies zuvor mit seinem Arzt besprechen. Der Verzicht auf Nikotin ist ebenfalls sehr ratsam: Nikotin verengt die Gefäße und verschlechtert somit die Gewebedurchblutung. Dies kann sich ebenfalls negativ auf die Wundheilung auswirken. Darüber hinaus sollten Sport und körperliche Anstrengungen für etwa 6 bis 8 Wochen vermieden werden. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen bieten dem Arzt die Möglichkeit, etwaige Komplikationen rechtzeitig zu erkennen.
Risiken und Komplikationsmöglichkeiten
Beide Eingriffe beinhalten ihre ganz eigenen Risiken, welche bei der Entscheidung für eine Profilkorrektur immer mit bedacht werden sollten. Die meisten davon sind eher harmloser Natur und verschwinden nach einiger Zeit von selbst; in seltenen Fällen können jedoch auch schwere Nachwirkungen auftreten. Bei der Nasenkorrektur sind Blutungen, Schwellungen und deutlich sichtbare Blutergüsse typisch. Diese können weit über das behandelte Gewebe hinaus bis zu den Augen reichen. Auch die Schmerzempfindlichkeit ist hier deutlich erhöht. Auch Missempfindungsstörungen wie der zeitweilige Verlust des Geruchssinns sind möglich. Während diese Symptome meist von selbst wieder vergehen, können in seltenen Fällen Nerven verletzt oder durchtrennt werden, was zu dauerhaften Taubheits- oder Kribbelgefühlen führt. Dieses Risiko besteht auch bei der Kinnkorrektur. Bei beiden Operationen können andere Gesichtspartien wie Kieferhöhle, Kieferknochen oder Tränensäcke versehentlich verletzt werden. Darüber hinaus kann es wie bei allen medizinischen Eingriffen zu Infektionen kommen, welche dann rechtzeitig behandelt werden müssen.