Es gibt wohl kaum eine Frau, die wirklich zufrieden ist mit ihrem Po. Während einige Frauen gerade nach dem Revival kurviger Stars über einen zu kleines Gesäß klagen, findet der Großteil aller Frauen ihren Po eher zu groß und / oder schlaff. Und auch immer mehr figurbewusste Männer erkennen den Stellenwert, den ein knackiges Hinterteil für die Partnerwahl haben kann. Doch was tun, wenn die Fettpölsterchen einfach nicht schwinden wollen oder die Haut schlaff herunterhängt?
Gerade der Po scheint gegen Sport und gesunde Ernährung oft immun zu sein. Selbst sehr schlanke Frauen klagen über eine zu volle, gleichzeitig oft nach unten gezogene Gesäßpartie. Ein Po-Lift, auch Postraffung oder Gesäßstraffung, ist deshalb oft der einzige Weg zu einer radikalen Veränderung. Dabei sind an erster Stelle Alterungsprozesse der Haut für das unschöne Aussehen verantwortlich. Doch auch extreme Gewichtsschwankungen und genetisch bedingt schlechtes Bindegewebe können ihren Teil beitragen. Besonders ärgerlich: Fettpölsterchen halten sich gerade bei Frauen besonders hartnäckig im Gesäßbereich.
Es ist deshalb wichtig zu unterscheiden, ob tatsächlich ein Po-Lifting die ästhetische Lösung sein kann. In einigen Fällen, wenn die Haut noch sehr straff und vital ist, kann eine Fettabsaugung.htm“>Liposuktion ( Fettabsaugung) vollkommen ausreichen. Häufig jedoch ist eine kombinierte Behandlung oder eine reine Gesäßstraffung das richtige Operationsverfahren. Auch die behandelten Körperpartien können kombiniert werden. So tritt ein Überschuss von Haut und Unterhautfettgewebe häufig nicht nur am Po, sondern im gesamten Gesäß- und Oberschenkelbereich auf. Da jeder einzelne Eingriff relativ zeitintensiv ist, macht es also Sinn, diese Operationen gegebenenfalls zusammenzufassen. Eine Po- oder Gesäßstraffung dauert etwa 2-3 Stunden und erfordert in der Regel einen kurzen Klinikaufenthalt (stationär). Wenige Kliniken bieten den Eingriff ambulant an.
Hier finden Sie Ärzte für eine Postraffung.
WELCHER ARZT FÜHRT DIE POSTRAFFUNG DURCH?
Die operative Gesäßstraffung zählt zu den zeit- und kostenintensiveren Eingriffen der Ästhetischen Chirurgie. Nicht nur deshalb ist die Wahl des richtigen Arztes besonders wichtig. Zunächst sollte der Arzt ganz grundsätzliche Auflagen erfüllen. Hierzu gehört, dass er im entsprechenden Bereich ausgebildet ist, über Fachkenntnis und Kompetenz verfügt. In Deutschland rechtlich geschützte Titel sind „Facharzt für Plastische Chirurgie“ oder „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“. Alle anderen Bezeichnungen wie Schönheitschirurg oder Kosmetischer Chirurg können von jedem beliebigen Mediziner verwendet werden und haben keine Aussagekraft. Entsprechende Adressen finden sich zum Beispiel bei der DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie), die sich auch für einheitliche Qualitätsstandards einsetzt.
Bei einem ersten unverbindlichen Informationsgespräch kann der Arzt seine Erfahrungen mit dem Eingriff darlegen. Im Zweifel ist immer der Mediziner vorzuziehen, der bereits viele Gesäßstraffungen durchgeführt hat – auch wenn es etablierte Kollegen gibt, die in anderen Bereichen (zum Beispiel Facelift) glänzen.
Fotodokumentationen vergangener Eingriffe mit Vorher-Nachher-Bildern können einen Eindruck über das Behandlungsziel geben. Ein verantwortungsvoller Arzt wird unrealistische Vorstellungen bereits im Vorfeld korrigieren. Eine letzte Entscheidungshilfe ist das Bauchgefühl: Als Patient sollten Sie sich aufgehoben und sicher fühlen. Der Arzt muss sie ausreichend informiert und auch über Risiken aufgeklärt haben. Erst dann und nach einer gesetzlichen Bedenkzeit von mindestens 14 Tagen sollte der Eingriff durchgeführt werden.
Auch Schönheits-OPs im Ausland werden immer beliebter. Kliniken in Tschechien, Polen oder auch Ungarn werden besonders oft aufgesucht, doch auch in exotischeren Ziele wie der Türkei oder sogar Thailand werden die Eingriffe, oft in Verbindung mit einem Urlaub, angeboten. Dabei sind die verlockend günstigen Kosten nicht immer mit schlechter Qualität gleichzusetzen. Im Gegenteil, oft praktizieren gut ausgebildete Ärzte unter absolut einwandfreien Bedingungen auf Grund der niedrigen Lebenskosten im Ausland. So gibt es auch Dependancen deutscher Ärzte auf Mallorca und anderswo. Trotzdem bleibt ein Restrisiko, weil es keine einheitlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards gibt. Verständigungsschwierigkeiten sind ebenfalls nicht zu unterschätzen – bei einem solchen Eingriff darf es keine Missverständnisse geben! Wenn alle Pros und Contras abgewogen sind, bleibt die Kostenfrage: Manchmal ist der Gesamtpreis mit Klinikaufenthalt, Aufenthalt vor Ort sowie An- und Abreise kaum noch günstiger. Und für eventuelle Nachuntersuchungen und Komplikationen sollte in Deutschland ein Ansprechpartner vor Ort sein, wenn die Anreise zur OP-Klinik zu weit ist.
VORBEREITUNG AUF DIE OP
Ganz grundsätzlich sollten alle Schönheitsoperationen, die eine Verschlankung der Silhouette zum Ziel haben, erst nach eine eventuellen Gewichtsreduktion durchgeführt werden. Zum Einen können Sport und Diät eine Operation mitunter ganz überflüssig machen, wenn das gewünschte Ziel auch so erreicht werden kann. Zum Anderen beeinflusst eine spätere Gewichtsabnahme das Ergebnis oft zum Negativen. Bei starkem Gewichtsverlust nach der OP kann es zu nochmaliger Hauterschlaffung kommen, was mehr als ärgerlich wäre.
Darüber hinaus sollte alles vermieden werden, was unnötige Risiken schafft. Nikotin beispielsweise verengt die Gefäße und verschlechtert die Durchblutung, sollte also soweit möglich vor der OP abgesetzt werden. Gegenteilig wirken Alkohol und blutverdünnende Medikamente (ASS-haltige Schmerzmittel wie Aspirin; auch Macumar): Sie können zu vermehrten Blutungen und somit Komplikationen führen. Verschreibungspflichtige Medikamente sollten in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden, ansonsten gilt ein Verzicht von mindestens einigen Tagen.
Um eine sichere Narkose zu gewährleisten, sollte am Operationstag nichts gegessen werden. Auch ein Allergiecheck auf das Betäubungsmittel vorab ist sinnvoll. Entsprechende Maßnahmen erläutert der Anästhesist.
DER EINGRIFF
Das Po-Lifting bzw. die Po-Straffung wird meist unter Vollnarkose durchgeführt. Bei eher kürzeren Eingriffen kann auch eine großflächig-lokale Betäubung gegeben werden. Die späteren Schnittlinien markiert der Arzt meist direkt auf der Haut. Außerdem kann für die ersten Tage nach der OP ein Blasenkatheter gelegt werden. Nach Einsetzen der Anästhesie öffnet der Chirurg die Haut um das Gesäß entlang der zuvor markierten Linien. Die Schnittführung verläuft dabei meist zwischen äußerer Pofalte und Leiste. Es wird so narbenschonend wie möglich gearbeitet.
Anschließend kann der Arzt überschüssiges Gewebe, Haut sowie Fettgewebe der Unterhaut entfernen. Bei einer zusätzlichen Liposuktion werden überschüssige Fettzellen außerdem verflüssigt und dann abgesaugt. Die verkleinerte Hautoberfläche wird jetzt straff um das Gesäß gelegt und an den Schnitten genäht. Häufig werden hierzu auch selbstauflösende Fäden verwendet. Einige wenige Stellen bleiben zunächst offen. Hier werden kleinste Drainageröhrchen verlegt, durch die sich ansammelndes Wundsekret und Blut abfließen können. Nach einigen Tagen können die Röhrchen meist entfernt werden, die Hautpartien wachsen dann von selbst zusammen. Zusätzlich wird ein spezieller Druckverband bzw. ein Kompressionsmieder angelegt, um Schwellungen sowie Schmerzen zu verringern.
NACHSORGE
Drainageröhrchen und Kompressionsverband sorgen dafür, dass Wundsekret sofort abfließen kann und Schwellungen vermindert werden. Um Infektionen zu vermeiden, verordnet der Arzt für einige Tage bis Wochen spezielle Antibiotika. Um den Zug auf die Nähte zu verringern, wird häufig eine spezielle Pflastertechnik verwendet. Diese Pflaster werden spätestens mit den Fäden entfernt, können sich aber auch mit der Zeit von selbst ablösen. Weil die Gesäßstraffung ein intensiver Eingriff ist, braucht die Nachsorge entsprechend Zeit. Für etwa 2-3 Wochen sollte der Patient viel Ruhe einplanen. In den ersten Tagen ist es außerdem wichtig, eine Begleitperson für kleinere Hilfstätigkeiten in der Nähe zu wissen. Unmittelbar nach der OP muss die schmerzende Gesäßpartie vollkommen geschont werden. Am Besten geschieht dies im Liegen unter absoluter Bettruhe.
Danach folgt eine längere Phase, in der auf Einiges verzichtet werden sollte. Während leichtere Bewegungen durchaus sinnvoll sind, können intensiver Sport, Gymnastik, aber auch längeres Sitzen Druck auf die Nähte ausüben. Für einige Wochen sollten diese Tätigkeiten deshalb vermieden werden. Der Verzicht auf Alkohol und Nikotin für mindestens einige Tage versteht sich fast von selbst: Beides würde die Wundheilung negativ beeinflussen, könnte mitunter sogar zu Nachblutungen führen (Alkohol, ASS-haltige Medikamente). Daher wird der Arzt nur spezielle Schmerzstiller verschreiben. Speziell wegen der Narben sollte auf Solarium und Sonnenbaden für einige Wochen verzichtet werden. Ansonsten kann es zu einer unschönen Hyperpigmentierung an der sehr hellen Nahthaut kommen.
RISIKEN UND KOMPLIKATIONEN
Eine Gefäßstraffung birgt, wie jeder schönheitschirurgische Eingriff, ganz spezifische Risiken. Die Wahl eines gewissenhaften Arztes und eine gute Nachsorge können diese Risiken verringern und den Heilerfolg beschleunigen. Einige Tage bis Wochen nach dem Eingriff treten fast immer Schmerzen und Spannungsgefühle auf. Dies ist vor allem auf die Straffung der ehemals schlaffen Gesäßhaut zurückzuführen. Wenn der Chirurg zuviel Haut entfernt hat, kann es jedoch selten zu einem dauerhaften Spannungszustand kommen. Auch Blutergüsse / Hämatome, leichte Nachblutungen, Wundwasser oder Rötungen treten auf. Diese Nachwirkungen sind eher harmloser Natur und verschwunden meist von selbst. Bei Risikopatienten (Blutern) oder wenn zuvor Alkohol konsumiert wurde, kann die Blutung stärker werden und einen zweiten Eingriff nötig machen.
Wundheilungsstörungen können vorkommen und sind dann vor allem ein ästhetisches Ärgernis. Bei entsprechend veranlagten Menschen kann sich wulstiges (überstehendes), wucherndes oder verfärbtes Narbengewebe ausbilden. Das Risiko steigt mit dem Druck, dem die Wunde ausgesetzt ist. Bei sehr breiten, wenig durchbluteten Narben kann es in seltenen Fällen auch zum Absterben von Gewebe kommen. Im Zweifel sollte deshalb bei jeder noch so kleinen Heilungs- oder Durchblutungsstörung der Arzt aufgesucht werden. Bei unsauberem Arbeiten während des Eingriffs oder bei Komplikationen danach können Entzündung auftreten. Oft sind diese lokal vor allem an den Wundrändern, sollten dann aber sofort behandelt werden. Gefährliche Infektionen mit zum Beispiel Steptokokken hingegen betreffen den gesamten Organismus und sind ebenfalls sofort behandlungsbedürftig.
Ein seltenes Restrisiko ist ebenfalls nicht auszuschließen: Werden versehentlich Nervenstränge bei der Operation beschädigt oder durchtrennt, können dauerhafte Mißempfindungsstörungen, Schmerzen oder Taubheitsgefühle entstehen.
BEHANDLUNGSERFOLG
Wenn das Behandlungsziel realistisch gesetzt ist, sind fast alle Patientinnen mit dem späteren Ergebnis zufrieden. Eine gute Beratung vorab ist ein Garant dafür, dass auch Alternativen bedacht werden (Diät / Sport, aber auch kombinierte Eingriffe mit Liposuktion, Oberschenkel- oder Bauchstraffung). Ziel ist es, die Gesäßpartie so harmonisch wie möglich in die Körperproportionen einzugliedern. Nehmen Sie sich deshalb Zeit und suchen Sie einen erfahrenen Arzt auf, der Ihnen verschiedene Möglichkeiten aufzeigen kann.