Unsere Haut ist ständigen Veränderungen unterworfen. Stoffwechselprobleme und hormonelle Störungen können das Hautbild stark beeinflussen, Kälte und Hitze machen ihr ebenso zu schaffen. Darüber hinaus können Erkrankungen wie die Akne, aber auch kleine und größere Abschürfungen oder Narben durch Unfälle das Erscheinungsbild dauerhaft stören. Ein weiterer sichtbarer Faktor ist die natürliche Hautalterung, welche bereits zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr einsetzt und dann unterschiedlich stark fortschreitet. Fältchen manifestieren sich, die Haut wirkt deutlich weniger glatt und straff. Chemische Peelings bieten eine Behandlungsmöglichkeit, um das Äußere Erscheinungsbild wieder deutlich zu verbessern. Alle Methoden basieren auf demselben Wirkungsprinzip, sind darüber hinaus jedoch sehr unterschiedlich:
Der Begriff Peeling (vom englischen „to peel“ für Abschälen) bedeutet eine Abtragung der Haut. Beim chemischen Peeling werden hierfür keine manuellen Schleifpartikel verwendet, wie man sie beispielsweise in der täglichen Kosmetik kennt. Stattdessen sorgen hier spezielle Säuren dafür, dass die gewünschten Hautzellen auf biochemische Weise abgetragen werden. Diese Substanzen sind durchaus aggressiv und lösen die gewünschten Hautschichten regelrecht auf. Ihre Anwendung bedarf daher besonderer Vorsicht sowie Routine, die nur nach langjähriger Erfahrung gegeben ist. Wenn Sie sich für eine solche Behandlung entscheiden, sollten Sie deshalb besonders viel Wert auf ein gutes Kosmetikstudio legen. Mitunter bieten auch Hautärzte / Dermatologen eine entsprechende Behandlung an. Tiefer gehende Substanzen wie Phenol dürfen ausschließlich von qualifizierten Fachärzten durchgeführt werden. Jeder seriöse Anbieter weist zu Beginn jeder Behandlung darauf hin, dass beispielsweise bei entzündlichen Hautkrankheiten (akutem Herpes) oder vor einem Urlaub in der Sonne keine Behandlung durchgeführt werden darf.
Eine komplette Peelingkur wird meist über einen Zeitraum von mehreren Wochen angelegt. Dies ist notwendig, weil die Hautzellen sich in einem ganz bestimmten Zyklus erneuern. Um alle gewünschten Hautzellen zu erreichen, ist deshalb eine Anwendung in regelmäßigen Abständen nötig. Während dieser Zeit kann die Haut stark gerötet und gereizt sein. Bei allen Chemischen Peelings gilt daher besondere Vorsicht und der absolute Verzicht auf Sonnenbäder, Solarium und Co. Darüber hinaus entscheiden sich die Anwendungsmöglichkeiten für die jeweiligen Peelingarten jedoch enorm: Manche wirken in den oberen Hautschichten, wo beispielsweise oberflächliche Fältchen gemildert werden können. Diese Peelings eignen sich außerdem für eine insgesamt frischer wirkende, deutlich verjüngte Hautpartie. Peelings, die auch mittlere bis tiefer liegende Hautschichten erreichen, können zur Korrektur von Aknenarben sowie deutlichen Falten angewandt werden. In allen Fällen gilt übrigens: Weil das Chemische Peeling als rein kosmetisch-ästhetische Maßnahme gilt, müssen die Kosten hierfür in jedem Fall selbst bezahlt werden. Welche Peelingmethoden es gibt, für welche Hautprobleme sie sich eignen und wie viel sie kosten zeigen wir hier im Überblick.
FRUCHTSÄUREPEELING MIT AHA-SÄUREN
Das Fruchtsäurepeeling zählt zu den beliebtesten Verfahren in der modernen Kosmetik. Fruchtsäuren wirken vergleichsweise sanft und dringen nicht in tiefere Hautschichten vor. Sie eignen sich daher perfekt als allgemeine Anti-Aging-Maßnahme sowie zur Behandlung leichter Fältchen oder oberflächlicher Hautunebenheiten. Nach erfolgreicher Durchführung wirkt die gesamte Gesichtshaut deutlich straffer und glatter, strahlend und frisch.
Ein Fruchtsäurepeeling kann mit unterschiedlich hohen Konzentrationen durchgeführt werden. Bei empfindlicher Haut sowie Kunden, die bisher noch kein Chemisches Peeling kennen, wird mit einem möglichst niedrigen Fruchtsäuregehalt gearbeitet. Als vorbereitende Maßnahme kann einige Wochen vor der geplanten Behandlung eine leicht säurehaltige Creme aufgetragen werden, welche die Haut optimal auf das Chemische Peeling einstellt. In mehreren Behandlungssitzungen wird jetzt eine spezielle Creme mit AHA-Säuren aufgetragen, welche die oberen Hautschichten sanft, aber effektiv auflösen. Bei guter Verträglichkeit kann die Fruchtsäurekonzentration dann Schritt für Schritt gesteigert werden. Während der Behandlung und zwischen den Sitzungen kann die Haut jetzt deutlich gerötet und sehr empfindlich sein. Gleichzeitig bilden sich neue Hautzellen, die im Laufe der Wochen für ein deutlich verjüngtes Erscheinungsbild sorgen. Die Risiken und Komplikationsmöglichkeiten sind beim Fruchtsäurepeeling durch seine nur oberflächliche Wirkung als vergleichsweise gering anzusehen.
Eine einzelne Behandlung wird mit rund 50 bis 100 Euro veranschlagt, in einigen Fällen auch mehr. Viele KosmetikerInnen bieten auch einen Komplettpreis für die gesamte Fruchtsäurekur an.
EXODERM UND EXOPEEL
Diese Behandlungsmethode gehört ausschließlich in die Hände eines erfahrenen Facharztes. Der Grund: Bei der Exoderm- bzw. Exopeel-Methode handelt es sich um ein hocheffektives Peeling, welches bis in tiefste Hautschichten vordringen kann. Für zahlreiche Indikationen wie deutlich sichtbare Narben und tiefe Falten ist diese Behandlungsmethode sehr erfolgsversprechend. Gleichzeitig kann eine unsachgemäße Anwendung zu zahlreichen Komplikationen führen, die unbedingt vermieden werden müssen: Über das eröffnete Gewebe können Krankheitserreger und Bakterien eindringen, welche entweder zu lokalen Infektionen bis hin zur Erkrankung des gesamten Organismus führen können. Letzteres passiert äußerst selten, sollte jedoch mit bedacht werden. Deutlich häufiger treten starke Schwellungen und Rötungen auf. In seltenen Fällen kann es außerdem zur Vernarbung des Gewebes kommen, was dann vor Allem ein ästhetisches Ärgernis darstellt.
Exoderm und Exopeel sind Lösungen, welche den Wirkstoff Phenol enthalten. Die Produktnamen sind vor Allem in den USA bekannt, während in Europa alternativ meist auf Laserbehandlungen zurück gegriffen wird. Im Gegensatz zu leicht- und mitteltief wirkenden Chemischen Peelings muss dieser Wirkstoff meist nur einmal aufgetragen werden. Weil die Prozedur mitunter sehr schmerzhaft sein kann, ist eine lokale Betäubung oder ein Dämmerschlaf durch Sedierung ratsam. Das aufgetragene Phenol schält die Hautschichten nach und nach ab, wodurch auch tief liegende Narben und Falten erreicht werden. Nach der Anwendung ist die Haut enorm empfindlich und anfällig für Infektionen, aber auch für eine Pigmentierung (Dunkelfärbung). Eine bestmögliche Schonung sowie ein umfassender Sonnenschutz ist deshalb für mehrere Monate dringend notwendig.
Dieses besonders tief wirkende Peeling kostet im Schnitt zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Für Sedierung und andere stationäre Maßnahmen können zusätzliche Kosten entstehen. Im Gegensatz zu anderen Methoden bieten Exoderm und Exopeel jedoch die Möglichkeit zur dauerhaften Entfernung von Narben und Falten mit meist nur einer Behandlung.
TCA-PEELING
Das TCA-Peeling steht in seiner Wirksamkeit etwa zwischen dem Fruchtsäurepeeling sowie Exoderm / Exopeel. Das Kürzel TCA steht für die Trichloressigsäuren, welche je nach Hersteller und Produkt in unterschiedlichen Konzentrationen vorkommen können. Diese Säuren wirken bis in mittlere Hautschichten, womit sie auch tiefere Fältchen oder Aknenarben zuverlässig korrigieren können. Auch Hyperpigmentierungen wie Altersflecken.htm“>Altersflecken oder Feuermale können unter Umständen entfernt werden. Gleichzeitig sind sie weniger aggressiv und risikobehaftet wie Phenol.
Die Behandlung mit der TCA-Lösung verläuft ähnlich wie das Fruchtsäurepeeling. Je nach Behandlungseffekt können mehrere Sitzungen veranschlagt werden. Jede einzelne kostet zwischen 150 und 200 Euro; eine komplette Behandlung kann bis zu 1.000 Euro kosten. Ein ausreichender Sonnenschutz sowie gegebenenfalls die präventive Einnahme von Medikamenten zur Infektvermeidung zählen hier zur Nachsorge.