Die menschliche Haut ist ein komplexes Gebilde, welches nicht nur Stoffwechselvorgängen, sondern auch zahlreichen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. In Folge dessen kann der natürliche Alterungsprozess der Haut je nach Lebensführung, aber auch Veranlagung schneller oder weniger schnell voran schreiten. Neben Faktoren wie Ernährungsgewohnheiten und Rauchen spielt auch die individuelle Zusammensetzung des Bindegewebes eine entscheidende Rolle. Die kollagenen Fasern, welche für Spannkraft und Elastizität verantwortlich sind, nehmen im Laufe der Zeit stetig ab. Sie werden nicht oder nur noch teilweise von neuem Kollagen ersetzt; es kommt zu hängenden Hautpartien, zu Falten und Linien. Auch Aspekte wie deutliche Gewichtsschwankungen können sich auf das Hautbild auswirken: Nehmen die polsternden Fettzellen ab, können einst feste Gesichtspartien regelrecht einsinken. In Folge dessen treten beispielsweise sogenannte „Hohlwangen“auf. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe weiterer Faktoren, die sich positiv oder negativ auf Haut und Bindegewebe auswirken. Sie alle entscheiden mit, ob man uns unser Alter buchstäblich ansieht oder nicht. In manchen Fällen kann eine Optimierung der eigenen Lebensgewohnheiten bereits deutliche Besserung bringen; in anderen Fällen genügen sanfte Verfahren wie Massagen, Peelings oder spezielle Cremes, um Durchblutung und Stoffwechsel der Haut anzuregen. Manchmal jedoch sind die Zeichen der Zeit nur durch einen ästhetisch-medizinischen Eingriff oder eine gezielte kosmetische Behandlung zu beheben. Welche Verfahren es gibt und für wen sie geeignet sind, finden Sie hier im Überblick.
FACELIFTING
Das Facelifting, auch Facelift genannt, zählt zu den häufigsten Eingriffen der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie. Je nach Umfang und behandelter Gesichtspartie unterscheidet man klassische Faceliftings wie das Mittelgesichtlift vom sogenannten Mini-Lifting. In jedem Fall bietet dieser operative Eingriff die Möglichkeit, selbst stark hängende Hautpartien sowie tiefe Falten zu glätten. Hierzu werden Schnitte gesetzt, durch die Haut und Gewebe entfernt sowie anschließend neu vernäht werden können. Neben den klassischen Offenen Facelifts, welche möglichst unsichtbar zum Beispiel am Haarkranz verlaufen, gibt es heute auch minimal-invasive Verfahren mit endoskopisch kleinen Einschnitten. Zu diesen gehört auch das Fadenlifting, welches beispielsweise mit Spezialmaterial aus Gold oder GoreTex durchgeführt wird. Die schlaffen Hautpartien werden hier durch ein Netz aus festen Fäden stabilisiert und optisch nach oben gezogen.
BIO-FACELIFT
Das sogenannte Bio- oder auch Soft-Facelifting stellt kein Lifting im eigentlichen Sinne dar. Neben Fachärzten darf es beispielsweise auch vom Heilpraktiker durchgeführt werden. Während der Behandlung werden bioaktive Substanzen unter die Haut gespritzt, welche den eigenen Zellstoffwechsel anregen und zur Neubildung von Gewebe führen sollen. Für eine erfolgreiche Behandlung sind meist mehrere Sitzungen nötig, wobei die Gesichtshaut in jeder Sitzung mehrfach unterspritzt wird.
CO2-LASER; ULTRASCHALL
Im Bereich von Laser und Co. Gibt es heute verschiedene Verfahren zur Hautglättung. Ultraschallwellen oder die enorm hohe Energie des Laserstrahls sorgen für eine Abtragung der obersten Hautschicht, wobei auch feine Fältchen oder -Narben mitbehandelt werden. In Folge dessen kommt es zu einer Neubildung von Gewebe; das Ergebnis ist eine deutlich glattere, jünger wirkende Haut. Für sehr tiefe Falten werden jedoch meist andere Behandlungen empfohlen.
CHEMISCHES PEELING; SCHÄLKUR
Bioaktive oder chemische Peelings tragen die obersten bis mittleren Hautschichten ab, wodurch es zu einer grundlegenden Neubildung kommt. Aus diesem Grund wird das Verfahren unter Anderem zur Behandlung großflächiger Aknenarben verwendet. Während Schälkuren auch von KosmetikerInnen angeboten werden, darf das Chemische Peeling ausschließlich von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt werden. Hierbei gibt es verschiedene Stärken, die je nach Behandlungsziel zum Einsatz kommen. Starke chemische Peelings sind nicht ohne Risiko – siehe hierzu auch unseren Guide CHEMISCHE PEELINGS.
FALTENUNTERSPRITZUNG UND DERMAL FILLER
Dermal Filler nehmen einen zunehmend wichtigeren Stellenwert im Bereich der Faltenbehandlung ein. Der Name bedeutet soviel wie „Füllstoff für die Haut“, und genauso funktioniert er auch: Je nach Faltentiefe wird der Filler in oberflächliche, mittlere oder tiefe Hautschichten injiziert. Dem behandelnden Arzt stehen verschiedene Unterspritzungstechniken für nahezu jeden Anwendungsbereich zur Wahl. Im Gewebe polstert der Dermal Filler eingesunkene Hautpartien, Narben oder Faltenkanäle von Innen auf. Die Effekte sind je nach Füllmaterial temporär (abbaubare Materialien) oder dauerhaft (nicht-abbaubare Materialien). Beide Materialien bieten ihre ganz spezifischen Vorzüge, aber auch möglichen Nachteile, welche wir in unserem Guide DERMAL FILLER zusammen gestellt haben.
Klassische Materialien wie Kollagen oder Hyaluronsäure sind heute dank modernster Herstellungsverfahren besonders lang wirksam. Auch Allergierisiken sowie weitere Nebenwirkungen sollen auf ein Minimum reduziert sein. Als natürliche Bestandteile der Haut sind diese abbaubaren Füllstoffe im Allgemeinen sehr gut verträglich; nach der Injektion werden sie in einem Zeitraum von etwa drei bis zwölf Monaten nach und nach wieder abgebaut. Für einen dauerhaften Behandlungserfolg bei oftmals nur einer Sitzung sind permanente Füllstoffe auf Kunststoff-Basis erhältlich. Einmal injiziert, verbleiben sie dauerhaft im behandelten Gewebe.
Neben Kollagen und Hyaluronsäure gilt auch Eigenfett als natürlicher Füllstoff. Die Gewinnung ist jedoch sowohl aufwändig als auch kostenintensiv, kann aber mit einer ohnehin geplanten Fettabsaugung (Liposuktion) kombiniert werden. Als Körper eigene Substanz wird injiziertes Eigenfett relativ schnell wieder abgebaut, so dass mehrere Auffrischbehandlungen nötig sind. Auch Botolunimtoxin-A (Botox) als bakteriell gewonnene Substanz zählt zu den abbaubaren Materialien zur Faltenunterspritzung. Im Gegensatz zu klassischen Füllstoffen polstert Botox die Faltenkanäle jedoch nicht auf: Die Substanz lähmt ganz spezifische Gesichtsnerven, welche für die permanente Anspannung bestimmter Muskelpartien verantwortlich sind. Insofern kommt Botox bei der Behandlung sogenannter Mimikfalten zum Einsatz, wo es für bis zu mehrere Monate für eine Glättung entsprechender Gesichtspartien sorgt. Permanente Dermal Filler hingegen werden synthetisch hergestellt, so dass ein Abbau durch den Organismus nicht möglich ist.