Der (weibliche) Bauchnabel rückt mehr und mehr in den Blickpunkt. Das Aufkommen bauchfreier Oberteile war erst der Anfang; fast zeitgleich wurde ein Bauchnabelpiercing und Tattoo rund um den Nabel zum Modetrend. Auch Musikvideos, Fernsehen und Pop-Zeitschriften lieferten ihren Beitrag dazu, dass dem Bauchnabel heute mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird: Was im alltäglichen Leben kaum zu sehen ist, wird auf der Bühne zum Fashioncredo. Viele bekannte Sängerinnen, aber auch Hollywoodstars glänzen neben einem perfekt trainierten, flachen Bauch auch mit einem wunderschönen Bauchnabel. Dieser ist meist länglich geformt, nicht zu tief und auch nicht hervorstehend. Vor allem bei vielen Frauen wächst der Wunsch, auch einen solch perfekten Bauchnabel zu besitzen.
Dass dem nicht so ist, dafür gibt es viele verschiedene Gründe: Der Großteil der persönlichen Form wird während der Geburt „bestimmt“, ist also hinterher nicht bewusst veränderbar. Dennoch gibt es bestimmte Faktoren, die die Bauchnabelform zusätzlich verunstalten können. Insbesondere eine Schwangerschaft oder eine starke Gewichtsabnahme sorgen oft für eine Verformung des Nabels; auch eine Fettabsaugung.htm“>Fettabsaugung im Bauchbereich kann sich negativ auf die Nabelform auswirken.
In einigen Fällen ist eine unschöne Form auch angeboren, dies nennt sich Nabelanomalie. Zu den Anomalien im Bauchnabelbereich gehören Amnionnabel und Haut- oder Fleischnabel. Teilweise bilden sich die Anomalien von alleine zurück, manchmal wird auch operativ nachgeholfen. Beim Fleischnabel ragt das Nabelinnere teilweise weit über die umgebende Haut hinaus. Dies ist auch für Kinder schon besonders belastend, weil sie beim Schwimmen und beim Sport deutlich anders aussehen als ihre Spielkameraden. In schweren Fällen kann eine Bauchnabelkorrektur daher auch schon in frühen Jahren durchgeführt werden.
Meist jedoch sind es ganz normale Bauchnabel, die ein wenig zu tief oder zu hoch liegen. Auch die Form des Nabels kann als unästhetisch empfunden werden. Bei einer Bauchnabelkorrektur wird diese durch einen kleinen Einschnitt verändert; Ziel ist ein runder oder länglich-ovaler Nabel, der weder zu tief noch zu hoch liegt.
Weil die Nabel-OP selbst ein relativ kleiner Eingriff ist und Fettpolster am Bauch das Ergebnis zusätzlich stören können, bietet sich eine Kombination zum Beispiel mit der Bauchdeckenstraffung-/ Bauchdeckenplastik oder Liposuktion/ Fettabsaugung am Bauch an. So können Kosten und Risiken minimiert werden. Auch das Behandlungsergebnis kann unter Umständen noch besser ausfallen.
Ganz so neu ist der Trend vom schönen Nabel übrigens nicht: In vielen zum Beispiel afrikanischen oder indischen Kulturen ist der weibliche Bauchnabel seit Jahrhunderten im Blickpunkt des Interesses. Dies ist teilweise sogar religiös begründet, weil der Nabel durch seine Verbindung zur Mutter und Geburt als Symbol für das Leben, für die Fruchtbarkeit gilt. Viele Frauen schmücken ihren Nabel zum Beispiel mit traditionellen Piercings aus Holz oder Horn, andere umrahmen ihn mit geheimen Symbolen. Der Wunsch nach einem schönen Bauchnabel keine Neuheit – wie dieses Schönheitsideal aussieht, das entscheidet jede Frau für sich. Wer mit seinem Nabel nicht zufrieden ist, der hat in jedem Fall die Möglichkeit, diesen operativ korrigieren zu lassen.
Hier finden Sie Ärzte für eine Bauchnabelkorrektur.
DIE WAHL DES RICHTIGEN ARZTES: WORAUF SOLLTE ICH ACHTEN?
Die Bauchnabelkorrektur ist in Deutschland eine eher neue OP-Variante und wird nicht nur aus diesem Grund von längst nicht allen Fachärzten für Plastische Chirurgie durchgeführt. Hinzu kommt, dass gerade auch in Deutschland einige Ressentiments gegenüber diesem Eingriff bestehen, weshalb einige Patienten auch eine Operation im Ausland in Erwägung ziehen.
Dabei gibt es einige grundsätzliche Kriterien zu beachten, die für jeden schönheitschirurgischen Eingriff gelten sollten: Die fachliche Qualifikation, Kompetenz / Erfahrung und menschlichen Fähigkeiten des behandelnden Arztes. Gesetzlich geschützt und gewissermaßen ein staatliches Gütesiegel ist der Titel „Facharzt für Plastische Chirurgie“ bzw. „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie„, beide Bezeichnungen sind gültig. Entsprechende Ärzte haben sich in verschiedenen Dachverbänden zusammengeschlossen, so zum Beispiel der DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie). Der Internetauftritt beinhaltet unter Anderem auch eine Ärzte- / Klinikensuche nach Postleitzahlen sortiert. Im Rahmen seiner Weiterbildung hat jeder entsprechende Facharzt mindestens 600 Operationen selbständig durchgeführt; als Mitglied verpflichtet er sich zusätzlich, sich technisch und medizinisch weiterzubilden. Andere Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“ oder „Ästhetischer / Plastischer Chirurg“ sagen nichts über die Qualifikation aus. Im Grunde darf jeder Arzt einen solchen Titel führen.
Neben der fachlichen Ausbildung ist auch die Erfahrung im entsprechenden Operationsgebiet entscheidend. Ein guter Unfallchirurg ist noch lange nicht geeignet, eine Schönheits-OP durchzuführen und umgekehrt. Fragen Sie als Patient deshalb ganz direkt, wieviele Eingriffe der behandelnde Arzt schon auf diesem Gebiet (Bauchnabelkorrektur und ähnliche wie Bauchdeckenstraffung) durchgeführt hat. Je mehr Erfahrung ein Arzt mitbringt, umso routinierter ist er und umso schöner wird hinterher auch das Behandlungsergebnis ausfallen. In der Regel dokumentieren alle Ärzte ihre Eingriffe. So kann zum Einen nachgewiesen werden, wieviele Operationen bereits durchgeführt wurden; zum Anderen bieten die Vorher Nachher Fotos auch ein Beispiel für das spätere Behandlungsergebnis.
Andere Kriterien wie Einhaltung der hygienischen Vorschriften sollten eine Selbstverständlichkeit sein und gar nicht weiter erläutert werden. Weil dies aber dennoch nicht immer der Fall ist, können Sie sich bei einem unverbindlichen Besuch der Klinik bzw. Arztpraxis vor Ort ein Bild machen. Oft sagt bereits der erste persönliche Eindruck mehr aus als jede Internetpräsenz oder Werbebroschüre. Auch Tipps in Schönheits Foren über (nicht) empfehlenswerte Ärzte können hilfreich sein. Beim Beratungsgespräch erfolgt eine erste Anamnese (Bestimmung der Ausgangssituation) und eine allgemeine Patientenaufklärung. Neben dem Operationsablauf werden auch etwaige Risiken genannt. Genauso wichtig ist, dass der Arzt Ihr individuelles Behandlungsziel erklärt: Jeder Bauch und jeder Bauchnabel ist anders, weshalb der Eingriff jeweils angepasst werden muss (zum Beispiel beim sogenannten Fleischnabel). In einigen wenigen Situationen ist es auch möglich, dass der Arzt vom Eingriff generell abraten wird. So werden verschiedene Risikofaktoren abgefragt (zum Beispiel Neigung zu übermäßiger Narbenbildung/ Kelloiden), die eine Behandlung kontraindizieren können. Nach dem Beratungsgespräch hat jeder Patient in Deutschland eine gesetzlich zugesicherte Bedenkzeit von 14 Tagen, bevor der Eingriff überhaupt erfolgen darf.
Auch finanzielle Aspekte können eine Rolle spielen bei der Ärztewahl. Selbstverständlich dürfen geringere Behandlungskosten nicht mit einem Qualitätsverlust einhergehen – auf verlockende „Sonderangebote“ sollten Sie deshalb als Patient getrost verzichten. Viele Kliniken nennen die endgültigen Kosten auch erst im Beratungsgespräch. Ein unverbindlicher Kostenvorschlag sollte dennoch möglich sein, damit der Patient vorab die Preise vergleichen kann. Es lohnt sich zu prüfen, welche Leistungen im Preis enthalten sind: So erscheinen manche Kosten deutlich günstiger, weil bestimmte Posten (Narkose/ Lokalanästhesie) hinterher hinzuaddiert werden. Für eine Bauchnabelkorrektur im Ausland gilt dasselbe Prinzip. Besonders Kliniken in Polen, Tschechien und Ungarn, aber auch Dependancen deutscher Ärzte zum Beispiel auf Mallorca sind beliebt. Hier werden Plastisch-Chirurgische Eingriffe zu oft deutlich günstigeren Kosten geboten. Neben dem Qualitätscheck sollten auch die Kosten näher betrachtet werden: Lohnt sich der Eingriff immer noch, wenn Fahrtkosten (auch für das Beratungsgespräch oder die Nachsorge) sowie Unterkunft (idealer Weise auch für eine Begleitperson) hinzukommen? Bei grenznahen Kliniken erübrigt sich diese Frage natürlich. Wenn sowohl Hygiene, fachliche Kompetenz als auch die Gesamtkosten stimmen, kann die OP im Ausland durchaus eine Alternative darstellen. Bei etwaigen Behandlungsfehlern und Komplikationen gibt es jedoch keinerlei staatliche Garantie oder Versicherung.
VOR DEM EINGRIFF / VORSORGE
Vor der Umbilicoplastik sollte alles vermieden werden, was den Operationsverlauf unnötig stören könnte. Hierzu gehört unter Anderem der Verzicht aufs Rauchen für mindestens etwa 1-2 Wochen. Nikotin verengt die Gefäße und verschlechtert die Durchblutung. Besonders wichtig aber ist der Verzicht auf Alkohol und ganz bestimmte Medikamente (Macumar, Aspirin, ASS-haltige Schmerzmittel). Diese wirken blutverdünnend und können somit zu Blutungen während und nach der Operation führen. Lebenswichtige Medikamente wie Macumar sollten selbstverständlich nur in Absprache mit und unter Beobachtung des Arztes stattfinden.
DIE BAUCHNABELKORREKTUR IM DETAIL
Die Bauchnabelkorrektur oder Umbilicoplastik ist ein vergleichsweise kurzer Eingriff von 30 Minuten bis maximal 1,5 Stunden. Wenn gleichzeitig eine Bauchdeckenstraffung durchgeführt wird, kann es entsprechend länger dauern. Die Bauchnabel-OP erfolgt in der Regel unter Lokalanästhesie / Örtlicher Betäubung. Eine Vollnarkose ist meist unnötig und birgt zusätzliche Risiken. Zudem kommen weitere Kosten auf dien Patienten zu. Auf ausdrücklichen Wunsch können jedoch die meisten Arztpraxen und Kliniken auch bei diesem Eingriff eine Vollnarkose anbieten.
Unmittelbar vor dem Eingriff wird meist die spätere Schnittführung markiert. Hierfür zeichnet der Arzt direkt auf die Haut mit wasserfestem Filzstift eine oder mehrere dünne Linie(n) auf. An Hand dieser Linien kann er sich später orientieren, wenn die Muskeln des Patienten durch die Narkotika erschlafft sind und dadurch die Form des Bauchnabels optisch verfälschen.
Es gibt verschiedene Schnitttechniken, die je nach Ausgangssituation angewandt werden. Meist reicht ein einziger kleiner Einschnitt am Nabel. Durch diesen entfernt der Chirurg überschüssige Haut, eventuell auch unterliegendes (Fett-) Gewebe. Bei einem tief liegenden Bauchnabel kann es zusätzlich nötig sein, das umliegende Gewebe optisch abzuflachen.
Nachdem der Nabel bestmöglich geformt wurde, vernäht der Arzt den entstandenen Schnitt mit selbstauflösenden Fäden. Dies geschieht so narbenarm wie möglich; die aufgetrennte Haut wird soweit möglich in den Bauchnabel gestülpt und dann genäht. Anschließend wird der Nabel mit einem sterilen Verband oder Pflaster versorgt.
NACHSORGE; RISIKEN UND EMPFEHLUNGEN
Weil bei der Bauchnabelkorrektur mit wenig Einschnitten gearbeitet wird und der operierte Bereich sehr klein ist, gestaltet sich auch die Nachsorge recht einfach. Theoretisch ist es sogar möglich, noch am selben Tag wieder zu arbeiten (körperlich anstrengende Arbeiten ausgeschlossen). Für die ersten Tage wird der Bauchnabel mit einem leichten Verband oder Pflaster versorgt. Zusätzlich kann es nötig sein, eine aseptische Tinktur aufzutragen. Dies verhindert das Eindringen von Bakterien in die noch frische Wunde. Am Operationstag selbst sollte aufs Duschen verzichtet werden. Baden, Schwimmen, Sauna und Solarium sollte je nach Situation für einige Wochen gemieden werden. Auch intensiver Sport muss für mindestens eine Woche gemieden werden, um die Wunde nicht zusätzlich zu belasten. Wird eine heilende Wunde unter Zug gesetzt, kann diese übermäßig vernarben.
Die größten Risiken und Komplikationen sind durch die Wahl des richtigen Arztes sowie eine sorgfältige Nachsorge zu vermeiden. Ein unumgänglicher Nebeneffekt bei der Bauchnabelkorrektur ist jedoch die Bildung einer kleinen Narbe. Auch wenn der Einschnitt möglichst in den Bauchnabelinnenraum gestülpt wird, ist eine kleine sichtbare Schnittführung fast nie gänzlich zu vermeiden. Dieses ästhetische Risiko sollte von Patienten besonders bedacht werden, da es sich bei diesem Eingriff sowieso um Millimeterarbeit handelt. Bei grober Schnittführung durch den Arzt, aber auch bei Komplikationen während der Heilung (wuchernde oder wulstige Narben ( Kelloide) kann diese kleine Naht entsprechend größer werden. Hinzu kommt, dass der Bauchnabel fast immer auf Höhe der Hose sitzt – während der Heilphase sollte daher so oft wie möglich bequeme Beinkleidung getragen werden. Dennoch: Das Risiko, nach der Behandlung ein unschöneres Ergebnis zu haben als voher, ist bei einer Umbilicoplastik gegeben.
Neben abklingenden Symptomen wie Schwellungen, Rötungen oder kleinen Hämatomen kann es in seltenen Fällen auch zu gefährlicheren Nebenwirkungen kommen. Hierzu zählen insbesondere auch Infektionen, die zunächst lokal am Bauchnabel auftreten. Werden sie nicht behandelt oder früh genug erkannt, kann sich die Entzündung an dieser Stelle schnell auf das Bauchfell und andere umliegende Gewebe ausbreiten. Bauchnabelkorrektur bei Nabelanomalie – Infos, Kosten, Preise.
UMSTRITTENE OP: PRO UND CONTRA DER UMBILICOPLASTIK
Die Umbilicoplastik oder Bauchnabel-Korrektur wird auch in Fachkreisen heftig diskutiert. Viele Ärzte sehen in ihr, ähnlich wie bei Eingriffen im Intimbereich, einen beliebten Modetrend, der in keinem Verhältnis zu den möglichen Risiken steht, die diese OP mit sich bringt. So ist der Eingriff selbst zwar relativ kurz, birgt aber genau dieselben Komplikationsmöglichkeiten, die auch eine aufwändigere Operation mit größerem Effekt (Bauchdeckenstraffung, Liposuktion…) beinhaltet. Hinzu kommt, dass die Umbilicoplastik in jedem Fall eine kleine Narbe hinterlasse; diese wiederum könne am Ende optisch störender sein als der Bauchnabel selbst. Kurzum: Der Risiko-Nutzen-Faktor stimme nicht, so die Meinung. Hier schließen sich übrigens auch ganze Dachverbände an, wie zum Beispiel die GÄCD (Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland).
Ein weiterer Kritikpunkt sind die vergleichsweise hohen Kosten für eine Bauchnabelkorrektur. Nicht nur deshalb lehnen viele Ärzte und Kritiker die reine Bauchnabelkorrektur ab und fordern stattdessen, sie allenfalls in Kombination mit einem verwandten Eingriff (zum Beispiel einer Bauchdeckenstraffung) durchzuführen.
Demgegenüber steht der legitime Patientenwunsch, seinen Bauchnabel optisch verändern zu lassen. Ein objektives Kriterium dafür, welche Körperpartien chirurgisch verändert werden dürfen und welche nicht, kann es nicht geben. Insofern sollte jeder für sich selbst entscheiden dürfen, ob er diesen Eingriff mit all seinen Risiken (auch ästhetischen) durchführen lassen möchte oder nicht. Selbstverständlich kann auch kein Arzt dazu verpflichtet werden, eine Bauchnabelkorrektur vorzunehmen.