Es gibt wohl kaum eine Körperpartie, die für das weibliche Selbstbewusstsein eine so große Rolle spielt wie die Brust. Nirgendwo sonst sind die Geschmäcker derart verschieden und die wenigsten Frauen so unzufrieden wie mit ihrem eigenen Busen. Zu klein, zu groß, zu schlaff, zu große oder zu kleine Brustwarzen: Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Doch dabei sind kleine Makel gerade im Brustbereich durchaus normal; so zum Beispiel leiden größere Brüste natürlich unter der Schwerkraft und erschlaffen schneller als kleine Brüste, genauso üblich sind auch leichte Asymmetrien zwischen linker und rechter Brust.
Doch wenn solche Erkenntnisse nicht helfen und das Leid über den imperfekten Busen zu groß wird, dann kann eine Operation Abhilfe schaffen. Und nicht zuletzt gibt es auch eine Reihe an medizinischen Indikationen, die einen Plastischen Eingriff im Brustbereich sinnvoll machen können: Dann zum Beispiel, wenn schon Rücken und Wirbelsäule unter dem Gewicht eines zu großen Busens leiden oder eine Brust genetisch bedingt gar nicht ausgebildet wurde, die andere aber schon. Wie auch immer der Grund aussehen mag, sich für eine Operation in diesem Bereich zu entscheiden: Die Brust-OP stellt nach wie vor einen nicht unerheblicher Eingriff in den Körper dar, ist aber heute gleichzeitig so sicher wie nie.
Dies trifft auch auf die Brustvergrößerung zu: In Deutschland verwendete Silikonimplantate entsprechen höchsten Sicherheitsanforderungen und sind praktisch auslaufsicher, weil sie aus vernetzter Silikonmasse bestehen. Selbst bei direktem Aufschneiden des Implantats bleibt dieses in seiner Struktur bestehen. Auch Silikonkissen mit mehreren festen Hüllen aus angerauhtem Material werden verwandt, um diesen Eingriff möglichst sicher zu gestalten.
Die Brustvergrößerung ist medizinisch korrekt auch als Brustaugmentation bekannt und für viele Plastische Chirurgen inzwischen ein routinemäßiger Eingriff. Der Arzt hat dabei verschiedene Möglichkeiten der Schnittführung: Besonders unauffällig ist ein Einschnitt unmittelbar unterhalb der Brust, in der Brustumschlagfalte. Oft wird eine Brustvergrößerung auch mit einer Straffung kombiniert, in diesem Falle werden die Schnitte unterhalb der Achseln oder der Brustwarzen gesetzt. Durch den Schnitt löst der Chirurg zunächst den Brustmuskel vom umliegenden Gewebe, anschließend kann das Implantat platziert werden. Damit es möglichst fest sitzt und sich den natürlichen Bewegungen des Busen anpasst, wird es meist zwischen Brustmuskel und Brustdrüsengewebe gesetzt. Danach können die Schnitte vernäht werden.
Bei einer Brustverkleinerung oder auch Mamma-Reduktionsplastik hingegen müssen gleich mehrere Schnitte gesetzt werden. Je nach Operationsziel und Ausgangssituation stehen drei verschiedene Techniken zur Verfügung. Besonders häufig wird die Vertikale Schnittführung angewandt, bei der rund um den Brustwarzenhof sowie anschließend mit einem Vertikalschnitt bis zur Brustfalte geschnitten wird. Beim T-Schnitt werden größere Schnitte bis hin zur Achselhöhle gesetzt, die jedoch soweit möglich unauffällig in der Brustumschlagsfalte verlaufen. Bei minimalen Verkleinerungen kann auch die besonders schonende Peri-Areolare Technik Anwendung finden, bei der die Haut ausschließlich rund um den Brustwarzenhof aufgetrennt wird. Durch die jetzt geschaffene Öffnung kann der Chirurg (Fett-)gewebe und überschüssige Haut entfernen. In beinahe jedem Fall verändert sich durch die Wegnahme von Gewebe die Form der Brust derart, dass die Brustwarze zur Re-Modellierung weiter nach oben gesetzt werden muss. Für beide Operationen, sowohl Brustvergrößerung- als auch verkleinerung gilt: Das endgültige Ergebnis ist oft erst Monate nach dem Eingriff vollständig sichtbar, wenn die Brust abgeschwollen ist. Oft sind die Brüste in der ersten Zeit auch besonders weit oben positioniert; werden im Laufe der Zeit von der Schwerkraft aber wieder in eine natürlichere Lage gebracht. Mittels der Brustchirurgie lassen sich auch durch Krankheit bedingte Korrekturen an der Brust vornehmen.
Eine Bruststraffung wird manchmal alleine, oft auch in Kombination mit einer der oben vorgestellten Operationsmethoden vorgenommen. Die Bruststraffung verläuft im Grunde sehr ähnlich einer Brustverkleinerung ab, auch die möglichen Schnitttechniken sind dieselben: Von der minimalen Straffung, bei der nur die Haut rund um den Brustwarzenhof aufgetrennt wird, bis zu aufwändigeren Eingriffen mit der T-oder L-Schnitttechnik, die bis zu den Achselhöhlen verlaufen kann. Im Gegensatz zu einer Verkleinerung des Busens wird bei einer Straffung jedoch kein Gewebe, sondern ausschließlich überschüssige Haut entfernt. Diese ist der Hauptgrund für eine erschlaffte Brust: Der Gewebeanteil ist proportional zu klein für die ihn umgebende Haut. Meist wird eine solche Situation durch Gewichtsabnahme oder Stillen begünstigt.
Die Brustrekonstruktion ist, wie der Name bereits zeigt, die einzige Möglichkeit, eine Brust nahezu vollständig und optisch wieder aufzubauen (= zu rekonstruieren). Dieser langwierige Eingriff umfasst nicht nur das Einbringen eines entsprechenden Implantats (künstlich oder körpereigen), sondern auch die komplette optische Nachahmung der Brust. Hierzu gehört auch der Aufbau einer Brustwarze und eines Warzenhofs.
Die Argumente für oder gegen eine Schlupfwarzen.htm“>Hohlwarzen- oder Schlupfwarzen-OP sind individuell sehr verschieden. Zum Einen können so bereits bei jungen Frauen Komplexe und psychische Belastungen verhindert werden, zum Anderen kann ein entsprechender Eingriff negative Auswirkungen auf Schwangerschaft bzw. Stillmöglichkeiten haben. Hier muss daher mit einem Arzt ausführlich abgewogen werden.