Unter Tränensäcken ist umgangssprachlich oftmals etwas ganz Anderes gemeint als in der Medizinischen Fachsprache: Hier sind Tränensäcke, dem Namen entsprechend, für die Ableitung von Tränenflüssigkeit aus dem Gewebe zuständig. Ihre Aufgabe ist also ungeheuer wichtig, eine Entfernung deshalb nicht ratsam. Im Alltag werden jedoch ganz andere Phänomene als „Tränensack“ bezeichnet: Gemeint ist hiermit meist eine ästhetisch ungünstige Ausprägung der Unterlidpartie. Dabei kann das Unterlid zum Beispiel erschlafft sein und einen deutlichen Hautüberschuss aufweisen. Auch bei vermehrten Fettansammlungen in diesem Bereich sprechen viele Menschen von sogenannten Tränensäcken. Diese Ausprägungen lassen sich tatsächlich auch operativ entfernen. Ziel ist es, ein harmonisches Gesamtbild herzustellen und die Augenpartie somit wieder frischer, strahlender und oftmals auch jünger wirken zu lassen. Der Einfachheit halber verwenden wir den Begriff „Tränensäcke“ so, wie er umgangssprachlich meist verstanden wird.
TRÄNENSÄCKE, SCHLAFFE UNTERLIDER: NICHT IMMER IST EINE OP SINNVOLL
Nicht immer jedoch ist eine operative Korrektur der Tränensäcke die einzige Möglichkeit zur optischen Veränderung: Je nach Ausgangssituation können ganz verschiedene Ursachen eine Rolle spielen, die es zu beheben gilt. So können ungünstige Lebensgewohnheiten wie Nikotin- oder Alkoholkonsum, aber auch eine dauerhaft ungesunde Ernährung mitverantwortlich sein für die Veränderung der Unterlidpartie. Seltener, aber durchaus in Erwägung zu ziehen sind außerdem zu Grunde liegende Krankheiten, die beispielsweise zu einer übermäßigen Ansammlung von Gewebeflüssigkeit führen können. Sind die „Tränensäcke“ daher erst in kürzerer Zeit entstanden oder treten sie plötzlich deutlicher hervor, ist daher in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen. Die Behebung der Ursache steht dann an erster Stelle. In anderen Fällen jedoch ist die ganz natürliche Hautalterung für die Entstehung von Fettpölsterchen und Hautüberschuss am Unterlid verantwortlich. Hier gilt es, rechtzeitig vorzubeugen und die feine Gesichtshaut regelmäßig mit Nährstoffen zu versorgen. Auch der Verzicht beispielsweise auf Nikotin oder intensive Sonnenbäder (Solarium) kann die Hautalterung verzögern bzw. entschleunigen. Darüber hinaus helfen Hausmittel einschließlich kühlender Gels oder Augenpads, die Schwellungen der Lidpartie zu mindern. Sind konservative Maßnahmen zur Behandlung nicht erfolgreich, dann kann ein operativer Eingriff die einzige Möglichkeit zur dauerhaften Veränderung sein. Dies ist zum Beispiel bei genetischer Veranlagung häufig der Fall. Vor jedem Eingriff jedoch sollte eine Ärztliche Untersuchung erfolgen, die die verschiedenen Ursachen für die geschwollen wirkenden Unterlider abklärt. Zur Korrektur der sogenannten Tränensäcke stehen heute verschiedene Verfahren zur Wahl: Zum Einen kann eine klassische Lidstraffung-2.htm“>Unterlidstraffung vorgenommen werden, welche mit kleinen chirurgischen Einschnitten arbeitet. In manchen Fällen genügt jedoch bereits eine Auflösung der entsprechenden Fettpölsterchen, beispielsweise mittels Laserbehandlung. Welche Methode im Einzelfall sinnvoller ist, entscheidet der behandelnde Arzt in Absprache mit Patientin oder Patient.
DIE WAHL DES ARZTES: WER BIETET DIE ENTFERNUNG VON TRÄNENSÄCKEN AN?
Die operative Entfernung sogenannter Tränensäcke entspricht in weiten Teilen denen der Unterlidkorrektur. Ein solcher Eingriff fällt in den Bereich Plastisch-Ästhetischer Chirurgie und sollte dementsprechend nur von einem ausgebildeten Facharzt durchgeführt werden. Für diesen Bereich qualifizierte Ärzte können Titel wie Facharzt für Plastische Chirurgie oder Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie tragen. Andere Bezeichnungen wie zum Beispiel „Schönheitschirurg“ sind nicht geschützt und geben daher keinerlei Aufschluss über die fachlichen Kompetenzen. Viele Fachärzte sind Mitglied in namhaften Dachverbänden wie der DGPRÄC oder der DGÄC. Beide Gesellschaften bieten eine Adresssuche registrierter Ärzte über ihre Homepage an. Und auch in unserem Ratgeber finden Interessenten geeignete Praxen und Kliniken von Düsseldorf bis München, die unter Anderem auch Tränensäcke entfernen.
VOR DEM EINGRIFF
Die Entfernung der Tränensäcke stellt meist einen relativ kurzen Eingriff dar, welcher in aller Regel ambulant erfolgt. Trotzdem ist es wichtig, durch entsprechende Vorbereitung sowohl den Verlauf der OP als auch die Heilung danach optimal zu unterstützen. Hierzu gibt der behandelnde Arzt ganz spezifische Hinweise, wie sich Patientin oder Patient vor dem Eingriff verhalten sollen. Um Komplikationen wie übermäßige Blutungen zu vermeiden, sollte vor der OP auf Alkohol verzichtet werden. Auch andere Blut verdünnende Mittel, beispielsweise bestimmte Schmerzmittel, sind für einige Tage zu meiden. Lebensnotwendige Medikamente sind hiervon selbstverständlich ausgenommen; hier ist eine Ärztliche Abklärung erforderlich.
DER EINGRIFF: DIE ENTFERNUNG DER TRÄNENSÄCKE
Zur Entfernung der sogenannten Tränensäcke können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen. Neben persönlichen Wünschen des Patienten spielt hierbei auch die jeweilige Ursache eine Rolle: So kann die als unschön empfundene Unterlidpartie beispielsweise durch einen Überschuss an Haut, aber auch durch eine vermehrte Ansammlung von Fettzellen bedingt sein. Je nach Ursache wird dann eine passende Methode ausgewählt. Ganz grundsätzlich findet die Tränensackkorrektur bzw. Unterlidstraffung unter lokaler Betäubung statt. Eine Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) ist bei diesem relativ kurzen Eingriff meist nicht nötig. Sollen lediglich die Fettpölsterchen am Unterlid entfernt werden, kann dies heute dank moderner Technik ganz ohne Skalpell erreicht werden. Eine mögliche Methode ist die Auflösung der Fettzellen durch intensive Laserstrahlen. Hierbei setzt der behandelnde Arzt den Laserstrahl auf die entsprechende Unterlidpartie. Das hier befindliche Gewebe nimmt die enorm hohe Energie auf, wodurch ein bioaktiver Prozess in Gang gesetzt wird. Während diesem werden die hier befindlichen Fettzellen nach und nach aufgelöst; die aufgequollen wirkende Unterlidpartie ist somit behoben. Ähnliche Effekte können mit der sogenannten Fett-Weg-Spritze (Injektionslipolyse) erreicht werden. Eine andere Methode, die neben überschüssigem Fett auch Hautgewebe entfernen kann, ist die operative Unterlidstraffung oder Unterlidkorrektur. Bei diesem Eingriff wird die Partie des Inneren Unterlids gestrafft. Möglich wird dies durch einen Einschnitt, welcher oftmals über die Nase gesetzt wird. Durch diese Position sollen die Schnitte später kaum noch sichtbar sein. Über den chirurgischen Einschnitt werden dann Haut- und Fettgewebe entfernt, die Haut anschließend wieder vernäht. Hierbei kommt es außerdem zur gewünschten Straffung. Neben der Entfernung von Gewebe bietet der operative Eingriff eine weitere Möglichkeit zur optischen Korrektur: Bei dieser Variante wird das vorhandene Fettgewebe im Unterlid nicht entfernt, sondern lediglich neu verteilt. Durch diese Neuverteilung sollen die Proportionen besonders harmonisch werden, ohne dass eine Entfernung von Gewebe nötig ist.
NACH DEM EINGRIFF
Nach dem Eingriff muss die besonders empfindliche Augenpartie für einige Tage geschont werden. Alkohol und Blut verdünnende, nicht lebensnotwendige Medikamente sind daher zu meiden. Auch auf körperliche Anstrengung, Sport und Hitze einschließlich Sauna und Solarium sollte für mehrere Wochen verzichtet werden. Damit Blut und Wundflüssigkeit gut abfließen können, sollte der Kopf auch im Schlaf hoch gelagert werden.
RISIKEN UND KOMPLIKATIONEN
Auch wenn die Entfernung von Tränensäcken einen relativ kurzen Eingriff darstellt, kann es auch hier zu Nebenwirkungen und Komplikationen kommen. Meist vorübergehend sind Effekte wie Rötungen, Schwellungen oder Hämatome (Blutergüsse), die sich auf den gesamten Gesichtsbereich ausdehnen können. Durch die Dichte von Nerven- und Muskelfasern kann es (bei operativem Eingriff) in seltenen Fällen zu temporären bis dauerhaften Ausfällen kommen, die von Missempfindungsstörungen wie Kribbeln bis zur Taubheit reichen. Ebenso möglich ist eine Überkorrektur, also eine übermäßige Straffung des Unterlids mit entsprechend unangenehmen Spannungsgefühlen. Wird mit chirurgischen Schnitten gearbeitet, können hier Wundheilungsstörungen, Infektionen bis hin zu dauerhaft sichtbaren Narben entstehen. Bei Auffälligkeiten oder Unklarheiten sollte umgehend ein Arzt verständigt werden.