Als „Brustvergrößerung für den Mann“ erregte diese relativ neue OP-Methode Aufsehen. Dabei dient die Brustmuskelplastik in erster Linie der Konturierung der männlichen Brust und weniger einem reinen Volumenaufbau. Aus diesem Grund ist die alternative Bezeichnung der Brustmuskelvergrößerung leicht irreführend. Behandlungsziel ist ein möglichst kräftiges Aussehen der Brustpartie, welche bei vielen Männern selbst durch gezieltes Training nicht wie gewünscht modellierbar ist. Grund hierfür ist unter Anderem die individuelle Veranlagung zur Ausbildung von Muskelgewebe. Damit der Traum vom Sixpack keiner bleibt, kann die Brustmuskelplastik Abhilfe schaffen. Hierbei wird ein optischer Aufbau der männlichen Brust durch Einbringen eines Implantats geschaffen. Wie bei klassischen Brustvergrößerungen für die Frau, so besteht auch dieses Implantat meist aus Silikon. Im Gegensatz zu anderen Eingriffen wird dieses Silikonkissen bei der Brustmuskelplastik jedoch hinter dem Muskel platziert. Die natürliche Form der Brustpartie wird somit nicht beeinträchtigt; vielmehr kommt es zu einer „Anhebung“ bereits vorhandenen Muskelgewebes. Deshalb ersetzt diese OP-Methode weder Training noch eine ausgewogene Ernährung. Seriöse Ärzte weisen ihre männlichen Patienten darauf hin, dass eine Brustmuskelplastik nur in Kombination hiermit ihre volle Wirkung erzielen kann.
Hier finden Sie Ärzte für eine Brustmuskelplastik.
WER FÜHRT DEN EINGRIFF DURCH? ANBIETER UND KOSTEN
Die Brustmuskelplastik ist eine relativ neue Methode im Bereich der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie, welche erstmals ins den USA eingeführt wurde. In Deutschland ist sie bisher eher wenig verbreitet, weshalb sich die Suche nach einem geeigneten und erfahrenen Facharzt mitunter schwierig gestalten kann. Eine einschlägige Ausbildung ist hier ebenso wichtiges Auswahlkriterium wie Erfahrung bzw. entsprechende Weiterbildung auf dem Gebiet der Brustmuskelplastik. Zur Suche empfehlen sich Dachverbände wie die DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie), die DGÄC (Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie) oder auch unsere Datenbank mit zahlreichen eingetragenen Fachärzten und Kliniken.
Übrigens: Aus Sicht der Krankenkassen ist eine medizinische Begründung für die Brustmuskelplastik nicht gegeben. Deshalb müssen Patienten die Kosten für den Eingriff selbst bezahlen. Dieser beläuft sich auf etwa 2.500 bis 3.000 Euro in deutschen Kliniken.
VORBEREITUNG
Eine gewissenhafte Vorbereitung auf den Eingriff kann das Behandlungsergebnis optimieren helfen. Wer Komplikationen gar nicht erst entstehen lässt, der reduziert etwaige Risiken auf ein mögliches Minimum. Der behandelnde Arzt wird deshalb ganz konkrete Verhaltensmaßnahmen für die Zeit vor dem Eingriff mitgeben. Hierzu zählen unter Anderem der Verzicht auf Alkohol sowie andere Blut verdünnende Mittel, beispielsweise ASS-haltige Medikamente. Eine Ausnahme stellen hier selbstverständlich lebensnotwendige Mittel dar – hier entscheidet ein Arzt, wie vorgegangen wird. Für eine optimale Gewebedurchblutung ist außerdem der Verzicht auf Nikotin ratsam. Weil die Brustmuskelplastik in Vollnarkose durchgeführt wird, darf der Patient in der Regel ab dem Vorabend Nahrung noch Flüssigkeit aufnehmen (Nüchternheit). Am Tag vor dem Eingriff findet meist noch ein Fachgespräch mit dem behandelnden Arzt statt. Hierbei werden auch die nötigen Schnittlinien zum Einbringen des Implantats aufgezeichnet.
DER EINGRIFF
Die gesamte Operation kann zwischen ein und zwei Stunden in Anspruch nehmen. Sie wird in aller Regel stationär, also mit kurzem Aufenthalt in einer Klinik, durchgeführt. Dieser Aufenthalt ist wichtig, um etwaige Komplikationen direkt zu erkennen und somit eine optimale Nachsorge zu garantieren. Die Brustmuskelplastik wird zudem unter Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) durchgeführt.
Nach Einsetzen der Narkose kann der Eingriff beginnen. Hierbei setzt der behandelnde Chirurg entlang der zuvor aufgezeichneten Linien Einschnitte. Die vorherige Einzeichnung ist wichtig, weil sich die Brustpartie unter Einwirkung der Vollnarkose sowie durch die Liegeposition verändern kann. Durch diesen Einschnitt soll nun Platz für das Silikonimplantat, also eine sogenannte Implantattasche geschaffen werden. Der Schnitt verläuft möglichst unsichtbar in der Achselhöhle, wodurch ein direkter Zugang zum Brustmuskelgewebe erreicht wird. Anschließend muss das umliegende Bindegewebe des Muskels gedehnt sowie ggf. gelöst werden, um ausreichend Platz für das Implantat zu haben. Anschließend wird das zuvor ausgewählte Silikonimplantat hinter den Brustmuskel gesetzt. Der Chirurg hat nun die Möglichkeit, Position und Halt des Implantats zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Zum Schluss werden die entstandenen Schnitte mit selbst auflösendem Material vernäht, wobei ein kleiner Zwischenraum für das Drainageröhrchen verbleibt. Dieses wächst später von ganz allein wieder zu.
NACHSORGE
Unmittelbar nach dem Eingriff verbleibt der Patient für mindestens eine, oftmals mehrere Nächte in der Klinik. Dabei können Medikamente wie beispielsweise Antibiotika verabreicht werden. Durch das eingebrachte Drainageröhrchen können eventuelle Nachblutungen, Wund- und Gewebeflüssigkeiten sicher ablaufen. Für eine optimale Wundheilung sowie ein sicheres Einwachsen des Implantats sollte ein spezielles Korsett getragen werden. Nach einigen Tagen wird das Drainageröhrchen wieder entfernt.
Für mindestens eine bis zu mehrere Wochen nach dem Eingriff ist auf Alkohol und andere Blut verdünnende Mittel (ausgenommen lebensnotwendige Medikamente) zu verzichten. Für eventuell auftretende Schmerzen kann der behandelnde Arzt spezielle Medikamente verschreiben. Eine allgemein gesunde, Vitamin- und Mineralstoffreiche Ernährung sowie der Verzicht auf Nikotin können die Heilphase unterstützen. Darüber hinaus sollte alles vermieden werden, was Druck auf Gewebe sowie die entstandenen Narben ausübt. Hierzu zählen unter Anderem Sport und andere, schwere körperliche Betätigungen. Hitze und Sonneneinstrahlung in Form von heißen Bädern, Sauna oder Solarium sollten ebenfalls für einige Wochen gemieden werden.
RISIKEN UND KOMPLIKATIONSMÖGLICHKEITEN
Eine sorgfältige Nachsorge kann bereits dabei helfen, viele Behandlungsrisiken auf ein Minimum zu reduzieren. Trotzdem kann es sowohl während als auch nach der Brustmuskelplastik zu Komplikationen kommen, die nie ganz zu vermeiden sind. Zu den häufigsten Beschwerden nach der Operation zählen Schmerzen, insbesondere Spannungs- bzw. Dehnungsschmerzen. Diese erklären sich durch das eingebrachte Implantat, welches zu einer Weitung des umgebenden Bindegewebes erfordert. Sind die gewählten Silikonkissen zu groß, können diese Schmerzen dauerhaft bleiben. Deshalb sollte der behandelnde Arzt zuvor sehr gut abwägen, welches Implantat eingesetzt werden soll. Auch Schwellungen, Rötungen oder Blutergüsse (Hämatome) zählen zu den typischen Nachwirkungen der OP. Diese klingen in aller Regel von selbst wieder ab. Nachblutungen im Gewebe sollten dringend behandelt werden.
Selten kann es zu Komplikationen kommen, die beispielsweise eine Gewebeverhärtung bzw. Verkapselung der behandelten Brustpartie umfassen. Diese mögliche Reaktion des Organismus auf das eingesetzte Silikonkissen kann im Einzelfall eine Entfernung dessen notwendig machen. Moderne Silikonimplantate besitzen eine speziell aufgerauhte Oberfläche, welche das Risiko einer Kapselbildung reduziert.
Im Bereich der gesetzten Einschnitte kann es zu Wundheilungsstörungen sowie Infektionen kommen. Zuvor verabreichte Antibiotika reduzieren das Infektionsrisiko bereits deutlich. In erster Linie ästhetisch störend sind Narben, die bei entsprechender Veranlagung deutlich tast- oder sichtbar ausgebildet werden. So kann es in seltenen Fällen zu wuchernden (übermäßigen) oder wulstigen Narben kommen. In extremer Ausprägung können diese eine weitere Behandlung erforderlich machen. Bei guter Heilung sind die einmal gesetzten Schnitte später jedoch kaum noch sichtbar.