Miranda Kerr hat sie, Kirsten Dunst hat sie, etliche Hollywood-Schauspielerinnen und Laufsteg-Schönheiten sowieso: Die Rede ist von Grübchen. Die niedlichen Einkerbungen in der Wange verleihen dem Gesicht etwas Verspieltes, Freundliches – und gelten inzwischen als beliebtes Schönheitsideal, dem viele Frauen nacheifern möchten.
Die Plastisch-Ästhetische Chirurgie bietet hierzu eine Möglichkeit: Die Dimple Surgery, auch Lucky Smile-OP oder eben Grübchen-OP genannt, verhilft auch glatten Wangen zum begehrten Grübchen. Der Eingriff gehört zu den neueren Schönheitsoperationen, der aber immer häufiger nachgefragt und durchgeführt wird. Vorreiter waren hier übrigens unter anderem die Bollywood-Stars: In Indien ist die Lucky Smile-OP bereits seit längerem sehr beliebt. Jetzt wünschen sich auch immer mehr Frauen sowie Männer in Europa und den USA künstlich gesetzte Wangengrübchen. Dabei gilt es wie bei allen ästhetischen Eingriffen, mögliche Risiken und Komplikationen gegen den gewünschten Nutzen abzuwägen. Übrigens: Auch bei Männern ist die Dimple Surgery beliebt. Sie wünschen sich zum Beispiel ein Grübchen im Kinn, was dem Gesicht einen besonders maskulinen Charakter verschaffen soll.
Ziel der Grübchen OP
Das Ziel der Grübchen-OP ist klar: Mit diesem Eingriff sollen Wangen- bzw. seltener auch Kinngrübchen dort entstehen, wo sie von der Natur aus eigentlich vorgesehen waren. Mit Hilfe der Operation können also grundsätzlich alle Patientinnen und Patienten die begehrten Grübchen bekommen. Neben der optischen Veränderung selbst spielen mitunter auch andere Aspekte eine Rolle: So gelten Wangengrübchen nicht nur als hübsch, sie können ein Gesicht auch freundlicher, strahlender und sogar glücklicher wirken lassen (daher der Name „Lucky Smile“). Kinngrübchen wiederum gelten als ausgesprochen männlich, sie können dem Gesicht eine markantere Ausstrahlung verleihen.
Wichtig: Die allermeisten Patientinnen und Patienten, aber auch die behandelnden Fachärzte beabsichtigen ein natürlich wirkendes Ergebnis. Ziel der OP sind daher Grübchen, die auf den ersten Blick kaum von „echten“ Einkerbungen zu unterscheiden sein sollen. Außerdem ist es wichtig, dass sich diese gut in die vorhandenen Proportionen einfügen und dem Gesicht der Patientin / des Patienten somit eine rundum harmonische Ausstrahlung verleihen.
Grübchen-OP: Kosten
Die Grübchen-OP stellt einen vergleichsweise kleineren Eingriff innerhalb der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie dar. Dieser wird in aller Regel unter lokaler Anästhesie durchgeführt. Hierdurch fallen Kosten von etwa 800 bis 1.000 Euro an. Je nach Aufwand können diese jedoch variieren. Wichtig: Der Eingriff lässt sich allein ästhetisch begründen, einen medizinischen Nutzen hat er nicht. Deshalb müssen die OP-Kosten aus eigener Tasche bezahlt werden. Da die Grübchen-OP ambulant durchgeführt wird, entfallen Zusatzkosten beispielsweise für einen stationären Aufenthalt.
Methoden der Grübchen-OP
Um die gewünschten Grübchen zu schaffen, hat sich heute eine Methode besonders bewährt. Sie ahmt den natürlichen „Weg“ der Grübchenbildung nach und verspricht daher auch entsprechend natürliche Behandlungsergebnisse. Dabei wird das Hautgewebe über den Mundraum eröffnet und nach innen gezogen. Hierdurch wird das Muskelgewebe durchtrennt und das spätere Grübchen geformt.
Andere Methoden arbeiten mit speziellen Implantaten, die dann die typischen Grübchen formen sollen. Hierbei besteht jedoch das Problem, dass Implantate auch ohne Gesichtsmimik (also Lächeln) sichtbar bleiben. Das Ergebnis kann hier also schnell künstlich wirken. Außerdem kann das Einbringen von Implantaten ins Hautgewebe weitere Komplikationen verursachen. Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung und ambulant.
Vorbereitung
Vor der Grübchen-OP steht selbstverständlich das Gespräch mit einem erfahrenen Facharzt. Er muss seine Patientinnen und Patienten ehrlich und umfassend über den gewünschten Eingriff aufklären. So kann das Setzen künstlicher Grübchen sowohl bei runderen Wangen als auch bei sehr schlanken Patientinnen und Patienten kontraindiziert sein. Außerdem gibt es eine Reihe weiterer gesundheitlicher Aspekte, die vor dem Eingriff abgeklärt werden sollten. Wenn keine Fragen mehr offen sind und der OP-Termin feststeht, dann steht die eigentliche Vorbereitung an: Raucher sollten rund 14 Tage vor dem Eingriff auf Nikotinkonsum verzichten. Auch Alkohol sowie blutverdünnende Medikamente sind für diesen Zeitraum tabu. Ärztlich verordnete Arzneimittel dürfen natürlich nicht ohne weiteres abgesetzt werden, hier muss zunächst eine genaue Rücksprache für das weitere Vorgehen erfolgen. Zum Eingriff selbst sollten die Patientin bzw. der Patient nüchtern erscheinen.
Behandlung
Kurz vor dem Eingriff wird die Stelle, an der das Grübchen entstehen soll, mit einem wasserfesten Filzstift markiert. Dies ist wichtig, weil sich die Gesichtsmimik durch die Betäubung verändern kann. Die Markierung gewährleistet, dass die Grübchen an Wangen bzw. Kinn später auch wirklich an der gewünschten Stelle erscheinen. Anschließend kann die örtliche Betäubung erfolgen.
Zur Grübchenbildung setzt der behandelnde Chirurg Einschnitte im Mundraum der Patientin / des Patienten. Hierdurch kann das Hautgewebe leicht nach innen gezogen und anschließend vernäht werden. Häufig wird hierzu heute selbstauflösendes Material verwendet, was das manchmal unangenehme Fädenziehen überflüssig macht. Manchmal reicht dieses jedoch nicht aus, dann kommt „klassisches“ Nahtmaterial zum Einsatz. Das endgültige Behandlungsergebnis ist nicht unmittelbar nach dem Eingriff, sondern erst nach der ersten Wundheilungsphase einige Wochen später sichtbar.
Nachsorge
Die Grübchen-OP gilt als relativ unkompliziert. Ein stationärer Aufenthalt ist hier nicht notwendig, die Patientinnen und Patienten können schon am selben Tag nach Hause gehen und ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Für den OP-Tag selbst empfiehlt es sich trotzdem, zum Beispiel eine gute Freundin oder ein Familienmitglied zur Unterstützung in der Nähe zu wissen. Auch bei unverhofften Komplikationen ist so schnell für Hilfe gesorgt.
Für einen optimalen Heilungsverlauf sollten sich Patientinnen und Patienten unbedingt strikt an die Vorgaben halten, die ihr Arzt ausgibt. Der Verzicht auf Nikotin, Alkohol und blutverdünnende Medikamente (ausgenommen ärztlich verordnete) für etwa 14 Tage gehört dazu. Weil die Wundnähte im Mundraum liegen, ist eine gründliche Hygiene wichtig – antibakterielle, aber möglichst sensitive Mundspülungen sind üblich. Auch hierzu wird der Arzt passende Produkte empfehlen bzw. verordnen.
Weil das behandelte Gewebe noch sehr empfindlich und häufig geschwollen ist, sollte alles vermieden werden, was zusätzlichen Druck ausübt. Essen kann in den ersten Tagen nach dem Eingriff noch sehr unangenehm sein, dann ist flüssige Nahrung die beste Wahl. Obwohl Patientinnen und Patienten schon kurz nach der Grübchen-OP meist voll einsatzbereit sind, sollte auf anstrengende Sportarten und Bewegungen verzichtet werden. Auch Hitze durch Sauna sowie heiße Bäder kann für einige Zeit als unangenehm empfunden werden.
Grübchen-OP: Mögliche Komplikationen
Ein mögliches Risiko der Grübchen OP: Sie wird in Deutschland aktuell noch von wenigen Fachärzten angeboten, Erfahrungswerte mit diesem Eingriff sind entsprechend gering. Auch deshalb sollte man besonders viel Wert auf einen erfahrenen und seriösen Facharzt legen, vermeintliche Sonderangebote meiden und keine unnötigen Risiken eingehen.
Unmittelbar nach dem Eingriff ist die Wangen- bzw. Kinnpartie häufig noch geschwollen und sehr schmerzempfindlich. Außerdem ist ein maskenhaftes, künstlich wirkendes Aussehen möglich. Dieses normalisiert sich in aller Regel jedoch nach einigen Wochen. Zu den häufigsten Komplikationen zählen Probleme mit der Wundheilung. Dabei kann es beispielsweise zu Nachblutungen oder später deutlich sichtbarem, wulstigem oder wucherndem Narbengewebe kommen. Eine entsprechende Veranlagung hierzu verstärkt das Risiko entsprechend. Darüber hinaus bringen operative Eingriffe selbstverständlich auch die Gefahr einer Infektion mit sich. Über die Wunde können Erreger in den Organismus eintreten, die zunächst lokal begrenzt sind, sich aber von hier aus weiter ausbreiten. Wer etwaige Symptome an sich bemerkt, sollte umgehend einen Arzt konsultieren. Eine schnelle Behandlung kann eine weitere Ausbreitung der Infektion oft noch verhindern. Präventiv verschreiben jedoch viele Ärzte bereits Antibiotika, die das Entzündungsrisiko bereits deutlich minimieren helfen. Wie bei allen Schönheitsoperationen, so besteht auch bei der Grübchen-OP die Gefahr, dass das Ergebnis nicht gefällt. Mitunter kommt diese Einsicht auch erst nach Jahren: Schließlich ist die optische Veränderung dauerhaft – wenn Wangengrübchen dann nicht mehr so stark in Mode sein sollten und man sich selbst an ihnen satt gesehen hat, dann ist eine Umkehrung zumindest nur über einen operativen Eingriff möglich. Auch dies sollten Patientinnen und Patienten bedenken, bevor sie in die Operation einwilligen. Hinzu kommt, dass es selbst bei gewissenhaftem Vorgehen zu ästhetisch nicht ansprechenden Ergebnissen kommen kann. Möglicher Weise wirkt das Ergebnis „maskenhaft“ und unnatürlich, außerdem können die künstlich gesetzten Grübchen im Gegensatz zu natürlichen Wangengrübchen dauerhaft bestehen bleiben, auch bei entspanntem Gesichtsausdruck. Dies ist zwar nicht die Regel, aber doch möglich. Wer dies nicht möchte, der sollte ernsthaft überlegen, ob dieser Eingriff der richtige für sie/ihn ist. Besondere Vorsicht ist außerdem bei fülligeren Wangen sowie Gewichtsschwankungen geboten. Bei stärkerem Fettgewebe kann ein zufriedenstellendes Ergebnis nicht unbedingt gewährleistet werden. Auch stärkere Zu- und Abnahmen können zu einer Veränderung der operierten Grübchen führen.