Nicht immer sind es die sichtbaren Körperpartien, die als unästhetisch empfunden werden. Mit der Weiterentwicklung plastisch-chirurgischer Eingriffe werden auch Korrekturen des Intimbereichs immer beliebter. Ein Beispiel ist das Venushügelsculpting, was grob übersetzt in etwa eine Neu-Modellierung des Venushügels bedeutet. Der Venushügel befindet sich auf der Vorderseite des Körpers, knapp oberhalb des Schambeins. Normaler Weise fällt diese Körperpartie kaum auf. In manchen Fällen kann es jedoch zu einer vermehrten Ansammlung von Fettzellen in diesem Bereich kommen (das Gewebe besteht hier hauptsächlich aus Fett- sowie Hautzellen). Die Folge: Der Venushügel zeichnet sich unter enger sitzender Kleidung deutlich ab. Insbesondere die heute so beliebte Leggins, auch Strumpfhosen, Stretch- und Röhrenjeans oder eng anliegende Sportkleidung lassen die vergrößerte Körperpartie so deutlich hervortreten. Betroffene Frauen finden dies schon aus ästhetischen Gründen oft äußerst unangenehm; mitunter verzichten sie dann auf das Tragen engerer Kleidungsstücke. Neben dem rein kosmetischen Missfallen kann ein deutlich hervortretender Venushügel aber auch körperliche Beschwerden bis hin zu Schmerzen verursachen: Ist diese Körperpartie stark vergrößert, reiben zum Beispiel Unterwäsche und Haut stetig aneinander. Dies führt beispielsweise zu Rötungen und Reizungen bis hin zu Hautabschürfungen – insbesondere beim Sport und körperlicher Belastung, aber oftmals bereits im Alltag. Und auch der Geschlechtsverkehr kann durch einen vergrößerten Venushügel zu Missempfindungen führen. In all diesen Fällen kann ein Venushügelscuplting Abhilfe schaffen. Mit Hilfe einer speziellen Liposuktion, eventuell auch unterstützt durch eine Lasertherapie, wird das überschüssige Gewebe abgesaugt bzw. abgetragen. Dieser Eingriff zählt zu den neueren Methoden der Genital- bzw. Intimchirurgie und kann meist ambulant durchgeführt werden. Im Gegensatz zu anderen Eingriffen der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie kommt diese Behandlungsmöglichkeit ohne chirurgische Schnitte aus, was Risiken wie Narbenbildung auf ein Minimum reduziert.
WER FÜHRT DAS VENUSHÜGELSCULPTING DURCH?
Das Venushügelsculpting zählt wie viele Eingriffe der Intimchirurgie noch immer zu den „Exoten“ in punkto Schönheitsoperation. Auch wenn immer mehr Kliniken nachrüsten und sich Ärzte zunehmend auch in diesem Bereich fortbilden, so gehört diese Behandlung längst nicht zum Standardrepertoire. Die Wahl eines passenden Arztes sollte deshalb besonders sorgfältig durchgeführt werden. Neben einer ausreichenden fachlichen Qualifikation, ideal als Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie oder Facharzt für Plastische Chirurgie, sind Erfahrung und Kompetenz speziell in diesem Fachgebiet wichtig. Adressen und Ansprechpartner finden sich beispielsweise bei der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie, http://www.dgaec.de oder bei der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische, Rekonstruktive und Plastische Chirurgie, http://www.dgpraec.de sowie in unserem Klinikfinder. Besonders sinnvoll: Einige Kliniken lassen Eingriffe im weiblichen Intimbereich ausschließlich durch speziell geschultes, weibliches Ärztepersonal durchführen. Durch diese Maßnahme soll schon das Beratungsgespräch vor jeder Behandlung besonders vertrauensvoll und persönlich werden. Weil der eigene Intimbereich ganz natürlich auch Scham besetzt sein kann, wird in diesem Fall besonders einfühlsam vorgegangen. Lassen Sie sich ruhig Zeit bei der Ärztewahl und planen Sie den Eingriff nur ein, wenn Sie sich gut aufgehoben und kompetent betreut fühlen.
Übrigens: In vielen Fällen sprechen sowohl ästhetische als auch funktionelle Verbesserungen (angenehmeres Tragegefühl auch bei eng anliegender Kleidung, keine Reibung, keine Schmerzen beim Geschlechtsverkehr) für ein Venushügelsculpting. Trotzdem wird der Eingriff von den Krankenversicherungen in erster Linie als schönheitschirurgische Maßnahme eingestuft, weshalb die Kosten für den Eingriff selbst finanziert werden müssen.
VOR DEM EINGRIFF
Eine Vollnarkose ist für diesen Eingriff nicht nötig. Ein längerer stationärer Aufenthalt und ähnliche Vorsichtsmaßnahmen müssen deshalb meist nicht eingeplant werden. Trotzdem gibt es einige Verhaltensregeln, die den Eingriff noch sicherer gestalten und Komplikationen von vorneherein minimieren helfen. Hierzu zählt insbesondere der Verzicht auf Alkohol und Blut verdünnende Medikamente, welche zu vermehrten Einblutungen während und nach der OP führen können. Auch ASS-haltige Schmerzmittel, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, gehören hierzu. Lebensnotwendige Mittel dürfen selbstverständlich nur abgesetzt werden, wenn der behandelnde Arzt damit einverstanden ist. Ansonsten muss hier eine andere Lösung gefunden werden. Der Verzicht auf die genannten Mittel sollte dabei mehrere Tage bis zu zwei Wochen, je nach Patient und Behandlungsmethode, vor der OP beginnen.
DIE OPERATION
Für das Venushügelsculpting stehen grundsätzlich zwei verschiedene Behandlungsmethoden zur Wahl. Je nach Klinik bzw. Arzt können diese auch sinnvoll miteinander kombiniert werden. Beiden gemein ist, dass sie unter lokaler Betäubung durchgeführt werden können und somit keine Vollnarkose benötigen. Die Dauer des Eingriffs beläuft sich auf durchschnittlich etwa 20 bis 60 Minuten, selten auch länger.
Eine Behandlungsmöglichkeit umfasst eine zielgenaue Liposuktion (Fettabsaugung-3.htm“>Fettabsaugung) des überschüssigen Gewebes. Hierzu wird meist in Tumeszenztechnik vorgegangen. Bei dieser Technik spritzt der behandelnde Arzt eine spezielle Kochsalzlösung ins Gewebe, welches die Fettzellen deutlich aufschwemmt. Die so aufgeschwemmten Zellen können anschließend besonders gut abgesaugt werden. Neben der Kochsalzlösung kann bei Tumeszens-Anästhesie zusätzlich ein lokales, schmerzstillendes Betäubungsmittel injiziert werden. Dieses vermindert Schmerzen während der Behandlung. Weil der Venushügel im Vergleich zu anderen Körperpartien relativ klein ist, wird hier mit besonders feinen Kanülen vorgegangen, um ein ästhetisch bestmögliches Ergebnis zu erreichen.
Eine andere Variante zur Entfernung störender Fettpölsterchen am Venushügel bietet die moderne Lasertherapie. Dabei kommen unterschiedliche Lasergeräte und – Typen in Frage, die jeweils eine passende Wellenlänge zur Abtragung des überschüssigen Gewebes besitzen. Der nur kurz aufgetragene Laserstrahl enthält eine so hohe Energie, dass er das behandelte Gewebe verdampft. Dies geschieht bei korrekter Ausführung ohne Blutungen sowie narbenfrei.
NACH DEM EINGRIFF
Das Venushügelsculpting kommt ohne chirurgische Schnitte aus. Trotzdem ist der behandelte Intimbereich meist noch sehr empfindlich, weshalb eine spezielle Miederhose sowie gegebenenfalls medizinische Cremes für Schutz sorgen. Diese Hose sollte für einige Wochen getragen werden. Darüber hinaus ist auch der Verzicht auf Sport sowie Geschlechtsverkehr ratsam. Unmittelbar am Tag des Eingriffs sowie einige Zeit danach sollte auf Alkohol und Blut verdünnende Medikamente verzichtet werden.
RISIKEN UND KOMPLIKATIONSMÖGLICHKEITEN
Das Venushügelsculpting wird mit vergleichsweise risikoarmen Methoden durchgeführt, welche bei korrekter Anwendung relativ sicher sind. Trotzdem kann es auch hier zu Rötungen und Reizungen oder Schwellungen des Gewebes kommen, welche nach einiger Zeit von selbst abklingen. Die Fettabsaugung birgt ein Risiko zu Infektionen, welche über die Einstichstellen in den Organismus gelangen. In sehr seltenen Fällen können auch anhaltende Missempfindungsstörungen auftreten. Wird die Tumeszenslösung zu hoch dosiert, kann sie sich schädigend auf Innere Organe auswirken. Dies ist jedoch bei erfahrenen Fachärzten sehr unwahrscheinlich. Die Laserbehandlung setzt ebenfalls eine qualifizierte Anwendung voraus. Hier sind in ebenfalls seltenen Fällen bleibende Hautirritationen bis hin zu Verbrennungen möglich – umso wichtiger ist es, einen erfahrenen Arzt mit entsprechender Spezialisierung auf Intimchirurgie und Laserbehandlung zu wählen.