Die Tumeszenztechnik ist eine ganz spezielle Form der Lokalanästhesie, also der örtlich begrenzten Schmerzausschaltung bzw. Betäubung. Als solche wird sie in der Langform auch als Tumsezens-Lokalanästhesie bezeichnet. Sie kommt besonders im Bereich Plastischer und Ästhetischer Chirurgie zum Einsatz, wo sie für die Betäubung während einer Liposuktion (Fettabsaugung.htm“>Fettabsaugung) sorgen kann. Gleichzeitig gibt es noch eine weitere, durchaus ähnliche Bedeutung, die jedoch weitaus seltener gemeint ist: Wenn eine Vollnarkose bzw. Allgemeinanästhesie zur Fettabsaugung gegeben wird, wird das Injizieren einer flüssigen Lösung ohne Betäubungsmittel als Tumeszenztechnik bezeichnet.
Die Liposuktion bzw. Fettabsaugung zählt zu den gefragesten Schönheitseingriffen überhaupt. Sie ist besonders für Männer und Frauen geeignet, die spezifische lokale Fettpölsterchen, sogenannte „Problemzonen“, beseitigen möchten. Häufig handelt es sich hierbei um Fettansammlungen, welche genetisch bedingt und somit auch resistent gegen hartnäckigen Sport und Diät sind. In diesem Fall kann die einzige Erfolg versprechende Behandlung eine Liposuktion sein. Hierbei werden die entsprechenden Fettzellen aus dem Gewebe gelöst, damit sie anschließend besser entfernt (abgesaugt) werden können. Sowohl für die Lockerung der Zellen als auch für das Absaugen selbst gibt es inzwischen verschiedenste Methoden, die eine möglichst schonende wie effektive Behandlung versprechen. Eine davon ist die Tumeszenz-Technik. Welches Verfahren das jeweils passende ist, sollte mit dem behandelnden Facharzt besprochen werden: Wie bei jedem medizinischen Eingriff gibt es auch hier spezifische Vor- und Nachteile sowie etwaige Risiken, die man bedenken sollte.
Bei der Tumeszenz-Technik schließlich wird ein spezielles Lokalanästhetikum (Betäubungsmittel) in wässriger Lösung von hohem Volumen in die entsprechende Körperpartie injiziert. Dies geschieht relativ großflächig, wobei bis zu sechs Liter Lösung mit zugesetztem Betäubungsmittel verwendet werden können (eine Ausnahme ist hier die bei der Liposuktion selten angewandte Vollnarkose; hier wird ausschließlich eine Kochsalzlösung injiziert). Durch die große Menge sowie den hohen Druck eingebrachter Flüssigkeit werden die festen Fettzellen wie ein Ballon aufgebläht und vergrößert. In Folge dessen werden sie regelrecht auseinander getrieben, also aus dem Gewebe gelöst. Anschließend können die Fettzellen einfacher und schneller abgesaugt werden. Entsprechend der Tumsezenz-Lokalanästhesie werden so gleich zwei Aufgaben in einer Behandlung erfüllt – das Lösen der Fettzellen sowie die lokale Schmerzbetäubung.