Die Schweissdrüsen sind ein unerlässlicher Bestandteil des Körpers. Sie dienen der Temperaturregulierung und sorgen dafür, dass wir bei höherer Außentemperatur, aber auch bei Krankheiten und Fieber nicht „überhitzen“. Die Absonderung von Schweiß über die Hautporen hat eine kühlende Wirkung auf unseren Organismus.
Doch es gibt auch Menschen, bei denen die Schweissproduktion nicht mehr bloß angemessen reagiert. Sie ist übermäßig und störend, erfüllt ihren Zweck als rein regulierende Körperreaktionen nicht mehr. Ein solcher Zustand wie medizinisch korrekt als „Hyperhidrose„, also übermäßige Schweissausschüttung, bezeichnet. Es gibt verschieden Härtegrade, vom Menschen, der sehr leicht ins Schwitzen gerät, bis hin zur dauerhaften Schweissproduktion unabhängig von Temperatur und Tätigkeit. In jedem Falle jedoch leidet der Betroffene stark und fühlt sich eingeschränkt in seinem alltäglichen Leben: So muss er auf viele Dinge verzichten, die eine Schweissproduktion zusätzlich aktivieren. Heiße Getränke, Stress, überhitzte Räume, schon leichterer Sport und scharfe Gerichte sind nur einige der „Risikofaktoren“, die Betroffene gezwungernermaßen meiden.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sie reichen von einer Hormonumstellung (so schwitzen z.B. Frauen während der Wechseljahre vermehrt), einem durcheinandergeratenen Zuckerhaushalt, dem Einfluss ganz bestimmter Medikamente bis hin zu psychischen Erkrankungen. Eine Hyperhidrose kann in seltenen Fällen auch Anzeichen für einen Tumor sein. Der erste Schritt muss daher für jeden Betroffenen eine umfassende ärztliche Untersuchung sein. Erst dann kann abgeklärt werden, welche Behandlung sinnvoll ist.
Wird ein ganz bestimmter Auslöser gefunden, sollte dieser behandelt werden. In Folge dessen verschwindet auch die die Hyperhidrose oft von ganz allein. In den allermeisten Fällen jedoch können gar keine eindeutigen Ursachen für das übermäßige Schwitzen ausgemacht werden. Der Betroffene leidet weiter, ohne zu wissen warum. Dies kann sich auch auf die sozialen Kontakte auswirken; Scham und Wut über den eigenen Körper nehmen zu. Weil die Hyperhidrose demnach nicht nur an sich unangenehm ist, sondern auch zu Depressionen und Schlimmerem führen kann, sollte sie daher so schnell wie möglich behandelt werden. Selbst einige Krankenkassen haben dieses Problem erkannt und übernehmen daher in schweren Fällen einen Teil der Behandlungskosten. Anfragen lohnt sich!
Wenn weder körperliche noch psychische Ursachen ausmachbar sind, beginnt die Wahl der richtigen Behandlungsmethode gegen die Primäre Hyperhidrose (d.h. eine Hyperhidrose, die nicht nur durch andere Faktoren bedingt ist). Ein Facharzt (Dermatologe) kann zusammen mit dem Patienten entscheiden, was sinnvoll ist. Hierbei ist nicht zuletzt auch wichtig, wo sich die Hyperhidrose bemerkbar macht: Tritt sie vor allem in den Achselhöhlen oder auch an Händen und Füßen auf ?
Die verschiedenen Methoden umfassen nicht-operative sowie operative Verfahren. Nicht-operativ ist zum Beispiel das Unterspritzen mit Botulinumtoxin, kurz Botox, in das entsprechende Schweißdrüsengewebe. Die Kosten für eine solche Anti-Schweiß-Behandlung belaufen sich auf rund 500 – 800 Euro.
Bei operativen Methoden werden die überaktiven Schweißdrüsen vollkommen entfernt. Dies kann durch Ausschaben, Herausschneiden oder Absaugen geschehen. Heute wird vorrangig die Schweißdrüsenabsaugung durchgeführt. Ein solch operativer Eingriff kostet ab 1.500 Euro. Eine andere operative Möglichkeit, die deutlich seltener angewandt wird, ist das Durchtrennen der für das Schwitzen verantwortlichen Nervenstränge.
Hier finden Sie Ärzte für eine Anti-Schweiss-Behandlung.
WER BIETET EINE SCHWEISSDRÜSEN-OP AN?
Auch wenn die vorgestellten Methoden im Vergleich zu anderen chirurgischen Eingriffen relativ unkompliziert durchgeführt werden können, so bedürfen sie selbstvertändlich trotzdem einen erfahrenen Experten, um etwaige Risiken auszuschließen. Eine Unterspritzung des Schweissdrüsengewebes mit Botox-Injektionen zum Beispiel sollte nur bei einem Mediziner und nicht im Kosmetikstudio durchgeführt werden. So bieten zum Beispiel auch Dermatologen, also Hautärzte, die Behandlung an. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte wie bei einer Operation auf Zusatzqualifikationen achten:
Wer sich für eine operative Schweissdrüsenbehandlung, gleich welcher Art, entschieden hat, gehört immer in die Hände eines erfahrenen Mediziners mit chirurgischer Zusatzqualifikation. Dabei ist Arzt jedoch nicht gleich Arzt: Theoretisches Fachwissen kann noch so gut sein, entscheidend sind praktische Erfahrung und Qualifikation. In Deutschland gibt es daher den einheitlichen Facharzttitel „Facharzt für Ästhetische Chirurgie“ bzw. „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“. Alle anderen Titel wie Schönheitschirurg, Facharzt für Schönheitschirurgie oder Plastischer Chirurg sind nicht geschützt! Dies bedeutet, dass sich auch andere Mediziner gleich welcher Spezialisierung einen entsprechenden Titel zulegen können, ohne dass dies überprüft wird. Die Ausbildung des Facharzt für Plastische Chirurgie jedoch wird durch die Ärztekammern überwacht; so müssen im Rahmen der Spezialisierung beispielsweise 600 Operationen unter fachlicher Leitung durchgeführt werden – allein dies garantiert Praxiserfahrung von Anfang an.
Wer sich nicht sicher ist, wo er fachlich kompetente Ärzte finden kann, sollte sich an den Dachverband für Plastische Chirurgen wenden: Die DGPRÄC ( Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie) bietet sogar im Internet einen eigenen Suchservice für eingetragende Arztpraxen und Kliniken, sortiert nach Postleitzahl und Namen. Das DGPRÄC- Prüfsiegel garantiert darüber hinaus auch, dass sich entsprechende Mitglieder regelmäßig fortbilden und somit in Bezug auf Material, Gerätschaften und Operationsmethodens tets auf dem neuesten medizinischen Stand sind. Die fachliche Qualifikation stellt die Basis bei der Ärztewahl. Darüber hinaus sind natürlich auch andere Faktoren wie Sympathie, Erfahrung und auch fnanzielle Aspekte entscheidend. Denn: Eine fachliche Ausbildung alleine garantiert noch keinen guten Mediziner! Die Hautklinik Stuttgart bietet etwa eine Schweissdrüsen-Absaugung an.
Ob die Chemie zwischen Patient und Arzt stimmt, lässt sich leicht in einem ersten Beratungsgespräch feststellen. Dies ist obligatorisch und bietet die Möglichkeiten, den geplanten Eingriff genauer zu besprechen. Als Patient können Sie leicht sehen, ob Sie für den Arzt nur eine weitere Akte sind oder ob ihre Fragen und Belange ernst genommen werden. Vertrauen sie ganz auf Ihr Bauchgefühl – nur wenn sie sich wohlfühlen und dem Arzt vertrauen, sollten Sie den Eingriff bei Ihm durchführen lassen. Der Gesetzgeber garantiert Ihnen in Deutschland hierzu eine Bedenkzeit von mindestens 14 Tagen. Früher als zwei Wochen nach dem Beratungsgespräch darf eine Operation gar nicht erst stattfinden! Dies garantiert, dass auch später auftauchende Zweifel, Fragen und Änderungswünsche noch berücksichtigt werden können.
Erfahrung und Kompetenz sind ein weiteres „Gütesiegel“ eines guten Facharzt für Plastische Chirurgie. Je routinierter ein Eingriff durchgeführt werden kann, umso größer die Sicherheit und so geringer die Risiken. Dabei können selbstverständlich junge Ärzte genauso kompetent sein wie Mediziner mit 30-jähriger Behandlungserfahrung: Nicht nur die Anzahl der Eingriffe, auch das individuelle feinmotorische Geschick des Arztes tragen zur erfolgreichen OP bei. Um einen empfehlenswerten Arzt zu finden, eignen sich deshalb Tipps von Bekannten oder ein Blick ins Internet besonders. Hier berichten (ehemalige) Patienten von ihren Erfahrungen, nennen gute Adressen und Arztpraxen, die man lieber meiden sollte.
Weil die Krankenkassen in aller Regel gar nichts oder in ganz schweren Fällen einen minimalen Teil der Behandlung zahlen, sind selbstverständlich auch finanzielle Aspekte zu berücksichtigen. So können die Behandlungskosten schon in Deutschland von Klinik zu Klinik stark variieren. Als Patient können Sie sich bei verschiedenen Ärzten über die voraussichtlichen Kosten für den Eingriff informieren und so einen Preisvergleich vornehmen. Dennoch gilt natürlich auch im Bereich der Chirurgischen Operationen: Qualität hat ihren Preis. Liegt dieser bei einem bestimmten Angebot deutlich unter dem Durchschnitt, sollten sie hellhörig werden: Irgendwo spart dieser Arzt garantiert ein, und dies nicht zuletzt oft zu Lasten seiner Patienten. Andererseits ist es durchaus möglich, 150 Euro und mehr zu sparen, wenn man sich für eine weniger bekannte, aber ebenso gute Klinik entscheidet.
Wenn Sie eine Schweissdrüsen-OP im Ausland planen, sollten Sie ebenfalls einige Punkte beachten: Nicht immer beinhalten die verlockend günstigen Preise alle Leistungen, die hier selbstverständlich sind: So kann es sein, dass für Unterkunft und Nachsorge während der Behandlung extra Kosten aufgeschlagen werden. Doch selbst wenn es sich um einen Pauschalpreis handelt, kommen mitunter hohe Anfahrtskosten hinzu. Dies trifft insbesondere zu, wenn Beratungsgespräch und Eingriff getrennt voneinander stattfinden: Dann muss die Klinik zum Beispiel in Polen, Tschechien oder Ungarn gleich mehrmals aufgesicht werden.
Auch wenn einzelne Ärzte mitunter sehr gut sein können, gibt es weniger oder abweichende medizinische Standard als in Deutschland. So wird dem Patienten in vielen Ländern keine 14-tägige Bedenkfrist eingeräumt. Und sollte es zu Komplikationen beim Eingriff kommen, ist der behandelnde Arzt weit weg. Auch sprachliche Differenzen können die Behandlung unnötig erschweren. Doch wie überall gilt auch für die Anti-Schweiss-Behandlung im Ausland: Es gibt empfehlenswerte und schlechte Kliniken; besuchen Sie nur bekannte Institutionen und überzeugen Sie sich selbst vor Ort.
VORBEREITUNG AUF DEN EINGRIFF
Bei allen Verfahren sollten im Abstand einiger Tage blutverdünnende Medikamente (zum Beispiel Acetylsäure-hältige Kopfschmerztabletten, Marcumar) in Absprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt werden. Auch auf Alkohol und Nikotin sollte verzichtet werden. All diese Maßnahmen können helfen, etwaige Komplikationen zu verhindern. Vor einer Anti-Schweiß-Behandlung mit Botox sollte der Patient zusätzlich auf bestimmte Antibiotika verzichten. Diese können die Wirkung von Botulinumtoxin verstärken, was ein hohes Risiko für die Nervenaktivität im Gewebe darstellt.
DIE METHODEN IM DETAIL
Für die Entscheidung, welche Methode in Ihrem Fall die richtige ist, sollten Sie sich ruhig ein wenig Bedenkzeit nehmen. Ein Dermatologe Ihres Vertrauens kann Ihnen dabei behilflich sein und über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Eingriffe informieren. Auch die Kosten für die Schweißdrüsenbehandlung sind für viele Patienten ein wichtiger Aspekt. Das Behandlungsziel jedoch ist immer dasselbe: Die Schweißproduktion auf ein normales Maß zu regulieren.
ANTI-SCHWEIß-BEHANDLUNG
Die Anti-Schweiß-Behandlung eignet sich für Hyperhidrose an der Fußsohle sowie an den Handinnenflächen. Für die Behandlung der Achselhöhlen ist die Botox-Injektion medizinisch nicht immer indiziert ; im Zweifel sollte vorher nachgefragt werden. Weil die Anti-Schweiss-Behandlung nur temporär anhält, eignet sie sich zum Beispiel auch für Menschen, die nur saisonal viel schwitzen. Diese Behandlungsmethode macht sich die Wirkung des Bakteriengifts Botulinumtoxin A zu Nutze. Dieser Stoff wird im Stoffwechsel ganz bestimmter Bakteriengruppen produziert und dann für die medizinische Verwendung aufbereitet. Das kurz Botox genannte Präparat hat die Eigenschaft, Nervenimpulse im menschlichen Körper zu hemmen. So greift das injizierte Bakteriengift direkt in den Kreislauf von Nervenimpuls und Schweißproduktion ein, indem es die Weiterleitung vom Nerv zum Muskel / zur Schweißdrüse lähmt. In Folge dessen schiwtzt der Patient im behandelten Bereich nur noch sehr gering. Andere Körperfunktionen werden bei sachgerechter Handhabung nicht beeinträchtigt.
Bevor die Injektionen gesetzt werden, macht der Arzt den sogenannten Indikatortest. Dieser färbt die übermäßig aktiven Schweißdrüsen deutlich sichtbar ein. Somit kann die Behandlung besonders genau und schonend nur dort durchgeführt werden, wo sie auch wirklich notwendig ist. In dem gekennzeichneten Gewebe setzt der Arzt mehrere Injektionen. Diese sind gefüllt mit kleinsten Mengen Botox, so dass eine genaue Dosierung möglich ist. Die Behandlung erfolgt ohne oder mit lokaler Betäubung. Insbesondere an den Füßen kann eine örtliche Anästhesie nötig sein, da dieser Bereich recht schmerzempfindlich ist.
Das injizierte Präparat benötigt einige Tage, bis es vom Körper verstoffwechselt wird und die Schweißproduktion hemmen kann. Nach spätestens einer Woche sollte das endgültige Ergebnis sicht- und spürbar sein. Ist die Behandlung nicht erfolgreich genug, kann dann eventuell auch eine weitere Behandlung mit Botox erfolgen. Wichtig ist jedoch, dass diese vom Arzt so minimal wie möglich dosiert wird. Botox wird vom Körper nach spätestens einem Jahr vollständig abgebaut. Unter Umständen kann die Wirkung auch schon nach mehreren Monaten nachlassen. In diesem Falle ist eine erneute Anti-Schweiss-Behandlung notwendig.
SCHWEIßDRÜSENENTFERNUNG, SCHWEIßDRÜSENABSAUGUNG
Dieser Eingriff erfolgt immer unter örtlicher Betäubung, da er sonst zu schmerzhaft wäre. Auf Wunsch bieten viele Kliniken aber auch die Behandlung unter Vollnarkose an. Diese stellt jedoch eine weitere Belastung für den Körper und somit ein weiteres mögliches Risiko dar, welches nur in Ausnahmefällen sinnvoll ist. Ziel der Schweißdrüsen-OP ist es, die überaktiven Schweißdrüsen zu erkennen und zu entfernen. Dies kann durch unterschiedliche Verfahren geschehen.
Als „Exzision“ ist das Herausschneiden der Schweißdrüsen bekannt. Diese Methode ist etwas aufwändiger und somit risikoreicher als andere Eingriffe, gleichzeitig aber auch am effektivsten. Schweißdrüsen können hiermit zuverlässig entfernt werden, was nicht immer selbstverständlich ist; schließlich sind die Drüsen mit bloßem Auge kaum sichtbar. Durch das flächige Herausschneiden eines Gewebestücks zum Beispiel in der Achselhöhle können gleich mehrere Schweißdrüsen auf einmal entfernt werden. Zusätzlich werden auch tiefer liegende Schweißdrüsen erfasst. Das dehnbare Gewebe wird anschließend narbenschonend vernäht.
Unter dem Begriff „Kürettage“ ist die Schabmethode bekannt, die heute eher selten verwandt wird. Vorteilig ist, dass der Einschnittbereich deutlich kleiner ausfällt als bei der Exzision. Gleichzeitig ist die Schabmethode aber auch weniger genau, so kann der Behandlungserfolg nicht immer garantiert werden. Durch einen kleinen Einschnitt wird ein spezieller Ring unter die Haut geschoben, wo die meisten Schweißdrüsen vermutet werden. Dieser Ring ist mit scharfen „Messern“ besetzt und wird vom Operateur hin- und herbewegt. Unter der Haut liegende Schweißdrüsen werden somit regelrecht abgeschabt und inaktiviert. Weil der Operationsbereich unter der Haut liegt und somit nicht direkt einsehbar ist, ist die Kürettage ungenauer und weniger erfolgsversprechend als andere Anti-Schweiss-Behandlungen. Vorteilig ist, dass die entstandene Narbe bald minimal bis gar nicht mehr sichtbar ist.
Besonders großer Beliebtheit erfreut sich heute die relativ unkomplizierte Schweißdrüsenabsaugung. Hierbei werden zunächst Injektionen mit reichlich verdünntem Anästhetikum unter die Haut gespritzt. Neben einer lokalen Betäubung sorgt das injizierte Mittel vor allem dafür, dass sich die Haut vom unterliegenden Gewebe ablöst. In Folge dessen sind die Schweißdrüsen genauer lokalisierbar und können entfernt werden, ohne dass umliegende Nerven- und Blutbahnen verletzt werden. Die Entfernung geschieht durch eine spezielle Kanüle, die Schweißdrüsengewebe regelrecht absaugt. Diese Methode hinterlässt keinerlei Narben und birgt ein geringes Operationsrisiko. Dennoch sind die Behandlungsergebnisse nicht ganz so zuverlässig wie bei der Exzision, weil der Arzt keine Einsicht in das Gewebe hat. Übrigens: Der Effekt der Hautablösung ist selbstverständlich nur temporär; nach einigen Stunden legt sich die Haut wieder ans unterliegende Gewebe an.
BEI SCHWEIßHÄNDEN : DIE THORAKALE SYMPATHEKTOMIE
Aufwändiger und speziell für übermäßige Schweißproduktion an den Händen wirksam ist die sogenannte „Thorakale Sympathektomie“. Dieser endoskopische Eingriff ist mitunter noch teurer als eine übliche operative Schweißdrüsenentfernung. Diese spezielle OP-Methode wird in aller Regel nur auf ausdrücklichen Rat eines Arztes hin durchgeführt. Bei diesem Eingriff wird ein minimalinvasiver Zugang über den Brustkorb geschaffen. Durch diesen wird ein Endoskop, also ein winziges medizinisches Gerät mit langem Schlauch, eingeführt. Durch das Endoskop wird nur ein spezifischer Nervenstrang durchtrennt, der für die Impulsleitung der Handschweißdrüsen zuständig ist.
NACHSORGE UND RISIKEN
Anti-Schweiß-Behandlungen mit Botox sowie operative Schweißdrüsenentfernung sind vergleichsweise unkomplizierte Eingriffe. Dennoch bergen auch sie wie jede andere Behandlung Risiken, die sich durch einen kompetenten Arzt und eine sorgfältige Nachsorge minimieren lassen. Zur allgemeinen Nachsorge zählt der Verzicht auf Belastungen durch Sport, Gymnastik oder Hausarbeit für einige Tage. Ebenso ist der Verzicht auf Nikotin und Alkohol für bis zu mehrere Wochen ratsam. Bei operativen Eingriffen darf der Patient am Behandlungstag keine Fahrzeuge und Maschinen bedienen. Eine allgemeine Ruhe von mehreren Tagen ist ratsam.
Bei unsachgemäßer Handhabung mit Botox können auch die Muskeln und Nerven im behandelten Gewebe beeinträchtigt werden. So erschlaffen die entsprechenden Muskeln, zusätzlich kann es zu Mißempfindungsstörungen kommen. Der Effekt ist jedoch, wie die Schweißhemmung, temporär und wird spätestens mit dem Abbau des Stoffes wieder zurückgehen.
Darüber hinaus kann es bei beiden Behandlungsformen zu lokalen Infektionen, Blutungen, Schwellungen, Wundheilungsstörungen und Narbenwucherungen (Kelloiden) kommen. Dies zählt zu allgemeinen Operationsrisiken, wobei die Exzision durch ihre großflächigeren Schnitte risikobehafteter ist als andere Eingriffe. Schwerwiegender ist eine Verletzung der Lymph- oder Nervengefäße. Unter Umständen kann es dabei zu einem Taubheitsgefühl kommen. In seltenen Fällen, d.h. bei Durchtrennung von Nervenbahnen, bleibt dieses auch dauerhaft.