Die menschlichen Schweißdrüsen liegen in der Lederhautschicht, welche sich unterhalb der Epidermis (Oberhaut) befindet. Sie sind lebensnotwendig zur Temperaturregulierung: Wenn der Körper zu heiß zu werden droht, transpiriert (schwitzt) der Mensch über die Schweißdrüsen. Hierdurch kann der gesamte Organismus abgekühlt werden. Was die Schweißdrüsen unterhalb der Haut produzieren, wird durch einen Drüsenkanal von den Hautporen nach außen getragen. Neben der Schwitzfunktion erfüllen die Drüsen auch noch andere Aufgaben: In bestimmten Körperbereichen liegen spezielle Duftdrüsen, also Schweißdrüsen, welche mit individuellen Duftstoffen angereicherte Flüssigkeit absondern.
In der Regel erfüllen die Schweißdrüsen ihre wichtige Aufgabe im Körper reibungslos. Es gibt jedoch auch einige Erkrankungen, die eine normale Schweißproduktion sowie – Absonderung unmöglich machen. Dabei können sowohl überaktive als auch unteraktive Schweißdrüsen zum Problem werden. Außerdem können die Drüsen von einer speziellen Form der Akne.htm“>Akne oder von Geschwüren befallen werden. Zu den häufigsten Krankheiten zählen dabei die verschiedenen Formen der Hyperhidrose, also die übermäßige Schweißabsonderung. Diese kann für den Patienten sowohl körperlich als auch psychisch enorm belastend sein. Manchmal bezieht sich die Erkrankung auf den gesamten Körper, wenn dieser eine allgemein hohe Schweißproduktion aufweist. Es gibt jedoch auch spezielle Formen der Hyperhidrose, bei welcher beispielsweise nur die Hände betroffen sind. Ob die individuelle Schweißproduktion schon als krankhaft übermäßig gelten kann, muss von einem entsprechenden Facharzt bestimmt werden. Dieser kann auch über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten aufklären:
Die passende Therapie einer Hyperhidrose sollte selbstverständlich die zu Grunde liegenden Ursachen berücksichtigen. Diese sind jedoch nicht immer ganz klar benennbar, und oftmals spielen verschiedene Faktoren gleichzeitig eine Rolle. Noch weitestgehend unklar ist zum Beispiel die Entstehung einer lokalen Hyperhidrose, also beispielsweise überaktive Schweißdrüsen im Handbereich. Für eine allgemeine Schweißüberproduktion können zum Beispiel hormonelle Umstellungen (Klimakterium der Frau, Pubertät), psychische Belastungen, Infekte, Übergewicht, Unverträglichkeiten bestimmter Medikamente und vieles mehr eine Rolle spielen. Ein erster Behandlungsschritt ist deshalb die Ursachenfindung, die eine genauere Therapie ermöglichen kann. In den seltensten Fällen jedoch ist, wie früher oftmals angenommen, eine rein psychische Belastung Grund für die Hyperhidrose. Wenn die Ursachen erkannt sind, können diese entsprechend behandelt werden (zum Beispiel Wechsel zu anderen Medikamenten, unterstützende Präparate im Klimakterium). Daneben kann aber auch eine symptomatische Behandlung sinnvoll sein. Dies besonders dann, wenn die Ursache nicht eindeutig ist und dem Patienten schnell geholfen werden soll. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen dabei von Medikamenten, die die Schweißproduktion regulieren helfen, bis zur Entfernung der Schweißdrüsen im Extremfall. Dies kann beispielsweise durch Absaugung (Kürettage) oder Herausschneiden einzelner Schweißdrüsen geschehen. Bei lokaler Hyperhidrose an den Händen kann unter Umständen auch das Durchtrennen einer für die (Über-) Produktion verantwortlichen Nervenleitung nötig sein.