Die Labienhypertrophie beschreibt einen Eingriff der weiblichen Intimchirurgie. Umgangssprachlich wird sie auch als Schamlippenvergrößerung bezeichnet. Allgemeinere Begriffe hierfür sind Schamlippenkorrektur bzw. Schamlippenplastik, welche für unterschiedliche operative Eingriffe in diesem Bereich stehen.
Zu den häufigsten Eingriffen der weiblichen Intimchirurgie zählt die Verkleinerung der Inneren Schamlippen. Viele betroffene Frauen leiden darunter, dass diese deutlich sichtbar über die Äußeren Schamlippen ragen. Eine Reduktionsplastik kann hier das nötige Gewebe entfernen und somit zu einem harmonischeren Gesamtbild beitragen. Im Gegensatz hierzu handelt es sich bei der Labienhypertrophie um eine Vergrößerungs-OP der Äußeren Schamlippen. Hierbei gibt es zwei mögliche Begründungen: Zum Einen können die Äußeren Labien kaum ausgeprägt sein und dementsprechend durch den Eingriff vergrößert werden. Aber auch bei normal großen Schamlippen können diese nochmals im Volumen verstärkt werden, beispielsweise um deutlich größere Innere Schamlippen optisch auszugleichen. In diesem Fall kann ein ähnlicher Effekt erzielt werden wie bei einer Verkleinerungsoperation der Inneren Schamlippen. Möglich ist auch eine Kombination beider Eingriffe, also eine Labienhypertrophie der Äußeren Schamlippen mit einer Reduktion der Inneren Schamlippen. Übrigens: Während einigen Eingriffen der Intimchirurgie auch funktionelle und medizinische Indikationen zu Grunde liegen können, ist die Labienhypertophie in aller Regel ein ästhetischer Eingriff, welcher zu einer rein optischen Verbesserung des Schambereichs führen soll.
Die Standardmethode zur Vergrößerung der Äußeren Schamlippen ist die Behandlung mit Eigenfett. Dieser Eingriff wird auch als Eigenfetttransplantation bzw. Eigenfettinjektion bezeichnet. Das gesamte Verfahren beansprucht eine gewisse Vorbereitungszeit, kann dann leicht für Folgebehandlungen verwendet werden. In einem ersten vorbereitenden Schritt muss der Patientin Fettgewebe an einer anderen Körperstelle, beispielsweise im Hüft- oder Bauchbereich entnommen werden. Dies kann beispielsweise auch mit einer ohnehin geplanten Liposuktion (Fettabsaugung) kombiniert werden. Anschließend müssen die gewonnenen Fettzellen für die Injektion aufbereitet werden. Bei der eigentlichen Labienhypertrophie schließlich wird das aufbereitete Eigenfett direkt in die Äußeren Schamlippen injiziert, wodurch diese an Volumen bzw. Länge zunehmen und dann optisch größer wirken. Die Schamlippenvergrößerung kann ambulant und unter lokaler Betäubung erfolgen. Häufig kommt es jedoch vor, dass das injizierte Fettgewebe schon nach einigen Monaten vom Organismus wieder abgebaut wird. Hier sind mehrere Folgebehandlungen nötig, um ein dauerhafteres Ergebnis zu erzielen.