Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall: Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens Phasen, in denen mehr Haare ausfallen als sonst. Diese Phase(n) werden auch als Effluvium bezeichnet. Überdurchschnittlicher Haarausfall muss jedoch nicht automatisch zu einer krankhaften, deutlich sichtbaren Lichtung des Haares oder kahlen Stellen auf der Kopfhaut führen. Manchmal verschwindet die Phase wieder so schnell, wie sie gekommen ist. Dabei gibt es keine genauen Grenzen für „normalen“ Haarausfall und solchen, der bereits gründlich untersucht werden sollte. Eine ärztliche Untersuchung ist deshalb sinnvoll, um die verschiedenen Typen und Stadien des Haarausfalls sicher zu erkennen und behandeln zu können.
Typisch für den Diffusen Haarausfall ist, dass alle Haare relativ gleichmäßig vom Kopf ausfallen. Das Ergebnis ist eine deutliche Lichtung des Haupthaares, welche unbehandelt bis zur totalen Glatzenbildung führen kann. Der medizinische Fachausdruck lautet auch Diffuse Alozepie oder Telogenes Effluvium. Diffuser Haarausfall ist für die Betroffenen fast immer eine enorme psychische Belastung. Ein Grund hierfür dürfte sein, dass volles, gesundes Haupthaar seit jeher und noch heute ein Zeichen für Attraktivität ist und oft auch mit anderen positiven Attributen assoziiert wird ( beruflicher Erfolg, Sympathie). Im Gegensatz beispielsweise zur männlichen Glatzenbildung, welche noch als relativ „normal“ angesehen wird, erregt Diffuser Haarausfall oft große Aufmerksamkeit und mitunter auch Ablehnung. Eine rechtzeitige Behandlung ist deshalb unablässig, um sowohl schwere zu Grunde liegende Krankheiten als auch weitere psychische Belastungen für die Betroffenen auszuschließen.
Um die passende Behandlung zu finden, muss jedoch erst die Ursache für den Haarausfall sicher diagnostiziert werden. Dies gestaltet sich oftmals schwierig, weil die Gründe vielfältig sein können und sich sogar gegenseitig begünstigen. Frauen sind dabei unweit öfter von echtem Diffusen Haarausfall betroffen als Männer. Zu den Hauptursachen werden hormonelle Veränderungen angesehen, die wiederum vielfältiger Natur sein können: Der Beginn der Wechseljahre (Klimakterium) kann ebenso verantwortlich sein wie eine Schilddrüsenerkrankung. Und auch verschiedene Medikamente, Infektionen und allgemeinere Faktoren wie Stress oder Mangelernährung werden als Gründe für Diffusen Haarausfall genannt. Ziel einer ärztlichen Behandlung ist es deshalb zunächst, die Ursache für den Ausfall der Kopfhaare zu bekämpfen. Danach oder, bei ärztlicher Abklärung, auch parallel zur medizinischen Behandlung sollte das schüttere Kopfhaar auch optisch behandelt werden, um das Selbstbewusstsein des Betroffenen wiederherzustellen. Hierzu können kaschierende Maßnahmen wie Perücken, aber auch Haartransplantation-2.htm“>Haartransplantationen als Maßnahmen der Ästhetischen Medizin eingesetzt werden.