Der Begriff CLE steht für Clear Lens Extraction, also frei übersetzt Entnahme der (Augen-) Linse. Während der Begrff veraltet ist, wird das Verfahren noch immer durchgeführt. Es findet Anwendung bei der Operation der Katarakt, auch Grauer-Star genannt. Bei dieser Krankheit färbt sich die Augenlinse trüb und gräulich, wobei der Betroffene stetig schlechter und verschwommener sieht. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Graue Star zur (Fast-) Blindheit führen. Da eine konservative Behandlung heute nicht möglich ist, wird noch immer eine komplette Entnahme, also Extraktion der erkrankten Augenlinse vorgenommen. In einem zweiten Schritt wird die ursprüngliche Linse dann durch eine künstliche Linse ersetzt. Deutschlandweit werden im Schnitt mehr als eine halbe Million solcher Eingriffe pro Jahr durchgeführt. Dabei sind besonders Menschen im fortgeschrittenen Alter betroffen.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Methoden zur Entnahme der getrübten Augenlinse, welche dann das Einsetzen einer künstlichen Linse möglich machen. Seit den 60er Jahren bekannt ist eine heute als veraltet angesehene und nur noch selten verwendete Technik. Hierbei wird die gesamte Augenlinse mit oder ohne ihre äußere Hülle, die Kapsel, durch einen Einschnitt an der Hornhaut entnommen. Heute wird schonender gearbeitet: Mit einem nur sehr kleinen Einschnitt kann die Augenlinse zunächst zertrümmert und anschließend abgesaugt werden, ohne dass die äußere Kapsel dabei zerstört wird. Hiermit wäre der erste Teil der Katarakt-OP, die Clear Lens Extraction, erfolgreich bestanden. Anschließend kann jetzt eine Kunstlinse in die Augenkapsel eingesetzt werden, welche eine möglichst optimale Brechkraft besitzt und dem Patienten wieder ganz normales Sehen ermöglichen kann. Während noch vor einigen Jahren hauptsächlich Linsen aus festen Materialien bekannt waren, werden heute flexible Linsen verwendet. Die Erfindung elastischer Kunstlinsen zum Beispiel aus Silikon oder Kunststoffen hat die schonendere OP-Variante erst möglich gemacht: Sie können so klein gefaltet werden, dass sie auch durch den sehr schmalen Einschnitt ins Auge eingesetzt und dort platziert werden können.