Viel mehr als nur Kosmetik: Die Geschichte des Kajal reicht über das Alte Ägypten und den Indischen Subkontinent bis in die Steinzeit zurück. Schon damals wurden die Augen auffällig schwarz umrahmt – und das aus ganz verschiedenen Gründen. So sollte Kajal den Blick vor Sonne schützen, aber auch Insekten vom Auge fernhalten. Das Auftragen des Augen Make Ups war also über lange Zeit keine rein kosmetische, sondern auch eine praktische Maßnahme. Heute zählt der Kajal zu den absoluten Basics, der in keinem Kosmetikschrank fehlen sollte. Mit einem Kajal lassen sich ganz verschiedene Looks zaubern – von dezent bis sexy, für den Job oder zum Ausgehen. Und wenn es einmal schnell gehen muss, dann reichen oft schon zwei Kajalstriche für ein rundum gepflegtes Äußeres.
Und weil Kajal zum Schminken einfach dazugehört, wird er heute in allen nur erdenklichen Variationen angeboten. Ein echter Klassiker ist und bleibt Schwarz – eine Farbe, welche sich seit Jahrhunderten großer Beliebtheit erfreut. Und auch die Konsistenz des „antiken Kajal“ erinnert an moderne Kosmetika: Bekannt sind beispielsweise Rezepturen aus Butterschmalz und schwarzem Ruß, aber auch solche aus losem Puder. Noch heute bilden natürliche Inhaltsstoffe wie Kohle (daher auch der Begriff „Khol Kajal“) oder Eisenoxid die Basis für den schwarzen Kajal. Darüber hinaus ist der kleine Alleskönner heute jedoch in allen nur erdenklichen Farben und Variationen erhältlich – eine kleine Auswahl davon möchten wir Ihnen hier vorstellen.
KAJAL IN VERSCHIEDENEN FARBEN UND FORMEN
Während man in Deutschland meist einen Kajalstift, also Schminke mit fester Konsistenz, meint, gibt es hier auch durchaus andere Definitionen. Je nach Hersteller wird auch Eyeliner (flüssig oder als Stift) als Kajal bezeichnet – mehr dazu finden Sie in unserem Guide zum Thema. Doch selbst wenn man Produkte wie den Liquid Eyeliner einmal ausklammert, so bleibt eine beachtliche Auswahl. So lässt sich der Kajal zum Beispiel nach folgenden Kriterien unterscheiden:
FARBE: Vom Klassiker bis zur Trendfarbe erscheint der Kajal heute in allen nur erdenklichen Farben. Die Wahl des passenden Produkts ist nicht nur eine Typ – , sondern in erster Linie auch eine Geschmacksfrage. Probieren Sie verschiedene Kajalfarben aus, es muss nicht immer dezent sein! Als absolutes Basic gilt nach wie vor Schwarz – eine Farbe, mit welcher sich Alltagslooks ebenso zaubern lassen wie ein Atem beraubendes Abend Make Up. Weitere Favoriten sind Grün, Blau, Braun oder Grau. Einen besonderen Effekt erzielen Sie mit einem Kajal in Weiß, welcher innen am Wimpernkranz entlang aufgetragen wird. Die weiße Farbe fällt auf den ersten Blick nicht auf, sorgt jedoch für eine optische Vergrößerung der Augen.
FORM: Im Gegensatz zum Eyeliner wird der Kajal meist in fester Form angeboten. Besonders praktisch ist das Auftragen mit einem Kajalstift. Auch hier gibt es Unterschiede: So kann der Kajal in einen anspitzbaren Stift eingearbeitet oder aber in eine Form gepresst sein. Zu letzterer Kategorie zählen zum Beispiel Kajalstifte, welche sich heraus drehen lassen. Eine weitere Variante, die sich insbesondere bei Luxuslabels wiederfindet, ist der Cremekajal. Dieser ist besonders geschmeidig und verbindet sich daher perfekt mit der Haut. Cremiger Kajal wird ebenfalls in Form gepresst und als Stift angeboten.
ZUSAMMENSETZUNG: Fette und Farbpigmente bilden noch heute die Basis für alle Kajalprodukte. Darüber hinaus gibt es jedoch neue High-Tech-Stoffe, welche je nach Produkt zum Einsatz kommen können: So gibt es heute beispielsweise wasserfeste Kajalstifte, aber auch solche mit besonders guter Verträglichkeit auch bei empfindlichen Augen. Und auch die Naturkosmetik erfreut sich großer Beliebtheit: Hier werden Kajalprodukte aus natürlichen und oftmals sehr gut verträglichen Rohstoffen angeboten.
TIPPS UND TRICKS: SO KLAPPT DAS SCHMINKEN MIT DEM KAJAL
Die verschiedenen Kajalprodukte bieten pure Abwechslung beim Schminken. Als Basis gilt die einfache Umrahmung des Auges. Hierzu wird ein Kajalstrich entlang desUnteren Wimpernkranzes gezogen. Falls kein zusätzlicher Eyeliner verwendet wird, ebenso am Oberlid verfahren. Für einen sicheren Halt kann es anfangs hilfreich sein, die Arme beispielsweise auf einem Tisch abzustützen. Anschließend kann der Kajal noch verwischt werden, was den Augen eine besonders geheimnisvolle Ausstrahlung verleiht. Hierzu eignen sich spezielle Applikatoren, im Notfall aber auch ein Wattestäbchen. Ein verwischter Kajal, farblich passender Lidschatten und Mascara sind bereits das perfekte Trio für verruchte Smokey Eyes.
Ein Tipp zum Auftragen bei heißen Temperaturen: Legen Sie den Kajal eine Weile in den Kühlschrank, so behält er seine feste Konsistenz. Ein zu warmer Kajalstift (insbesondere Produkte zum Anspitzen) verschmiert schnell und lässt sich nur ungenau auftragen.
KOSTEN UND BEKANNTE MARKEN
Vom einfachen Stift zum Anspitzen bis zum Luxusprodukt: Kajal ist heute in allen nur erdenklichen Preisklassen erhältlich. Einfache Modelle erhält man schon ab einem bis etwa fünf Euro, während Midpreisprodukte zwischen etwa fünf und fünfzehn Euro kosten. Für einen Kajal vom Luxuslabel zahlt man zwischen etwa 20 und 40 Euro. Und auch die Apotheke bietet Kajalprodukte an – hier besonders für empfindliche Augen, wie beispielsweise vom Hersteller La Roche Posay. Zu den beliebten Herstellern von Kajalstift und Co. zählen unter Anderem Artdeco, MAC, Benefit, L´Oreal, Manhattan, Clarins oder Clinique. Im oberen Preissegment bieten Labels wie Thierry Mugler, Chanel, Dior, Lancome, Helena Rubinstein oder Estée Lauder Kajalprodukte an.