Die Zeichen der Zeit machen sich beim Menschen vor allem an der Haut bemerkbar. Im Gesicht kommt es zur Faltenbildung, an anderen Körperpartien erschlafft die Haut. Grund hierfür ist der zunehmende Elastizitätsverlust: Kollagene Fasern, die das Bindegewebe stützen, werden nach und nach abgebaut, auch Muskeln und Fettgewebe nehmen im Alter häufig ab. In der Folge kommt es zu einem Hautüberschuss. Wenn aber mehr Haut als stützendes Untergewebe vorhanden ist (Fett, Kollagen, aber auch Muskeln), dann beginnt diese zu erschlaffen. So können regelrechte „hängende“ Hautpartien entstehen.
Besonders deutlich wird dies an ganz spezifischen Körperstellen wie zum Beispiel den Oberarmen. Häufig sind die Innen- und Unterseite dieser betroffen. Auch wenn Frauen grundsätzlich eher schwächeres Bindegewebe haben, können im Alter auch Männer unter stark erschlafften Hautpartien leiden. Besonders belastend für die Betroffenen: Einmal erschlaffte Haut ist an Stellen wie Oberarmen oder Innenoberschenkelseiten kaum wieder zu straffen. Im Alter ist die Zellneubildung stark zurückgefahren, eine zufriedenstellende Verbesserung daher durch Sport und Cellulitecremes meist nicht zu erreichen.
Vorbeugend hingegen lässt sich eine ganze Menge tun, damit es gar nicht erst zu erschlaffter Haut kommt. Spezielle Gymnastikübungen, wie zum Beispiel Callanetics, beziehen auch diese sonst kaum berücksichtigten Körperpartien ein. Weil die Innen- und Unterseiten der Oberarme seltener in sportliche Tätigkeiten eingebunden werden, ist hier der stützende Muskelanteil besonders gering. Ein leichter Aufbau kann dazu führen, dass die entsprechenden Hautpartien länger glatt und straff bleiben. Auch regelmäßige Versorgung mit Feuchtigkeit ist wichtig. Oft reichen hierzu ganz gewöhnliche Körpercremes, im Wechsel dazu sollten auch einmal Körperöle mit wertvollen Fettsäuren ausprobiert werden. Zwei letzte, aber nicht unwesentliche Faktoren für eine langanhaltend straffe Haut sind der Verzicht auf Nikotin sowie eine gesunde Ernährung. Rauchen verschlechtert die Durchblutung und verengt die Gefäße. Schlecht durchblutetes Gewebe aber wird besonders schnell schlapp und schlaff. Die rechtzeitige Rauchentwöhnung kann daher schon enorme Effekte auf die Haut haben. Eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung wiederum versorgt den Körper mit allem, was er zur Neubildung von Zellen benötigt. So kann auch der vorzeitige Abbau des Bindegewebes zumindest verlangsamt werden.
Übrigens ist nicht allein das Alter Schuld, wenn die Oberarme deutlich an Elastizität verlieren. Bei genetisch vorbelasteten Menschen kann das Bindegewebe gerade an dieser Stelle schon in jüngeren Jahren zurückgehen. Bei Übergewicht können sogenannte Crash-Diäten dazu führen, dass die Haut mit dem plötzlichen Gewichtsverlust nicht mehr nachkommt. Dabei entsteht wiederum ein Hautüberschuss, der durch bloßen Sport oft nicht mehr zu beheben ist. Es gibt demnach mehrere Situationen, in denen nur eine operative Oberarmstraffung-3.htm“>Oberarmstraffung eine deutliche ästhetische Besserung versprechen kann. Auch wenn Männer und Frauen fast gleichermaßen betroffen sind, so fühlen sich Frauen deutlich häufiger unwohl mit der stark erschlafften Hautpartie. Dies insbesondere, wenn die Körperhaut an anderen Stellen straff und fest ist und der Unterschied umso genauer ins Auge tritt. Das Behandlungsziel eines chirurgischen Eingriffs ist es, wieder ein harmonisches Gesamtbild mit passenden Proportionen herzustellen.
DIE WAHL DES RICHTIGEN ARZTES
Eine Oberarmstraffung gehört zu den Eingriffen der Plastischen Chirurgie. Auch wenn andere Ärzte mit Titeln wie „Schönheitschirurg“ oder „Kosmetischer Chirurg“ durchaus operieren dürfen, so ist doch der Besuch eines einschlägigen Fachmanns ratsam. In Deutschland gibt es nur zwei rechtlich geschützte Bezeichnungen, den „Facharzt für Plastische Chirurgie“ sowie den „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“. Ein solcher Facharzt hat nach der medizinischen Grundausbildung eine Spezialisierung durchlaufen, währenddessen er mindestens 600 Operationen eigenständig unter fachkundiger Anleitung durchgeführt hat. Wer unsicher ist, ob in Wohnortnähe ein entsprechender Facharzt zu finden ist, der kann zum Beispiel beim DGPRÄC (Dachverband für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie) nach Adressen suchen. Alle hier verzeichneten Ärzte haben sich außerdem verpflichtet, regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen und so auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand zu sein.
Neben der fachlichen Qualifikation ist selbstverständlich auch die Erfahrung wichtig. Viele Fachärzte für Plastische Chirurgie haben sich wiederum auf einen ganz bestimmten Bereich spezialisiert, in dem sie besonders viele Eingriffe durchgeführt haben. Fragen Sie deshalb ganz einfach nach, ob Ihr gewählter Arzt schon Oberarmstraffungen durchgeführt hat und wenn ja, wie viele. Auch wenn die Oberarmstraffung zu den weniger komplizierten Eingriffen gehört und von den meisten Plastischen Chirurgen angewandt wird, kann eine Nachfrage niemals schaden.
Ob sich PatientIn und Arzt miteinander wohlfühlen, klärt sich in einem unverbindlichen Beratungsgespräch. Ein guter Arzt sollte einfühlsam sein, die Sorgen und Ängste seiner Patienten Ernst nehmen und Vertrauen vermitteln können. Zunächst wird der Eingriff ganz allgemein besprochen, dabei erläutert der Chirurg zum Beispiel die Narkosemöglichkeiten, die spätere Schnittführung und die OP-Dauer. Auch auf heikle Themen wie etwaige Risiken muss hingewiesen werden. Um die Möglichkeiten einer Oberarmstraffung anschaulich zu vermitteln, können Vorher-Nachher-Bilder von dokumentierten Eingriffen gezeigt werden. Nicht immer ist alles machbar. Unrealistische Vorstellungen des Patienten werden so behutsam korrigiert. Wenn zusätzlich zur Hauterschlaffung auch lokale Fettpölsterchen vorliegen, kann der Arzt zu einem kombinierten Eingriff aus Fettabsaugung und Hautstraffung raten. Erst wenn Sie vollkommen vom Eingriff wie von dem behandelnden Arzt überzeugt sind, kann ein OP-Termin vereinbart werden. Hierbei haben sie in Deutschland eine gesetzlich garantierte Bedenkzeit von mindestens 14 Tagen. Dieser Zeitabstand muss mindestens zwischen Beratungsgespräch und Eingriff liegen.
Etwas anders liegt der Fall bei einer Oberarmstraffung im Ausland. Auf Grund der meist langen Anfahrtswege wird das Beratungsgespräch hier oft nur wenige Tage oder sogar unmittelbar vor dem Eingriff geführt. Patienten, die einen Eingriff im Ausland planen, sollten sich deshalb hier schon vorher absolut sicher sein. Hier ist es wichtiger denn je, vorab Informationen über die gewählte Klinik einzuholen und Erfahrungsberichte zum Beispiel in Internetforen zu lesen. Auch ein telefonisches Vorabgespräch mit Klinikleitung oder Arzt ist ratsam. So kann ganz genau geprüft werden, ob die Versprechungen (zum Beispiel gute Sprachkenntnisse) auch realistisch sind.
Grundsätzlich ist gegen einen Eingriff im Ausland nichts einzuwenden. Vor allem Länder wie Tschechien und Polen, aber inzwischen auch Urlaubsländer wie die Türkei oder Mallorca locken mit vergleichsweise niedrigen OP-Kosten. Der medizinische Standard und die hygienischen Bedingungen sind in der Regel gut, jedoch gibt es keinerlei gesetzliche Garantien und kaum eine Absicherung, wenn doch einmal etwas schief läuft. Dieses Risiko muss deshalb vom Patienten getragen werden. Auch die günstigen Preise sollten einer genauen Prüfung unterzogen werden: Sind diese immer noch so günstig, wenn eventuelle Unterkunft vor Ort, An- und Abreise sowie gegebenenfalls nochmalige Besuche für die Kontrolluntersuchungen mit eingerechnet werden? Wenn alle unsicheren Faktoren geklärt sind, kann die Oberarmstraffung selbstverständlich auch in ausländischen Kliniken erfolgen.
VORSORGE
Wie bei allen operativen Eingriffen gibt es einige Sicherheitsrichtlinien zu beachten. Hierzu zählen vor allem der Verzicht auf Alkohol sowie blutverdünnende Medikamente. Letztere umfassen beispielsweise Aspirin und andere ASS-haltige Schmerzmittel, aber auch lebenswichtige Medikamente wie Macumar. Letzteres darf natürlich nur in genauer Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Auf alle blutverdünnenden Mittel sollte je nach Absprache einige Tage bis hin zu zwei Wochen vor dem Eingriff verzichtet werden, da es sonst zu unnötigen Komplikationen wie starken Blutungen kommen kann. Auch der frühzeitige Verzicht auf Nikotin ist anzuraten, da dieses die Gefäße verengt und somit eine erfolgreiche Wundheilung verzögern kann. Wenn eine Vollnarkose angesetzt ist, darf der Patient vor der OP außerdem keine Nahrung zu sich nehmen.
DIE OBERARMSTRAFFUNG
Der Eingriff kann unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose erfolgen. Wenn zusätzlich eine Fettabsaugung geplant ist, werden beide Eingriffe miteinander kombiniert und dauern dann entsprechend länger. Zunächst schneidet der Arzt die Haut an den zuvor markierten Stellen ein. Die Schnittführung wird meist vor der OP mit wasserfestem Stift angebracht, da sich die Position von Haut und Gewebe unter Betäubung noch verändert. Bei der Oberarmstraffung verlaufen die Schnitte spindelförmig an der Innenseite des Oberarms. Somit ist gewährleistet, dass eventuelle spätere Narben für Außenstehende kaum sichtbar sind. Überschüssige Haut und überschüssiges Gewebe werden entfernt, so dass sich wieder ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Je nach Ausgangssituation kann auch die Achselhöhle eingeschnitten und von hieraus Haut sowie Fettgewebe entfernt werden. Anschließend werden die entstandenen Schnitte vernäht und mit Wundauflagen, Pflastern und Verband versorgt. Zusätzlich wird ein kleines Drainageröhrchen gelegt, durch das sich ansammeldnes Wundwasser und Blut abfließen können. Dieses Röhrchen wird einige Tage nach dem Eingriff entfernt und ist so schmal, dass die entsprechende Stelle sehr schnell von allein zuwächst.
NACHSORGE
Noch während des Eingriffs wird ein spezieller Druckverband angelegt. Dieser sorgt dafür, dass die Wundnähte zusammen bleiben und das empfindliche Gewebe geschützt wird. Dieser Druckverband ist je nach Situation für einige Wochen bis hin zu zwei Monaten zu tragen. Dieser Verband wird zwischendurch meist erneuert. Zusätzlich ist es wichtig, für einige Zeit auf Alkohol, Nikotin sowie blutverdünnende Medikamente zu verzichten. Während Nikotin die Durchblutung stört, die Gefäße verengt und somit ganz allgemein schlecht für die Wundheilung ist, können Alkohol sowie bestimmte Medikamente zu Nachblutungen und starken Hämatomen führen.
In der Nachsorgephase ist alles zu vermeiden, was Druck auf die operierte Körperpartie ausübt. Hierzu zählen demnach nicht nur Sport, sondern auch bestimmte haushälterische Tätigkeiten oder Tragen/ Heben von schweren Lasten. Manche Ärzte empfehlen jedoch ab etwa 1-2 Wochen nach dem Eingriff leichte Gymnastik, um einer Gewebeverhärtung entgegenzuwirken.
RISIKEN UND KOMPLIKATIONEN
Zu den häufigsten Risiken bei der Oberarmstraffung gehören Hämatome/ Blutergüsse, Rötungen und Schwellungen im behandelten Bereich. Auch leichte Schmerzen, Spannungsgefühle, Brennen und Ziehen können auftreten. Diese Symptome sind jedoch meist harmlos und vergehen nach einiger Zeit von ganz allein. Seltener, aber möglich sind Wundheilungsstörungen verschiedener Art. Gerade bei einem Eingriff am Arm, der ständig bewegt wird, können diese auftreten. Dann kommt es zum Beispiel zu wuchernden, weißen oder wulstigen Narben (Kelloiden). Kelloiden können dauerhaft schmerzen oder jucken. Eine übermäßige Vernarbung kann außerdem zu einem dauerhaften Zuggefühl führen; die operierte Stelle steht dann unter permanenten Druck.
Auch Infektionen sind möglich. Krankheitskeime treten durch die noch nicht vollkommen geheilten Wundnähte in den Körper. Um Infektionen vorzubeugen, werden meist Antibiotika verordnet. Selten treten auch größere Komplikationen wie Taubheitsgefühle auf. Diese sind meist auf während der OP verletzte Nerven zurückzuführen. In schweren Fällen kann es sogar zu dauerhafter Taubheit oder dauerhaftem Kribbeln kommen. Eine speziell bei Oberarmstraffungen mögliche Komplikation ist das Verletzen von Lymphgefäßen. Dabei kann Lymphwasser austreten und nicht mehr abfließen, die Oberarme sind dann stark geschwollen.