In einer repräsentativen Umfrage haben erstaunlich viele Menschen auf die Frage, wohin sie einer neuen Bekanntschaft zuerst schauen, geantwortet: „Auf die Hände“. Was zunächst erstaunt, ist doch verständlich: Schließlich verraten Hände eine ganze Menge über den Menschen, können gepflegt oder ungepflegt sein, Narben und andere Zeichen eines bewegten Lebens zeigen.
Doch nicht jeder Mensch möchte gern an seiner Hand „erkennbar“ sein. Gerade natürliche Alterungsprozesse lassen sich fast überall gut verdecken – an den Händen jedoch sind sie sofort auch für Fremde erkennbar. Pigment- und Altersflecken, erschlaffte Haut, hervortretende Venen sind nur einige der Merkmale, die sich mit fortschreitendem Alter immer häufiger bemerkbar machen. Manchmal treten Pigmentierungen oder auffällige Venen auch schon in jüngeren Jahren auf, was für die Betroffenen häufig besonders ärgerlich ist.
Je nach Situation gibt es verschiedene Methoden, um die Hände optisch zu verjüngen. Unter dem Begriff Handverjüngung sind daher sowohl kosmetische als auch operative Verfahren zusammengefasst, von der Peelingbehandlung bis zur Eigenfettbehandlung. Wenn die Alterserscheinungen weit fortgeschritten sind, kann auch eine kombinierte Behandlung sehr sinnvoll sein.
WER FÜHRT EINE HANDVERJÜNGUNG DURCH?
Hier kommt es natürlich ganz darauf an, ob ein rein kosmetischer Eingriff (zum Beispiel Peeling) oder ein operativer Eingriff wie Sklerotherapie oder Eigenfettunterspritzung geplant sind. Einige Methoden wie Microdermabrasion oder Laser werden manchmal sowohl von KosmetikerInnen wie auch von Dermatologen (Hautärzten) angeboten. Gerade die Laserbehandlung-2.htm“>Laserbehandlung gehört nur in absolut erfahrene Hände: Hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden.
Hier finden Sie Ärzte für eine Handverjüngung.
Weil es im kosmetischen Bereich wenige verlässliche Qualitätsstandards gibt, ist die Wahl der richtigen Behandlerin besonders schwierig. Gerade Verfahren wie die Microdermabrasion (Schleifbehandlung, zum Beispiel bei Altersflecken) erfordern große Fachktenntnis und Kompetenz. Am Besten ist es daher, sich verschiedene Kosmetikstudios anzuschauen und dann zu vergleichen. In Internetforen und im Bekanntenkreis kann man sich nach empfehlenswerten Instituten umhören, auch die entsprechenden Dachverbände halten Adressen bereit. Entscheidend ist zum Einen die Erfahrung (wie viele Behandlungen in welchem Zeitraum wurden durchgeführt) als auch die Erfolgsquote. Werfen Sie doch mal einen Blick in die Vorher-Nachher-Bilder, auf denen viele Kosmetiker ihre Behandlungen fotografisch dokumentiert haben. Eine Verödung der Handvenen sollte von einem Experten, zum Beispiel einem Venologen mit chirurgischer Zusatzqualifikation durchgeführt werden.
Für andere operative Eingriffe hingegen kommt ausschließlich ein chirurgischer Facharzt in Frage. Entsprechend geschützte Titel sind „Facharzt für Plastische Chirurgie“ bzw. „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“. Nur sie garantieren, dass der Arzt im Rahmen seiner Ausbildung mindestens 600 Operationen selbständig durchgeführt hat und sich zur regelmäßigen Weiterbildung verpflichtet. Erfahrung und die nötige Fachkenntnis können so garantiert werden. Andere Bezeichnungen wie „Schönheitschirurg“ oder „Plastischer Chirurg“ hingegen können von jedem Mediziner geführt werden. Darüber hinaus sind es auch die sogenannten „Soft Skills“, mit denen ein Arzt punkten sollte. Als Patient sollten Sie sich immer gut aufgehoben und ausreichend informiert fühlen. Bei Fragen oder Zweifeln muss der Arzt Sie ernst nehmen. Auch auf etwaige Risiken des Eingriffs muss hingewiesen werden. Wie bei der Kosmetikerin können Sie auch beim Arzt Einblick in dokumentierte Handverjüngungs-Operationen bekommen. So bietet sich ein realistisches Bild dessen, was sie von dem Eingriff erwarten dürfen. Wichtig: In Deutschland gibt es eine gesetzlich gesicherte Bedenkzeit von mindestens 14 Tagen, die zwischen Aufklärungsgespräch und OP-Termin liegen muss.
DIE METHODEN IM DETAIL
Sowohl oberflächliche Methoden zur Entfernung von Falten, Pigment- und Altersflecken als auch operative Eingriffe können zu einer Handverjüngung beitragen. In Kombination sind sie besonders wirksam. Manchmal gibt es mehrere Möglichkeiten, um ein- und dasselbe Problem zu beheben. So kann eine Eigenfettbehandlung erschlaffte Haut optisch aufpolstern; ebenso können kosmetische Verfahren für eine optische Straffung sorgen.
SPEZIELLE CREMES UND LOTIONEN
Oftmals sind spezielle Cremes und Lotionen zum Aufhalten der Hautalterung der erste Schritt. Doch einmal entstandene Falten oder Pigmentierungen sind hiermit kaum zu beheben. Frühzeitiges, regelmäßiges Eincremen mit Anti-Aging-Wirkstoffen kann jedoch das optische Altern der Hände verhindern helfen. Wirksamer, aber sehr umstritten sind Cremes und Lotionen mit Aufhellern. Hierdurch können Pigmentflecken mitunter tatsächlich um einige Nuancen aufgehellt werden. Jedoch enthalten viele Produkte in Deutschland nicht zugelassene Bleichmittel, die mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein können. Im Zweifel sollte immer ein Hautarzt zu Rate gezogen werden.
PEELING UND MICRODERMABRASION
Diese Methoden sind nicht nur zur Aufhellung von Pigmentflecken, sondern – in bestimmtem Maße- auch zur Behandlung von Fältchen geeignet. Kosmetische Peelingbehandlungen umfassen mehrere Sitzungen, in welchen die obersten Hautschichten Stück für Stück abgetragen werden. Hierbei kommen chemische Stoffe oder Fruchtsäure zum Einsatz. Die eingelagerten Pigmente werden ebenso abgetragen wie oberflächliche Fältchen. Diese Methode ist ziemlich effektiv, bringt jedoch bei sehr tief sitzenden Altersflecken oder Falten wenig Erfolg. Die Haut ist nach der Behandlung sehr empfindlich und oft gerötet, bedarf also einer sorgfältigen Nachsorge. Wie ein manuelles Peeling wirkt auch die Microdermabrasion. Hier wird mittels eines High-Tech-Geräts mit einem speziellen Diamant-Schleifkopf besonders sorgfältig und schonend gearbeitet. In fachkundigen Händen können extreme Rötungen so zumindest verringert werden. In der Nachsorge muss für einige Tage bis Wochen auf Solarium und Sonnenbad verzichtet werden. Beide Methoden haben neben der Entfernung von Flecken und Falten noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Die Haut wirkt insgesamt deutlich jünger und straffer.
LASERBEHANDLUNG VON PIGMENTFLECKEN
Stärkere Pigmentierungen am Handrücken können mit Hilfe der Lasertechnologie entfernt werden. Vorraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Flecken unbedenklich sind. Deshalb sollte vorab immer ein Dermatologe aufgesucht werden. Er bestimmt, ob es sich um harmlose Pigmentflecken oder um Vorstufen des bösartigen Hautkrebs handeln könnte. In letzterem Fall wäre eine Behandlung fatal, weil hierdurch die gefährlichen Zellen weiter verteilt würden. In aller Regel jedoch sind Pigmentflecken ganz harmlos. Eine Laserbehandlung kann sie sicher und fast immer schmerzfrei entfernen. Hierzu setzt der behandelnde Arzt einen medizinischen Laserstrahl auf die betroffene Hautpartie. Der Pigmentkörper nimmt die enorm hohe Lichtenergie auf. In Folge dessen wird er zersetzt und anschließend von den körpereigenen Fresszellen (Makrophagen) abgebaut. Dieser Prozess kann einige Zeit dauern, insbesondere bei größeren Pigmentflecken sind oft mehrere Behandlungen nötig. Anschließend ist die Haut noch sehr empfindlich und gerötet. Auf Sonnenbäder und Solarium sollte für mehrere Tage bis Wochen verzichtet werden. Zum Eincremen werden spezielle Mittel verordnet.
EIGENFETTBEHANDLUNG
Die Eigenfettbehandlung oder – Unterspritzung polstert den erschlafften Handrücken wieder auf, wodurch die Haut insgesamt straffer und voller wirkt. Kleinere Makel wie hervortretende Venen treten somit in den Hintergrund. Diese Methode ist gut verträglich, jedoch relativ aufwändig und entsprechend kostspielig, da sie in zwei Behandlungsschritten vollführt werden muss. Zudem kann Eigenfett vom Körper relativ schnell abbgebaut werden, was eine mehrmalige Behandlung nötig macht. Werden mehrere Injektionen in einem ganz bestimmten Zeitraster gegeben, ist die Wahrscheinlichkeit für ein dauerhaftes Ergebnis höher.
In einem vorbereitenden Schritt wird dem Patienten an anderer Stelle Fettgewebe entnommen. Meist geschieht dies an Gesäß oder Bauch. Anschließend werden die Fettzellen im Labor für die Injektion aufbereitet. Zuviel entnommenes Gewebe kann in der Klinik / im Labor für eventuelle Folgeeingriffe gelagert werden, so dass eine nochmalige Entnahme nicht nötig ist. Die eigentliche Eigenfettbehandlung wird zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt. Um den Handrücken möglichst präzise zu rekonstruieren, setzt der Arzt Injektionen an verschiedenen Stellen. Die eingespritzten Fettzellen wirken jetzt wie ein Implantat, das die Hand aufpolstert und formt. Dieser Eingriff kann unter Örtlicher Betäubung, oftmals sogar ganz ohne Betäubung durchgeführt werden.
SKLEROTHERAPIE / VERÖDUNG DER VENEN
Übermäßig hervortretende Handvenen werden mit der sogenannten Sklerotherapie (Verödung) behandelt. Vor dem Eingriff sollte immer eine fachmedizinische Untersuchung beim Venologen stattfinden. Nur er kann bestimmen, ob eine OP sinnvoll und möglich ist oder ob gesundheitliche Risiken dagegensprechen. Wenn der Venologe nicht selbst operiert, kennt er empfehlenswerte Adressen von Kollegen. Die Behandlung erfolgt ambulant, oft sind mehrere Sitzungen nötig. Der Therapeut spritzt ein ganz bestimmtes Mittel direkt in die Venen des Handrückens. Dieses Mittel sorgt im Laufe der Zeit für eine Veränderung der Venenwand. Das entsprechende Gefäß verklebt, verschließt sich und verödet regelrecht. Die natürlichen Abbauprozesse des Körpers sorgen dafür, dass die vorher deutlich sichtbare Vene mehr und mehr zurückgeht. Bei sehr stark hervortretenden Venen kann zumindest eine deutliche optische Verbesserung eintreten. Zur Nachbehandlung wird meist ein Kompressionsverband um die Hand gewickelt. Dieser verhindert die Entstehung von Thrombosen und unterstützt die Venenwände.
LASERBEHANDLUNG DER VENEN
Manche Ärzte bieten auch eine Laserbehandlung der Handrückenvenen an. Der Eingriff erfolgt unter Örtlicher Betäubung. Anschließend wird ein ganz spezielles Lasergerät in die Vene eingeführt (endovasculärer Laser), wo es für eine Verödung mittels hochfrequentierter Lichtenergie sorgt. Diese Methode wird von Anhängern als schonender und effektiver als die herkömmliche Verödung bezeichnet. Auch bei der Laserverödung sollte für einige Zeit ein Kompressionsverband zur Nachsorge getragen werden.
RISIKEN UND KOMPLIKATIONEN
Je nach Methode gibt es ganz unterschiedliche Risiken und Komplikationen. Grundsätzlich sind die Behandlungen zur Handverjüngung jedoch vergleichsweise risikoarm. Bei Hautbehandlungen sind Rötungen und Reizungen sehr wahrscheinlich. In der Regel verschwinden diese Nebenwirkungen aber bald. Nur bei unsachgemäßem Gebrauch zum Beispiel der Microdermabrasion oder des Lasergeräts können dauerhafte Schädigungen entstehen. Dies umfasst unter Anderem leichtere bis schwere Verbrennungen auch tiefer Hautschichten. Auch allergische Reaktionen sollten immer eingeplant werden. So sollten Aufhellercremes, aber auch Fruchtsäurepeeling und das Verödungsmittel nur nach genauer Abklärung zum Einsatz kommen. Werden in der Sklerotherapie oder bei der Eigenfettunterspritzung versehentlich Nervenbahnen getroffen, kann es zu Mißempfndungsstörungen wie Taubheit oder auch Schmerzen kommen. Ist der Nerv ernsthaft geschädigt, bleiben diese Störungen mitunter dauerhaft bestehen. Auch Infektionen und Entzündungen können an der Injektionsstelle entstehen. Sie sind jedoch, im Gegensatz zu Eingriffen mit Operationsschnitten, sehr selten, lokal begrenzt und dann sehr gut behandelbar.