Testosteron ist ein wichtiges Geschlechtshormon, das entgegen vieler Vorurteile sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommt. Dabei ist es jedoch in Konzentration und Funktion jeweils sehr verschieden.
Der männliche Körper produziert Testosteron vornehmlich im Hoden, in geringer Menge auch in der Nebennierenrinde. Bei Frauen werden Testosteron bzw. dessen Vorläufer Gestagen in den Eierstöcken produziert. Dabei werden dem Sexualhormon jedoch vor allem „vermännlichende“ Eigenschaften zugeschrieben, wie beispielsweise Lust, Potenz, aber auch Kraft und Aggression. Bei Männern sorgt das Hormon außerdem für die tiefe Stimme, die typische Behaarung, Samenproduktion sowie für die typisch männliche Figur. Alle Attribute werden zunehmend während der Pubertät ausgebildet und sollen im Erwachsenenalter weitestgehend fertig sein. Die richtige Hormonbalance ist dabei bei Männern wie Frauen enorm wichtig, ein Überschuss kann dabei so verheerend sein wie ein Mangel.
So kann ein Testosteronmangel vor allem beim Mann erhebliche Folgen haben. Betroffene klagen über Libidoverlust oder Potenzprobleme, aber auch über psychische Belastungen. Müdigkeit, Abgeschlagenheit und sogar Depressionen werden einem Mangel an Testosteron zugeschrieben. Darüber hinaus können die typisch männlichen Geschlechtsmerkmale mit Bart- und Haarwuchs, Samenproduktion, Muskelverteilung und tiefer Stimme deutlich verringert sein. Dies führt zu zusätzlichen psychischen Problemen und mitunter sogar gesellschaftlicher Ausgrenzung. Eine Testosteron Therapie kann dann der einzige Ausweg für den Betroffenen sein.
Diese wird medizinisch korrekt Testosteronersatztherapie genannt. Wie der Name bereits verrät, wird das vom Körper zu wenig produzierte Hormon hier von außen zugeführt. Dabei ist es jedoch nicht bei allen Methoden möglich, einen völlig konstanten Testosteronspiegel aufrecht zu erhalten. Zu den möglichen Therapieformen zählen die Monats-Spritze, bei der im Abstand von 3-4 Wochen Testosteron eingespritzt wird. Auch eine 3-Monats-Spritze ist bekannt. Neuere Methoden beschreiben zum Beispiel das Auftragen von speziellen Gels oder einem Testosteronpflaster, wobei das Hormon jeweils über die Haut absorbiert wird. Außerdem können spezielle Implantate, die das Hormon gleichmäßig abgeben, eingesetzt werden. Diese sind jedoch nicht in allen Ländern zugelassen.
Im Folge der Testosteron Therapie erzielen Betroffene oft erhebliche Besserungen. Die äußerlichen Attribute werden zunehmend als angenehmer empfunden, die Stimme verdunkelt sich und die Libido kann gesteigert werden.
Bei Frauen hingegen ist ein Hormonüberschuss eher hinderlich. So wird nur in Einzelfällen, zum Beispiel bei der Geschlechtsumwandlung von der Frau zum Mann, auf eine zusätzliche Testosterongabe zurückgegriffen. Früher sollen auch Sportlerinnen Testosteron zur Leistungssteigerung bekommen haben, dies ist jedoch inzwischen verboten und auf Grund der Nebenwirkungen nicht mehr vertretbar.