Der Begriff Osteotomie setzt sich aus den griechischen Begriffen für „Knochen“ sowie „Schnitt“ zusammen. Er bezeichnet eine chirurgische OP-Technik, bei der ein Knochen gezielt durchtrennt wird. Anschließend kann das Knochengerüst an dieser Stelle rekonstruiert werden; ein bekanntes Beispiel ist die operative Behandlung von sogenannten X-Beinen. Doch auch in anderen medizinischen Bereichen und sogar bei der Zahnarztbehandlung kann eine Osteotomie durchgeführt werden. Dies ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn ein zu entfernender Zahn (Backenzahn oder Zahnwurzel) auf normalen Wege nicht erreichbar ist. Das Durchtrennen und Entfernen von Knochenmaterial kann durch chirurgische Werkzeuge erfolgen, wobei heute auch stets mehr auf sanftere und sehr präzise Methoden wie Ultraschall zurückgegriffen wird.
Das Behandlungsspektrum der Osteotomie ist also sehr vielfältig. Da hiermit in der Regel ausschließlich medizinisch notwendige bzw. sinnvolle Eingriffe durchgeführt werden, übernimmt die Krankenkasse alle Behandlungskosten. Es gibt jedoch auch Behandlungsfelder, für die eine solche OP nicht unbedingt vorgesehen ist, aber dennoch sinnvoll sein kann. In diesem Fall muss der Patient mit seiner Versicherung abklären, ob der Eingriff durchgeführt werden kann. Eine Möglichkeit der Osteotomie ist die Entlastung arthrosegeschädigter Bereiche. Indem an ganz spezifischen Stellen der umgebende Knochen eingeschnitten wird, kann eine bessere Stellung von Knochen und Gelenken erreicht werden, was die Arthrose unter Umständen lindern hilft. Bewährt hat sich die Operationstechnik außerdem bei angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen wie Hüftdysplasie, X- oder O-Beinen. Die jeweiligen Behandlungsmöglichkeiten haben wiederum ihre ganz eigenen Bezeichnungen:Bei der Tibiakopf Osteotomie ( kurz TKO) beispielsweise werden O-Beine korrigiert, indem seitlich unterhalb der Kniescheibe ein Einschnitt gesetzt wird. Die verursachende Kniefehlstellung wird somit behoben. Außerdem wird die Behandlungsmethode stetig verfeinert. So gibt es heute eine sehr moderne Operationsmethode der Hüftdysplasie, welche auf den Erkenntnissen mit der Osteotomie fußt. Bei der sogenannten Triple-Osteotomie werden, wie der Name bereits andeutet, alle drei Beckenknochen von der Hüftpfanne getrennt, so dass diese komplett neu und physiologisch optimal rekonstruiert werden können.