Minoxidil ist ein pharmakologischer Wirkstoff, der sowohl bei Bluthochdruck (Hypertonie) als auch bei erblich bedingtem Haarausfall (Alozepie) Anwendung findet. Dass auch erblicher Haarausfall mit Minoxidil behandelt werden kann, ist dabei eher zufällig entdeckt worden: Probanden, die mit dem Präparat gegen Bluthochdruck behandelt wurden, beobachteten als Nebenwirkung auch erhöhtes Haarwachstum.
Bei erhöhtem Bluthochdruck hat Minoxidil auch bei solchen Patienten Erfolge gezeigt, die gegen andere Therapien und Medikamente resistent waren. Die Wirkweise begründet sich dabei darauf, dass die Kaliumkanäle der Zellen geöffnet werden. In Folge dessen werden die Muskeln der Arterien-Gefäße entspannt, wodurch der Blutdruck wieder sinkt. Allerdings können bei den verschiedenen Präparaten auch Nebenwirkungen auftreten, welche die positive Wirkung von Minoxidil wieder nichtig machen: So klagen einige Patienten beispielsweise über Natrium- und Wasseransammlungen im Gewebe, Anstieg der Herzfrequenz sowie einen Anstieg des Blutzucker- und Harnsäurespiegels. Auch die Anregung des Haarwuchses ist für viele Patienten eher nachteilig anzusehen.
Wer unter erblich bedingtem Haarausfall leidet, ist jedoch oft froh über die fast einzigartige Behandlungsmöglichkeit mit Minoxidil. Dabei sollte so früh wie möglich mit der Behandlung begonnen werden. Der Grund hierfür: Minoxidil wirkt vor allem vorbeugend, nicht bei bereits vorhandenen kahlen Stellen. In diesem Fall wird das Haarwachstum nur noch in etwa 30% aller Fälle neu angeregt. Bei sofortiger Behandlung nach ersten Anzeichen für (erblich bedingten) Haarausfall jedoch können laut Hersteller 70-80 % aller Patienten den Haarausfall aufhalten oder ganz stoppen. Hierzu wird das Präparat, im Handel zum Beispiel als Regaine oder Rogaine erhältlich, direkt auf die Kopfhaut aufgetragen. Regaine ist dabei als Schaum und Tinktur erhältlich. Um die ersten Behandlungserfolge zu sehen, müssen mindestens drei Monate regelmäßige Anwendung vorausgehen. Das endgültige Ergebnis soll nach etwa einem Jahr sichtbar sein.
Für viele Männer ist die Behandlung mit Minoxidil die letzte Möglichkeit, um die fortschreitende Glatzenbildung aufzuhalten. Gerade wer genetisch vorbelastet ist, kann sich deshalb bei Haarausfall rechtzeitig um eine Behandlung kümmern. Wenn bereits große Teile der Kopfhaut kahl sind, helfen nur noch das Tragen eines Toupet oder eine chirurgische Haartransplantation-2.htm“>Haartransplantation über das optische Ärgernis Glatze.