Der Begriff Mammographie oder Mammografie setzt sich zusammen aus den Wörtern „Mamma“ (latein für „Brust“) sowie „Graphie“ (griechisch für Aufzeichnung, Darstellung). Es handelt sich somit um das gängige Verfahren zur radiologischen Brustuntersuchung. Durch Röntgenbilder können Krankheiten und Auffälligkeiten an der weiblichen, seltener auch der männlichen Brust oft rechtzeitig erkannt werden. Während die Mammographie ab einem bestimmten Alter bei Frauen zur standardmäßigen Vorsorge gehört, wird bei Männern oft erst bei konkretem Verdacht untersucht. Ein Grund dafür ist, dass überwiegend Frauen am gefährlichen Mammakarzinom, dem Brustkrebs, erkranken können. Die Vorsorgeuntersuchung nennt sich auch Mammographie-Screening und wird seit 2005 zunehmend auch finanziell gefördert. Entsprechend werden die Kosten für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren von den Krankenkassen übernommen. Wird die Mammographie auf konkreten Verdacht hin angeordnet, muss die Patientin selbstverständlich ebenfalls nichts zahlen.
Die Mammographie macht vor allem in Kombination mit anderen Vorsorgemaßnahmen Sinn. So können auch schon jüngere Patientinnen von ihrem Frauenarzt eine spezielle Abtastmethode erfahren, mit Hilfe dieser Knoten und andere Auffälligkeiten im Brustgewebe entdeckt werden. Zusätzlich kann auch der Arzt die Brust nach etwaigen Unregelmäßigkeiten abtasten. Diese natürliche Vorsorgemaßnahme hat den weiteren Vorteil, dass die Patientin keine unnötige Strahlenbelastung durch die Mammographie erfährt. Erst zur Abklärung eines konkreten Verdachts wird die radiologische Untersuchung dann angeordnet.
Doch nicht nur Knoten in der Brust können ein Alarmsignal sein. Auch plötzliche Größenunterschiede der Brüste oder Gewebeveränderungen, eingezogene Brustwarzen, Hautveränderungen, wässrige oder blutige Absonderungen der Brustwarze, dauerhafte Rötung oder ein Knoten in der Achsel sollten abgeklärt werden.
Nicht alle Ärzte können oder dürfen eine Mammographie durchführen. Neben der technischen Ausrüstung ist auch die Zulassung für diese Untersuchungsform nötig. Das vorsorgliche Screening wiederum ist ausschließlich in speziellen Mammographie-Zentren erlaubt.
Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft. Mammographiegeräte arbeiten mit sogenannten weichen Röntgenstrahlen, wodurch keine harten Kontraste auf dem Röntgenbild entstehen und somit auch feine Gewebeveränderungen dargestellt werden können. Die Auswertung selbst kann auch digital erfolgen, in Nachbarländern wie den Niederlanden ist dies bereits sehr erfolgreich. Die automatische Auswertung hat den Vorteil, dass auch feinste Unregelmäßigkeiten erkannt werden.
Die Strahlenbelastung durch eine Mammographie ist vergleichsweise gering und beträgt etwa ein Zehntel der ohnehin vorkommenden Belastung durch die Atmosphäre. Bei Verdacht kann dieses Verfahren lebensrettend sein.
Weiterführende Informationen zum Mammakarzinom und zur Untersuchung gibt es unter http://www.krebsinformationsdienst.de/themen/untersuchung/mammographie-abklaerung.php. Wer sich speziell zum vorsorglichen Screening informieren will, kann dies unter www.mamma-programm.de tun.