Liposome sind aus der modernen Pharmakologie, aber auch aus der Kosmetikbranche nicht mehr wegzudenken. Umgangssprachlich oft als „künstliche Fettkügelchen“ bezeichnet, ist der Aufbau von Liposomen noch ein wenig komplizierter. Es handelt sich hierbei um eine mikroskopisch kleine Hohlkugel, welche von einer ein-oder mehrwandigen Membran, also Wand, umgeben ist. Diese Membran bildet eine Fettschicht rund um den Hohlraum. Ein solches Hohlkügelchen aber ist erst ein Bestandteil eines Liposoms: Als solches werden mehrere, speziell zueinander angeordnete Einheiten dieser kleinen Kügelchen in einer wässrigen Lösung bezeichnet. Die Größe des einzelnen Liposoms kann dabei sehr variieren, wobei es auch größere Varianten gibt. Für die Medizin- und Kosmetikbranche sind aber vor allem die kleineren Liposome interessant, die als Transportmittel für bestimmte Wirkstoffe zugegeben werden.
Der große Vorteil von Liposomen ist dabei, dass sie als körperähnliche Strukturen sehr gut in den menschlichen Organismus „eingeschleust“ werden können. Die umgebende Fettmembran ist dabei von ebenfalls im Körper vorkommenden Material wie beispielsweise Ceramiden. Und Verfechter der Urknalltheorie gehen ebenfalls davon aus, dass die ersten vorkommenden Moleküle überhaupt Liposomen gewesen sein müssen. Heute können Liposome in verschiedensten Formen und Varianten künstlich erzeugt werden. Da sie in ihrem Aufbau dem menschlichen Organismus nicht fremd sind, werden sie schnell „integriert“ und können somit als Botenträger auch andere Stoffe in ganz bestimmte Zellen einschleusen. In der modernen Pharmakologie beispielsweise wurden hocheffektive Medikamente gegen Krebszellen bzw. Tumore entwickelt, wobei die enthaltenen Liposome den Wirkstoff sicher und schnell zur gewünschten Stelle im Körper bringen. Eine langwierige Aufnahme über den Organismus ist so nicht mehr nötig; die Wirkstoffe können oft direkt zu den erkrankten Zellen gebracht werden.
Eine ähnliche Wirkung haben Liposome auch in modernen Kosmetikprodukten: Weil normale Cremes eigentlich nur in den oberen Hautschichten wirken, können zugesetzte Liposome die gewünschten Wirkstoffe auch in tiefere Hautzellen transportieren. Zusätzlich zu ihrer Trägerfunktion können die Liposome aber auch selbst Wasser bzw. wässrige Lösungen in ihrem Inneren beinhalten. Diese werden auch als Hydro-Liposome bezeichnet und setzen ihr Inneres erst nach und nach frei. Der Wirkeffekt hält somit länger an als bei normalen Feuchtigkeitscremes. Die Depot-Wirkung von Liposomen gilt dabei auch für alle anderen enthaltenen Wirkstoffe. Ganz allgemein sorgt der Zusatz von Liposomen für ein angenehmes Hautgefühl; die natürliche Oberfläche macht es möglich, Wirkstoffe gezielt und / oder nach und nach auch in tiefere Hautschichten einzubringen.