Hyaluronsäure wird heute Hyaluronan genannt. Es ist ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes und wird in verschiedenen Bereichen der Humanmedizin und der Kosmetischen Medizin angewandt. Selbst die Tiermedizin und insbesondere die Versorgung von Pferden setzt heute auf die Behandlung mit Hyaluronsäure, zum Beispiel gegen Knochenverschleiß.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, Hyaluronan zu gewinnen. Früher wurden häufig Hahnenkämme zur Materialgewinnung benutzt. Hierbei kamen jedoch immer wieder auch allergische Reaktionen durch den tierischen Ursprung vor, weshalb die Methode stetig weiterentwickelt wurde: Bei biotechnologischen Verfahren werden spezielle Bakterienstämme (Steptokokken) gezüchtet, aus dessen Stoffwechsel wiederum die Hyaluronsäure gewonnen wird. Noch moderner ist die NASHA-Methode, bei der sogenannte stabilisierte Säure gewonnen werden kann. Da Hyaluronsäure auch im menschlichen Körper ganz natürlich vorkommt, ist es bei entsprechend antiallergener Herstellung nahezu frei von Nebenwirkungen.
Hyaluronsäure wirkt als regelrechter Füll- und Schmierstoff im Körper. Deshalb ist ihr Einsatzgebiet entsprechend groß. Besonders bekannt ist Hyaluronsäure zur Behandlung von Arthrose. Bei diesem Geschleiß der Gelenkknorpel kann der Wirkstoff als natürliches Füllpolster zwischen den Knochen wirken. Hierzu müssen mehrere Sitzungen veranschlagt werden, innerhalb derer Injektionen mit Hyaluronsäure direkt in die Gelenke gegeben werden. So können beispielsweise Kniegelenke, aber auch die Lendenwirbelsäule behandelt werden. Ziel ist es, dem Patienten wieder mehr Bewegung und weitestgehende Schmerzfreiheit zu ermöglichen. Die Therapie muss privat bezahlt werden.
Andere Anwendungsgebiete innerhalb der Humanmedizin sind trockene Augen oder Harninkontinenz. So enthalten viele Augentropfen und Kontaktlinsenpflegemittel Hyaluronsäure, welche das Auge befeuchtet und für ein angenehmeres Gefühl sorgt. Seit einigen Jahren wird Hyaluronsäure außerdem erfolgreich regen Harninkontinenz angewendet. Hierzu werden Injektionen mit dem stabilisierten Präparat in die Harnröhe gegeben, wo sie ein Wirkstoffdepot bilden.
In der kosmetischen Medizin wird Hyaluronsäure vor allem zur Faltenbehandlung-Faltenunterspritzung.htm“>Faltenbehandlung verwendet. Die natürlichen Fülleigenschaften machen sie zu einem idealen Wirkstoff, der auch tiefe Falten aufpolstern kann. Hierzu unterspritzt der behandelnde Arzt den Faltenkanal gleichmäßig mit einem Hyaluronsäure-Präparat, bis diese entsprechend unterfüttert sind. Das Ergebnis ist eine straffer und jünger wirkende Gesichtshaut. Allergien und andere Nebenwirkungen gibt es bei diesem natürlichen Material selten, und nach einigen Monaten wird der Wirkstoff von ganz alleine wieder abgebaut.