Das Verfahren der Haartransplantation ermöglicht eine dauerhafte Rekonstruktion von Kopf- und Körperhaaren. Inzwischen gehört der Eingriff zu einer der beliebtesten Behandlungen im Bereich Plastisch-Ästhetischer Chirurgie. Die Gründe für Haartransplantationen sind entsprechend meist kosmetischer Natur. Dabei gibt es jedoch auch besonders belastende Situationen (wie Brandunfall, hormonelle Erkrankungen mit Ganzkörperhaarausfall), in denen eine Behandlung auch aus psychologischer Sicht zu empfehlen ist. In diesen seltenen Fällen können auch die Krankenkassen für die Kosten aufkommen.
Die Geschichte der Haartransplantation ist alt und geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die heute gängigen Verfahren wurden jedoch erst Ende der 60er Jahre entwickelt. Eine Eigenhaartransplantation ist heute in verschiedenen Fällen möglich. Besonders häufig wird sie bei hormonell bedingtem Haarausfall beim Mann durchgeführt (die typische Glatzen- oder Halbglatzenbildung). Doch auch zur Rekonstruktion von Augenbrauen oder Barthaaren eignen sich die modernen Verfahren. Selbst im Intimbereich ist eine Haartransplantation heute möglich. Außerdem gibt es bestimmte Erkrankungen der Alopecie, bei welchen ein Wiederaufbau der Kopf- und Körperhaare sinnvoll oder nötig ist.
Ein früher angewandtes Verfahren ist die Punch- oder Stanztechnik. Durch ausgestanzte Durchschläge werden behaarte Hautteile an die entsprechenden Körperpartien eingebracht, wo sie erfolgreich neue Haare produzieren.
Eine neuere, heute meist angewandte Methode der Haartransplantation ist als MMG (Mini- und Micrografts) bekannt. Hierbei werden aus dem Haarkranz (später kaum sichtbar) behaarte Hautteile entnommen und in die natürlich vorkommenden kleineren und größeren Haareinheiten (daher die Bezeichnung „Mini“ sowie „Micro“) geteilt. Anschließend können die präparierten Haarteile in die vorbereiteten Körperpartien eingesetzt werden.
Die Entnahme sowie das Einsetzen der behaarten Hautstreifen dauert zwischen drei und neun Stunden und wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Auf Wunsch bieten viele Schönheitskliniken die Behandlung aber auch unter Vollnarkose an.
Noch moderner, aber auch weitaus aufwändiger und somit kostenintensiver sind die Follicar Unit Extraction (FUE) bzw. Follicar Unit Insertion (FUI). Beide stellen eine Weiterentwicklung der Mini- und Micrografts dar. Die entnommenen Haarstreifen werden entweder unter dem Mikroskop automatisch in die kleinsten Haarbündel zerteilt (Basis für die Methode ist die Erkennntnis, dass Haare in natürlichen Bündelungen wachsen). Oder, wie bei der modernsten Methode, die Haarbündel werden direkt mit einer Hohlnadel entnommen und dann eingesetzt. Letzteres Verfahren eignet sich selbst für komplizierte Situationen, zum Beispiel dem Verpflanzen von Körperhaaren. Bei FUE und FUI- Verfahren wird ein besonders natürliches Ergebnis versprochen.
Weitergehende Infos und unabhängige Beratungen über die verschiedenen Verfahren werden auf der Seite www.hairforlife.info angeboten.