Der Haarfollikel ist von außen nicht einsehbar. Es befindet sich genau am Ausgangspunkt des Haarschafts (also des Teiles vom Haar, welches gut sichtbar ist), wo es unter Anderem die Haarwurzel sowie verschiedene Drüsen beinhaltet. Der Follikel wird auch als „Haarbalg“ bezeichnet. Als kleines Meistwerk des Organismus erfüllt dieser besondere Abschnitt des Haares etliche Funktionen, je nach Körperregion (zum Beispiel Kopf- oder Körperhaar): Neben der Haarwurzel und der Talgdrüse zur Befettung des Haarschafts befinden sich im Follikel außerdem verschiedene Nervenenden (Tastsinn), ein eigenes Muskelsystem (zum Aurichten der Haare bei „Gänsehaut“) sowie eventuelle Duftdrüsen. Der Haarbalg selbst ist innen wie außen durch eine nochmalige Schutzschicht umgeben. Bei voller Funktionfähigkeit und gesundem Follikel wird in diesem kleinsten Körperbereich also von der Neubildung und Versorgung des Haares an der -Wurzel bis zur Aufrichtung des Haares bei Kälte eine ganze Menge geleistet.
Doch die Funktion des Haarfollikels kann auch gestört sein. So ist es möglich, dass beispielsweise Stress und eine schlechte Ernährung zur Unterversorgung der Haarwurzel im Follikel führen; in Folge dessen fällt dieses aus. Kommt dies häufiger vor, kann es sich um krankhaften Haarausfall handeln, der in jedem Fall ärztlich behandelt werden sollte. Auch die typische männliche Glatzenbildung, welche genetisch bedingt ist, bedeutet eine dauerhafte Zerstörung der Haarwurzel im Follikel. In allen diesen Fällen gibt es heute moderne Behandlungsmethoden, die für eine Wiederherstellung des ausgefallenen Haupthaares sorgen können. Selbstverständlich sollten zunächst die Ursachen für den Haarausfall abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden. Zur rein optischen Behandlung kann dann die Eigenhaarverpflanzung durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um eine Methode mit über hundertjähriger Geschichte, welche in der Entwicklung der modernen Medizin stetig verbessert und verfeinert wurde.
Eine besonders innovative Erfindung im Bereich der Haartransplantation-2.htm“>Haartransplantationen schließlich ist dem Haarfollikel bzw. den Haarfollikeln zu verdanken. Wissenschaftler haben nämlich entdeckt, dass Haare niemals einzeln, sondern immer in zueinander gehörenden Einheiten, den sogenannten Follikel-Einheiten (Follicular-Units) wachsen. Beachtet man diese Follikularen Einheiten, wobei in der Regel zwischen einem bis zu vier Follikeln zusammen gehören, ist ein besonders gutes Behandlungsergebnis zu erwarten: Die eingesetzten Haarbündelungen können dann ganz natürlich an der eingesetzten Position weiter wachsen.