Der Begriff HWS-Syndrom ist eine häufig gestellte, jedoch ungenaue ärztliche Diagnose. Er setzt sich zusammen aus dem Kürzel HWS für Halswirbelsäule sowie Syndrom für eine Anzahl verschiedener Symptome. Diese können zum Beispiel Schmerzen, aber auch Steifigkeit, Kribbeln bis hin zu Schwindelgefühlen bedeuten. Dabei werden Schmerzzustände fast immer genannt. Sie reichen von leichten Nackenverspannungen bis hin zu scheinbar unerträglichen Schmerzen. Weil das HWS-Syndrom also eine sehr allgemeine Bezeichnung ist, muss für die passende Behandlung zunächst die Ursache der Schmerzen gefunden werden. Hierzu ist ein Arztbesuch notwendig, idealer Weise beim Orthopäden oder vergleichbaren Fachärzten. Auch eine neurologische Abklärung kann sinnvoll sein, denn im Bereich der Halswirbelsäule verlaufen viele Nervenbahnen.
Auch wenn es im Volksmund oft miteinander verwechselt wird: Ein Bandscheibenvorfall hat nicht direkt mit dem HWS-Syndrom zu tun. Er kann, muss aber nicht Ursache für die Schmerzen oder für Mißempfindungen sein. Ob es sich jedoch um einen Bandscheibenvorfall handelt, kann von außen nicht beurteilt werden – wenn der Verdacht besteht, sollte deshalb ein Bild mittels Computertomographenm (CT) oder MRT angefertigt werden. Hierfür ist ein Besuch in der Radiologie nötig. Erst wenn alle möglichen Quellen abgeklärt sind, kann der Arzt die passende Diagnose stellen und eine entsprechende Therapie verordnen. Wer länger anhaltend unter Schmerzen oder anderen Symptomen im Bereich von Hals und Nacken leidet, sollte deshalb so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Einige Schmerzzustände können sich unbehandelt verschlimmern, selbst wenn die Ursache eher harmlos ist. In jedem Falle kann das HWS-Syndrom die Betroffenen nicht nur physisch, sondern auch geistig beeinträchtigen- angefangen von leichtem Schwindel bis hin zu dauerhafter Mißempfindung.
In einigen Fällen ist schnell ersichtlich, woher die Schmerzen rühren. So kann ein Schleudertrauma, zum Beispiel durch einen Unfall, das HWS-Syndrom hervorrufen. Hier wird meist eine Schiene um den Hals gelegt, um die Wirbelsäule zu schonen und die Symptome möglichst schnell zu lindern. Doch auch allgemeinere Ursachen wie Muskelverspannungen oder Muskelschwäche (schwach ausgeprägtes Muskelkorsett auch um die Halswirbelsäule) können starke Schmerzen verursachen. Typisch für einen Bandscheibenvorfall oder eine Bandscheibenwölbung hingegen ist, dass diese Schmerzen oft ausstrahlen. So kann der gesamte Schulterbereich schmerzen. Auch eine gesamte Blockierung der Wirbelsäulengelenke ist möglich, wobei diese wiederum verschiedene Ursachen kennt. Ebenfalls beim CT oder MRT erkannt werden kann eine Arthrose in den Gelenken der Halswirbelsäule. Die Arthrose ist eine Verschleißerscheinung, die inzwischen auch bei jüngeren Patienten auftreten kann. Häufig kommen auch mehrere Ursachen zusammen, die das HWS-Syndrom auslösen. Eine passende Therapie sollte demnach möglichst mehrere Faktoren umschließen: Zum Einen können Krankengymnastik, Elektrotherapie, Manuelle Therapie oder spezielle Massagen Schmerzen lindern und Muskelgewebe aufbauen helfen. Alternative Mediziner empfehlen außerdem Akupunktur. Bei stärkeren Schmerzen sollte außerdem eine Schmerztherapie erfolgen, bei welcher oral oder intramuskuläre Medikamente verabrecht werden. Diese blockieren die Weiterleitung des Schmerzsignals und tragen somit zur Beweglichkeit bei. Weitere Informationen rund um das unangenehme Syndrom finden sich zum Beispiel bei http://www.dr-gumpert.de/html/hws_-syndrom.html .