Femtosekundenlaser senden, wie der Name bereits verrät, austretendes Laserlicht für kurze Femtosekunden weiter. Das Licht dieses Laserstrahls ist somit gepulst, d.h. es wird in regelmäßigen Abständen nur für sehr kurze Zeit (in diesem Fall eine Femtosekunde) ausgestrahlt. Diese Puslierung ermöglicht ganz spezifische Behandlungen in der Medizin überall dort, wo feinste Präzisionsarbeit nötig ist. Als Anhaltspunkt sei genannt, dass der Femtosekundenlaser innerhalb einer Puls-Einheit nur eine winzige Strecke von 0,3µm zurücklegt. Diese sehr kleinschrittige Pulsung ermöglicht neue Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten beispielsweise in der Krebstherapie, aber auch in der Zahnmedizin sowie in der Refraktiven Chirurgie.
Als Refraktive Chirurgie wird der Bereich der operativen Augenbehandlungen bezeichnet. Hier können beispielsweise Fehlsichtigkeiten aller Art korrigiert werden. Der Femtosekundenlaser nimmt auch hier bereits seit Jahren einen wichtigen Platz ein: Als sogenannte Femto-Lasik wird eine Weiterentwicklung der modernen LASIK Methode bezeichnet. Dieser Augenlaser-2.htm“>Laserbehandlung ermöglicht eine schmerzfreie Behandlung und eine unmittelbar scharfe Sicht nach dem Eingriff und ist somit älteren Methoden meist deutlich überlegen. Sie kommt jedoch nicht für alle Patienten in Frage; unter Anderem ist eine gewisse Dioptrienzahl sowie eine gewisse Hornhautdicke Voraussetzung für den Eingriff. Dabei kommt der Femtosekundenlaser nur für sehr kurze Zeit am Anfang der Behandlung zum Einsatz: Bei der Lasik-Methode wird zunächst ein kleiner Hornhauteinschnitt, der sogenannte Flap, gesetzt. Über diesen wird anschließend die Laserkorrektur vorgenommen. Während bei der klassischen Lasik zumindest an dieser Stelle noch klassisch gearbeitet wird und ein hauchfeiner chirurgischer Schnitt erfolgt (zum Beispiel mit dem Mikrokermatomhobel), wird dieser bei der Femto-Lasik durch die Lichtumpulse des Femtosekundenlasers erzielt. Hierzu muss zunächst ein Ring zur Fixierung auf die Augenlinse gesetzt werden. Danach wird der Femtosekundenlaser nach genau festgelegtem Muster und Tiefe auf die Hornhaut gesteuert, wo die hohe Lichtenergie für Sublimierung des Gewebes sorgt. Kleinste Gasbläschen zeigen an, dass das Gewebe an dieser Stelle eingeschnitten wurde. Anschließend ist das Auge für die weitere Behandlung eröffnet, und der Flap kann vorrübergehend zur Seite geklappt werden. De Behandlung selbst erfolgt jedoch nicht mit dem Femtosekunden-, sondern in beiden Fällen mit dem Excimer-Laser. Die Femto-Lasik hat dabei jedoch einen entscheidenen Vorteil gegenüber der klassischen LASIK-Methode: Weil der Flap viel präziser und weniger tief liegt, kommt es auch seltener zu Komplikationen. Außerdem ist in der Refraktiven Chirurgie äußerst genaues Arbeiten enorm wichtig, und so kommt es auf jeden Millimeter an, den ein lasergesteuerter Flapschnitt gegenüber einem mechanischen Flapschnitt einsparen kann. Gerade auch bei Patienten mit dünnerer Hornhaut kann die Femto-Lasik eine Laserkorrektur noch ermöglichen, wenn die klassische Lasik-Behandlung nicht mehr möglich ist. Bei sehr dünner Hornhaut jedoch sind beide Methoden nicht geeignet.