Die Maßeinheit Dioptrien wird bei der Angabe von Brechwerten in optischen Systemen verwendet. Hierzu zählt zum Einen das Auge selbst als großer „Sehapparat“, zum Anderen auch Sehhilfen wie Brillen und Kontaktlinsen. Dementsprechend werden viele Sehschwächen wie Kurzsichtigkeit (Myopie) oder Weitsichtigkeit in Dioptrien angegeben. Kurzsichtigkeitswerte werden dabei in Minus-Dioptrien, Weitsichtwerte als Plus-Dioptrien angegeben. Ausgangspunkt für diese Maßeinheiten ist ein „Normalwert“, der im optimalen Auge anzutreffen ist. Die Maßeinheit selbst wird international mit dpt abgekürzt und findet sich so auch im Brillenpass vieler Betroffener.
Die Einheit Dioptrien ist besonders praktisch, weil sie mathematisch funktioniert und so erst die Entwicklung von Sehhilfen möglich gemacht hat. Daher können bestimmte Dioptrienwerte am Auge durch entsprechend gegenteilige optische Linsen (Brille, Kontaktlinse) korrigiert werden. Als Grundsatz gilt dabei, dass kurzsichtige Augen mit Hilfe von Zerstreuungslinsen, weitsichtige Augen durch Sammellinsen korrigiert werden. Dabei macht es grundsätzlich keinen Unterschied, ob hiermit ein Brillenglas oder eine Kontaktlinse gemeint ist. Beide werden entsprechend ihrer Funktion so geschliffen, dass die fehlerhafte Brechkraft des Augapfels ausgeglichen ist. Dabei gibt es nicht nur reine Kurz- und Weitsicht, beide können zum Beispiel bei Altersweitsicht in Kombination auftreten. Dann sind Spezialgläser nötig (Gleitsicht oder Bivokale Gläser), die beide Schwächen gleichermaßen ausgleichen können.
Ob die Brechkraft des Auges Null Dioptrien beträgt oder nicht, sollte rechtzeitig untersucht werden. Viele Sehschwächen können unbehandelt weiter fortschreiten und so zu unnötigen Beeinträchtigungen im Alltag führen. Besonders bei Kleinkindern sollten alle Eltern die empfohlenen Untersuchungen auch beim Augenarzt in Anspruch nehmen. So können etwaige Abweichungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Gerade in der so wichtigen kindlichen Entwicklungsphase können unerkannte Sehschwächen zu großen Belastungen führen, die dann fälschlicherweise mit Verhaltensauffälligkeiten, Wahrnehmungsschwächen oder Ähnlichem verwechselt werden. Da der Augapfel sich noch in der Entwicklung befindet, ist das Eingreifen hier noch sehr erfolgsversprechend. Eventuell kann das Kind später sogar ganz ohne Sehhilfe auskommen, wenn die Sehschwäche rechtzeitig und korrekt behandelt wurde.
Neben konservativen Sehhilfen gibt es auch operative Möglichkeiten, die Dioptrien-Werte des Auges zu verbessern. Diese Behandlungsmöglichkeiten gehören zum Bereich der Refraktiven Chirurgie. Sie werden ausschließlich in Spezialkliniken oder bei entsprechend ausgebildeten Augenärzten durchgeführt (zum Beispiel als Lasercentrum, Laserklinik oder Augenklinik bekannt). Laserbehandlungen oder Augenlaser-2.htm“>Augenlaser-Behandlungen ermöglichen eine dauerhafte Korrektur und ein Leben ohne Brille oder Kontaktlinsen. Es gibt jedoch auch einige Faktoren, die gegen einen Eingriff sprechen – deshalb sollte jeder Interessent ein Beratungsgespräch in der gewünschten Klinik oder Praxis in Anspruch nehmen. Nich timmer sind die erreichten Dioptrienwerte nach dem Eingriff dauerhaft, und nicht immer kann eine 100%-ige Korrektur erreicht werden. Trotzdem ist fast immer eine deutliche Besserung möglich. Mehr zum Thema Dioptrie(n) und was sie für unsere Gesundheit bedeutet: http://www.gesundheit.de/wissen/medizinische-begriffe/dioptrien/index.html.