Alterssichtigkeit ist eine ganz bestimmte Form der Sehschwäche. Der medizinische Fachausdruck hierfür lautet Presbyopie (aus dem Griechischen für „altes Auge“). Gemeint ist hiermit ein fortschreitender Funktionsverlust des Auges, wobei der Betroffene meist sehr stark weitsichtig wird. Dies bedeutet, dass Objekte in der Nähe nur noch unscharf wahrgenommen werden können. Die Ursache hierfür liegt im Nachlassen der Einstellungsfähigkeit des Auges begründet, welche im Schnitt bereits mit 45 Jahren beginnt. Alterssichtigkeit kann dabei jeden betreffen – sowohl Menschen ohne Sehschwäche als auch solche, die bereits kurz- oder weitsichtig sind. Ob eine einfache Lesebrille ausreicht, wie es sie inzwischen in vielen Kaufhäusern gibt, oder ob eine spezielle Sehhilfe angefertigt werden muss (mit bivokalen – oder Gleitsichtgläsern) sollte beim Besuch enes Augenarztes oder Optikers entschieden werden.
Alterssichtigkeit wirkt sich auf den unmittelbaren Nahabstand zum Auge aus. Besonders betroffen ist hiervon zum Beispiel das Lesen von Zeitungen oder Büchern, welches dann nicht mehr unmittelbar möglich ist. Auch das nahe Betrachten von Dingen wird zunehmend schwieriger. Ganz grundsätzlich gilt, dass die Presbyopie eine zusätzliche Sehschwäche ist: Sie beeinflusst bestehende Kurz- oder Weitsichten nicht. Dies bedeutet, dass ein Betroffener gleichzeitig kurzsichtig als auch weitsichtig (altersweitsichtig) sein kann. Eine passende Sehhilfe muss deshalb idealer Weise beides berücksichtigen – die eigentliche Sehschwäche und die fehlende Einstellungsmöglichkeit im Nahbereich. Möglich wird dies durch Gleitsichtgläser, welche eine nahtlose Einstellung des Auges in allen Schärfebereichen ermöglichen. Das Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen mit Gleichtsicht erfordert jedoch einige Übung, und viele Betroffene kämpfen die ersten Wochen mit Übelkeit und Schwindelgefühlen durch das ungewohnte Sehen. Eine andere Variante sind bivokale Gläser(Bifokalbrillen). Hierbei wird der obere Teil des Glases entsprechend der eigentlichen Sehschwäche geschliffen, während der untere Teil für die Alterssichtigkeit angepasst wird. Bei einigen Brillen ist der Bereich für den Nahbereich auch noch kleiner, hier wird nur ein kleines „Fenster“ innerhalb der Gläser eingesetzt. Darüber hinaus gibt es Varianten für Menschen ohne sonstige Sehschwächen und für solche, die keine zusätzliche Nahkorrektur möchten: Brillen mit Halbgläsern sitzen tiefer und ermöglichen dem Träger somit einen guten Blick im Fernbereich. Für das Lesen im Nahbereich bietet die Brille eine entsprechende Korrektur. Eine andere und sehr kostengünstige Variante sind Lesebrillen. Sie bieten nur eine Stärke und werden ausschließlich dann aufgesetzt, wenn sie benötigt werden – beispielsweise zum Lesen oder Nähen.