Die Lymphe
Die Lymphe ist eine milchig weiße Flüssigkeit, die in den Lymphbahnen durch unseren gesamten Körper fließt. Die Lymphe ist dabei nahezu so wichtig wie das Blut, denn die Lymphe wird vielfach auch als „Körperpolizei“ bezeichnet. Sie transportiert Stoffwechselschlacken, Giftstoffe und Bakterien aus dem Gewebe und arbeitet somit quasi als Filteranlage des Körpers.
Den Lymphknoten, die sich im gesamten Körper verteilt befinden, kommt dabei eine ganz besondere Aufgabe zu, denn sie sorgen für den Abtransport der für den Körper schädlichen Stoffe. Dies ist sehr gut bei einer im Körper vorhandenen Entzündung zu beobachten, denn in diesen Fällen schwellen die Lymphknoten an. Die nicht abbaubaren Stoffe werden so eingekapselt und schließlich aus dem Körper entfernt.
Wird der Blutkreislauf maßgeblich durch das Herz angetrieben, erfolgt der Lymphfluss einzig durch die Aktivität der Muskeln. Menschen, die sich wenig bewegen, rauchen oder unter Übergewicht leiden, können ihren Lymphfluss behindern. Nicht selten kommt es dann sogar zu einem Lymphstau. Die Lymphe, die nicht mehr abtransportiert werden kann, sammelt sich im Gewebe an, wo es dann schließlich zu Schwellungen kommt. Ursachen eines solchen Lymphstaus können weiterhin eine Bindegewebsschwäche, Operationen oder Nierenprobleme darstellen.
Die Lymphdrainage
Um die Lymphe wieder in Gang zu bringen, ist eine Lymphdrainage angezeigt. Bei dieser Massage, die sich von anderen klassischen Massagen unterscheidet, wird die Haut des Patienten nicht geknetet, gedrückt oder gewalkt, sondern nur sanft gestreichelt. Erfunden wurde die Lymphdrainage vom Physiotherapeuten Dr. Emil Vodder aus Dänemark, der in den 1930er Jahren diese Behandlungsform erstmals angewandt hat. Durch das Streicheln wird der Lymphfluss, der ins Stocken geraten ist, wieder angeregt, um die in den Schwellungen enthaltenen Giftstoffe aus dem Körper zu leiten. So können angestaute Eiweiße, Viren und Bakterien den Körper verlassen und so nicht mehr für Erkrankungen sorgen. Weiterhin kann nun neue, nährstoffreiche Lymphe in die Beine gelangen, wo sie ihre natürliche Arbeit aufnehmen kann. Vorhandene Schwellungen bilden sich so von ganz allein zurück.
Wann die Lymphdrainage genutzt wird
Die Lymphdrainage ist eine medizinische Behandlung, durch die Stauungen im Lymphsystem aufgehoben werden sollen. Vor allem Menschen mit starken Schwellungen und Ödemen können von dieser Form der Behandlung profitieren. Derartige Massagen werden von den Krankenkassen übernommen, da hiermit die Gesundheit der Patienten maßgeblich verbessert werden kann.
Aber auch Menschen mit schweren Beinen, mit Cellulite oder geschwollenen Augen können von der Lymphdrainage profitieren, denn sie sorgt für einen wieder erwachten Lymphfluss, der sich positiv auf den Körper auswirkt. Da die Lymphdrainage somit für nahezu alle Menschen eine geeignete Behandlungsform darstellt, haben auch viele Kosmetikerinnen und Schönheitsfarmen diese Behandlung mittlerweile in ihr Repertoire aufgenommen. Diese Behandlungen sorgen jedoch einzig für das Wohlbefinden der Patienten, die Kosten werden daher von den Krankenkassen nicht getragen. Für eine Ganzkörperbehandlung berechnen die Kosmetikerinnen zwischen 30-60 Euro, für eine Lymphdrainage der Beine werden lediglich 10-25 Euro berechnet.