In den letzten Jahren erfreute sich das Kinesio-Taping immer größerer Beliebtheit. Geläufig sind Patienten vor allem die Anwendungen bei Verspannungen, Knieschmerzen oder Rückenbeschwerden. Doch auch in der Narbenbehandlung können die kinesiologischen Tapes überraschende Erfolge erzielen. Wir erklären die Wirkungsweise und die Ziele der Behandlung mit den elastischen Tapes.
Der Unterschied zwischen Sport-Tapes und kinesiologischen Tapes
Viele Jahre machten Tapes auf der Haut von Sportlern Schlagzeilen. Die sogenannten Sport-Tapes haben zum Ziel, die betroffene Körperpartie ruhig zu stellen und in der Bewegung einzuschränken. Durch die Immobilisierung erhofft man sich eine Linderung der Beschwerden und einen Rückgang der Entzündung. Dementsprechend bestehen Sport-Tapes aus einem unelastischen Material. Nicht so Kinesio-Tapes. Diese erweisen sich als äußerst elastisch, wodurch sie sich natürlich der Bewegung des Körpers und vor allem der Haut anpassen. Mit jeder einzelnen Bewegung wird auf diese Weise die Durchblutung sowie die Lymphzirkulation angeregt. Kinesiologische Tapes von sl-praxisbedarf.de sind außerdem luftdurchlässig, hautfreundlich und wasserbeständig.
Typische Beschwerdebilder vor einer Narbenbehandlung
Die häufigsten Problemfelder in der Narbenbildung liegen in Verklebungen bzw. in Kontrakturen. Bewegungseinschränkungen aufgrund der mechanischen Abhängigkeit einzelner Muskelgruppen bilden keine Seltenheit. Hinzu kommen mögliche sensorische Störungen aber auch ernste Beeinträchtigungen des Narbenareals. Juckreiz sowie Schmerzen begleiten oftmals die Patienten weit über die Wundheilung hinaus. Mit dem Kinesio-Taping kann die Blutversorgung angeregt, sowie der Abtransport über die Lymphe verbessert werden. Eingesunkene Narben, aber auch Kelloide (erhabene/wulstige Narben) lassen sich in ihrer Ausprägung minimieren. Und selbst die Wundheilung kann mit den elastischen Kinesio-Tapes unterstützt werden.
Das Narbentaping vom Experten
Grundsätzlich bleibt es empfehlenswert, das kinesiologische Taping von einem dafür ausgebildeten Experten, wie etwa einem Physiotherapeuten, durchführen zu lassen. Vielfach wird empfohlen, dass die Wundheilung größtenteils abgeschlossen ist. Doch auch frische Narben können mit einem Kinesio-Tape versorgt werden. Häufig findet dies etwa nach Kaiserschnitten oder Appendektomien Anwendung. Je nach Größe der Narbe sowie deren Verlauf und dem Status der Wundheilung werden die Tapes in Streifenbreiten von 0,5 bis 2,5 cm mit speziellen Tape-Scheren zugeschnitten. Immer müssen die Ecken der Tapes abgerundet werden. Um eine bessere Haftung zu erzielen, legt das medizinische Fachpersonal großen Wert darauf, dass sich keine fettenden Cremes oder Öle auf der Haut befinden. Auch starker Haarwuchs in dem Areal kann die Haltbarkeit einschränken. In welcher Ausrichtung, Spannung sowie Zugrichtung letztendlich das Kinesio-Tape zum Einsatz kommt, entscheidet der Therapeut individuell von Patient zu Patient. Wichtig bleibt dennoch, besonders bei frischen Narben das vorherige Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu suchen. Für eine erfolgreiche Narbenbehandlung muss das Kinesio-Tape mindestens 3-5 Tage, besser eine Woche, auf der Narbe verbleiben. Besonders ausgeprägte Narben bedürfen jedoch der Konsultation eines Facharztes für Plastische Chirurgie.
Fazit: Als therapieunterstützende Methode findet das Kinesio-Taping immer mehr Anhänger, insbesondere da es einfach und unkompliziert einzusetzen ist. Das kinesiologische Taping wird mit einem elastischen Baumwolltape durchgeführt, welches mit hautfreundlichem Acrylkleber versehen ist. Ihre Wirkung ziehen die Kinesio-Tapes aus der Bewegung der Haut und der damit angesprochenen Sinneszellen, der sogenannten Mechanorezeptoren. Schmerzen, Juckreiz, wulstige oder eingesunkene Narben sowie Bewegungseinschränkungen und sensorische Probleme lassen sich mit dem Kinesio-Tape lindern.