Die Reiselust packt einen alle Jahre wieder. Schnell wird zum Koffer oder Rucksack gegriffen, das Auto getankt und die Reiseroute herausgesucht. Egal ob Bus, Bahn oder Flugzeug, Hauptsache, es geht an einen neuen Ort. Die Deutschen gehören zu dem reiselustigsten Land auf diesem Planeten. Dementsprechend viel Wert wird auch auf eine gute Reisevorbereitung gelegt.
Die richtige Ausrüstung, das geeignete Reisemobil, die angenehmste Unterkunft. Mit der Vorbereitung kann man sich ewig aufhalten. Viele Fragen tun sich vor der Reise auf. Welche Sitten und Gebräuche sind in der fremden Kultur zu beachten? Wie sollte man sich in öffentlichen Bereichen verhalten?
Und die essenzielle Frage – wie sieht es mit der Hygiene aus, während man sich auf Reisen befindet?
Hygiene auf Reisen umfasst ein weites Feld. Während sie zu Hause eine Selbstverständlichkeit ist, sind auf Reisen oft die einfachsten Gegenstände wie Seife oder sauberes Wasser nicht verfügbar. Dementsprechend umfasst die hygienische Versorgung mehr als das bloße Händewaschen vor dem Essen, wie man es sonst gewohnt ist. Hygiene reicht von Wundversorgung, über medizinische Vorräte, bis hin zu Nahrung, Körperpflege und persönliche Hygiene.
Beim Anblick der Autobahnraststätte wünscht man sich schnell mal sein eigenes Badezimmer herbei. Und die Restaurantküche in Spanien hat auch schon bessere Zeiten gesehen. So schön das Reisen in ferne Länder auch sein kann, Erkrankungen wie eine simple Darmverstimmung können den Urlaub schnell ins Wasser fallen lassen und die Lebensmittelvergiftung schwebt immer drohend am Horizont. Die Aussetzung mit anderen Keimen und Bakterien verträgt der eine mehr, der andere weniger.
Generelle Hygienetipps für unterwegs
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Trinkwasser
Das Wichtigste zuerst, denn niemand überlebt längere Zeit ohne Wasser. Dementsprechend ist es wichtig, sich zuvor über die Wasserzustände im Land zu informieren. Generell können einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Diese lauten zum Beispiel, niemals etwas anderes als frisch gekauftes, abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt zu trinken. Leitungs- und Brunnenwasser werden nicht den Reinigungsvorschriften entsprechen, die in Deutschland herrschen. Wer extra vorsichtig sein will, da sein Magen-Darm-System sehr empfindlich auf die neue Bakterienwelt reagiert, hält sich auch beim Zähneputzen von Leitungswasser fern und achtet darauf, beim Duschen kein Wasser zu schlucken.
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Händedesinfektionsmittel
Die Rettung in der Not, wenn Seife und Wasser gerade nicht zugegen sind. Generell sollte vor allem in Ländern, die für ihre niedrigen hygienischen Zustände bekannt sind, darauf geachtet werden, dass die Hände nicht an den Mund oder das Gesicht fassen, da sich an den Fingern unerwünschte Keime sammeln können. Die Mundschleimhaut kann besonders schnell krankheitsauslösende Bakterien und Viren aufnehmen.
Außerdem sollte das richtige Desinfizieren der Hände trainiert werden. Für eine fachgerechte Reinigung reicht es nicht aus, die Hände kurz mit etwas Reinigungsmittel zu besprühen. Die Hände müssen gut nass sein und für circa eine Minute sollte das Mittel eingerieben werden, bis die Haut trocken ist. Dies sollte immer vor Mahlzeiten, Zähneputzen und nach Toilettengängen durchgeführt werden, um eine versehentliche Weitergabe der Keime zu vermeiden.
Praktisch und schnell zur Hand sind auch Desinfektionstücher. Diese eignen sich auch gut beim Urlaub mit dem Auto. Wer viel unterwegs ist, hat nur selten eine richtige Toilette. Die feuchten Tücher sind echte Alleskönner und können als Taschentücher, Toilettenpapier und Küchenpapier verwendet werden.
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Hygienisches Essen
Wer Angst vor Durchfall und Magenproblemen hat oder häufig darunter leidet, sollte einige Tipps beachten. Generell sollten Nahrungsmittel und Flüssigkeiten von Straßenverkäufern vermieden werden. Die hygienischen Standards auf Märkten entsprechen nicht den sonst gewohnten Umständen. Auch so einfache Dinge wie abgepackte Eiscreme aus dem Straßenkiosk sollten vermieden werden, da die Kühltruhen durch Stromausfälle nicht immer regelmäßig eingeschaltet sind. Durch solche geringfügigen Vorkommnisse fängt man sich schnell eine heftige Lebensmittelvergiftung ein.
Die richtige Vorbeugung und Vorbereitung
Wer ausreichend vorbereitet sein will, sollte die Gesundheitssituation des Landes recherchieren, dass er besucht. Am informativsten kann ein Besuch beim Arzt des Vertrauens sein. Generell lassen sich einige Hygienemaßnahmen schon vor dem Beginn der Reise weitergeben und entsprechend vorbereiten.
Einmalartikel verwenden
Während der Sparsame zu Hause das Taschentuch mehrmals benutzt, wird dies in anderen Ländern unbedingt weggeschmissen. In Zeiten der Regelblutung ist es ratsam, ebenfalls Einmalprodukte zu benutzen und vor allem oft zu wechseln. Die Menstruationstasse sollte lieber zu Hause gelassen werden und stattdessen zu herkömmlichen Einmaltampons gegriffen werden.
Impfungen
Gerade wer in entfernte Länder reist, wird sich Tieren, Keimen, Essen und Umgebungen ausgesetzt sehen, die der Körper nicht gewohnt ist. Dementsprechend kann auch der kleinste Insektenstich schnell lebensgefährlich werden. Doch die Gefahr lässt sich schnell beseitigen, indem durch ausreichende Impfungen vorgesorgt ist.
Die richtige Versicherung
Wer in Europa reist, ist meist bis zu 6 Monate durch die deutsche Krankenversicherung abgedeckt. Dennoch kann sich eine zusätzliche Auslandsversicherung lohnen und bei größeren und ausgedehnteren Reisen unumgänglich sein. Gerade in neuer und unbekannterer Umgebung ist die Gefahr einer seltenen Erkrankung oder Verletzung sehr viel größer. Die Reisekrankenversicherung begleitet und gibt die Sicherheit, dass auch im schlimmsten Fall die Kosten für eine Behandlung abgedeckt sind.