Sie finden vermehrt Haare im Waschbecken, auf dem Kopfkissen oder im Abfluss der Dusche? Beim Frisieren ist die Bürste schon nach kurzer Zeit voller Haare? Etwa 80 bis 100 verlorene Haare täglich liegen im normalen Bereich, bei allem, was darüber hinausgeht, sprechen Mediziner von krankhaftem Haarausfall.
Das Haar spiegelt das Wohlbefinden
Ganz so pauschal kann man das natürlich nicht sagen, aber grundsätzlich steht hinter kraftvollem, glänzendem Haar in der Regel ein gesunder Mensch. Stumpfes, brüchiges Haar geht dagegen häufig mit Haarverlust einher und deutet darauf hin, dass etwas nicht intakt ist. Ähnliches kann man übrigens auch im Tierreich beobachten. Kranke Tiere haben meistens ein mattes Fell mit einer rauen Struktur, während gesunde Tiere leuchtendes, weiches Fell besitzen.
Verschiedene Ursachen für Haarausfall
Haarausfall wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, kann zahlreiche Ursachen haben und schneller oder langsamer voranschreiten. Gerade bei Männern tritt häufig erblich bedingter Haarausfall auf. Dieser beginnt mit den Geheimratsecken an der Stirn, danach lichten sich die Haare am Hinterkopf.
Kreisrunder Haarausfall kommt in unterschiedlicher Ausprägung sowohl bei Männern als auch bei Frauen vor. Er reicht von kleinen, kahlen Stellen bis zu nahezu komplettem Haarverlust. Dabei verschwindet das Phänomen oft von alleine, manchmal kommt kreisrunder Haarausfall auch schubweise vor.
Lichtet sich das Haar allgemein, kann dies verschiedene Gründe haben. Man spricht hier von diffusem Haarausfall. Manchmal ist die Einnahme von Medikamenten die Ursache. Schuld können aber auch Stress oder psychische Belastung sein. Häufig geht Haarverlust einher mit hormonellen Schwankungen. Wechseljahre oder Schwangerschaft beeinflussen das Haarwachstum.
Nicht zu unterschätzen sind Diäten über einen längeren Zeitraum. Kommt es dabei zu einer Unterversorgung von notwendigen Nährstoffen, leidet mit dem gesamten Körper auch das Haar. Die Haarwurzel benötigt Mineralien, Eiweiße und Vitamine, damit das Haar gesund und kräftig nachwachsen kann und sich neue Haarzellen bilden.
Behandlungsmöglichkeiten
Um Haarausfall effektiv zu behandeln, ist es wichtig, zunächst den Auslöser für den Haarverlust ausfindig zu machen. Erst dann kann man Hausmittel und medikamentöse Methoden zur Haarausfall-Bekämpfung gezielt einsetzen. Gegen manche Arten von Haarausfall, beispielsweise genetische Veranlagung, hilft kein Mittel nachhaltig. Liegt ein krankheitsbedingtes Ausgehen der Haare vor, können vom Arzt verschriebene Medikamente das Haarwachstum anregen und positiv beeinflussen.
Generell sollte verstärkter Haarausfall ärztlich abgeklärt werden. Häufig verbirgt sich dahinter – etwa durch einen radikalen Gewichtsverlust – ein Mangel. Der Körper schaltet in dem Fall zunächst alle weniger wichtigen Funktionen wie Nägel- und Haarwachstum ab. Nach der Diagnose können die fehlenden Vitamine und Mineralstoffe gezielt zugeführt werden.
Einige Hausmittel tragen generell zur Stärkung der Haarpracht bei. Grundsätzlich sind alle Mittel, die die Durchblutung der Kopfhaut sanft anregen, die Haut pflegen, mit Feuchtigkeit versorgen und keimhemmend wirken hilfreich. Bewährt haben sich die Heilpflanze Aloe Vera, Birkenblätter, etwa in Form von Birkenhaarwasser, Haarkuren auf Honigbasis, Tinkturen aus Brennnesseln und Apfelessig, Jojoba-Öl und Kokosmilch- oder öl. Ebenfalls anregend wirken sanfte Kopfmassagen mit Aromaölen.
Vorbeugen gegen Haarverlust
Gut, wenn es gar nicht erst zum Haarausfall kommt oder dieser im möglichst frühen Stadium erkannt und behandelt wird. Wer sich ausgewogen ernährt setzt einen wichtigen Baustein für gesundes Haar. Sport beeinträchtigt das Haarwachstum positiv. Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem, neben dem Körper werden auch die Haarwurzeln gekräftigt. Schlafmangel und Stress sollte man unbedingt vermeiden.
Geduld ist gefragt
Haare wachsen langsam, in der Regel nicht einmal 2 cm pro Monat. Es dauert also, bis ein sichtbarer Effekt auftritt. Eine verbesserte Struktur und ein gesünderes Aussehen der Haarpracht erreicht man dagegen deutlich schneller.