Während jeder zweite Deutsche heute mit ein paar Pfunden zu viel kämpft, sehen sich die an Adipositas erkrankten Patienten mit ganz anderen Problemen konfrontiert. Rund jeder sechste Deutsche leidet an krankhaftem Übergewicht. Damit verbunden sind nicht nur optische und psychische Probleme, sondern ebenso ernsthafte gesundheitsgefährdende Begleiterkrankungen. Haben alle anderen Mittel und Möglichkeiten versagt, das Körpergewicht zu reduzieren, bleibt oftmals nur noch der Einsatz eines Magenbandes.
Wie funktioniert das Magenband
Grundsätzlich existieren zwei Arten von Magenbändern. Zum einen starre Modelle, zum anderen verstellbare Exemplare. Bei letzterem besteht die Möglichkeit, durch einen Port unter der Haut, welcher mit dem Band verbunden ist, die Weite des Magenbandes durch Zugabe oder Entfernen von Kochsalzlösung zu verändern. Das Magenband wird von einem bariatrischen Chirurgen mit Hilfe eines laparoskopischen Eingriff (Schlüssellochtechnik) um den oberen Teil des Magens in der Nähe der Speiseröhre gelegt. Dadurch erfolgt eine Unterteilung in einen Vormagen und den Restmagen. Lediglich kleine Mengen des Speisebreis können diese nun passieren, die Magenfüllkapazität wird also maßgeblich eingeschränkt. Das Gastric-Banding bedingt, dass die aufgenommene Nahrung zunächst im Vormagen gesammelt wird. Die dort ansässigen Dehnungsrezeptoren vermitteln das Gefühl der Sättigung. Patienten mit Magenband können daher nur noch kleine Portionen gut gekauten Essens zu sich nehmen, wodurch eine Gewichtsreduktion erreicht werden kann. Sie finden weitere ausführliche Informationen zum Thema Magenband hier.
Reicht allein das Magenband zur Gewichtsreduktion?
Nein. Grundsätzlich schränkt das Gastric-Banding zwar die Menge der aufgenommenen Nahrung ein, jedoch nicht die Kalorienzahl. Zudem nimmt das Band keinen Einfluss auf den Appetit des Patienten. Nachdem die Operation unter Vollnarkose stattfand und das Magenband erfolgreich gelegt wurde, muss der Patient grundsätzlich seine Ernährungsgewohnheiten umstellen. Darüber hinaus ist es erforderlich, zukünftig regelmäßig Bewegung in Form von Sport in den Alltag zu integrieren. Zunächst sinkt anfänglich das Gewicht nach der OP stark, später reguliert es sich beim Erreichen eines Energiegleichgewichts auf ein bestimmtes Niveau ein. Adipositas Patienten können im Idealfall bis zu 50 % ihres Übergewichtes mit Hilfe eines Magenbandes verlieren. In aller Regel bleibt das Magenband lebenslang im Körper, sofern keine Komplikationen auftreten. Eine Mindestverweildauer von 8 bis 10 Jahren wird jedoch empfohlen.
Kann jeder Adipositas Patient operiert werden?
Nicht jeder Patient mit krankhaftem Übergewicht ist für eine Magenband-OP geeignet. Experten sehen als Voraussetzung einen Mindest-BMI (Body Mass Index) von 35. Zudem müssen Begleiterkrankungen, wie etwa Diabetes Mellitus Typ 2, Gallenblasenerkrankungen oder Hypertonie oder ähnliches, vorliegen. Weiterhin werden nur adipöse Patienten operiert, bei denen alle anderen Möglichkeiten der Gewichtsreduktion im Vorfeld scheiterten. Unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen sogar die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Operation.
Fazit: Eine Magenband-OP kann das Leben von Adipositas Patienten maßgeblich verändern. Durch das Band wird der Magen soweit verkleinert, dass nur noch geringe Mengen Nahrung verzehrt werden können. Ohne eine grundsätzliche Änderung der Ernährungsgewohnheiten sowie Sport wird jedoch keine dauerhafte Gewichtsreduktion und damit eine gesundheitliche Verbesserung eintreten.