Das Lebensgefühl verbessern und die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper endlich ad acta legen, gehört wohl zu den häufigsten Gründen, weswegen sich Menschen einer Schönheitsoperation unterziehen. Einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie im Jahr 2014 zufolge, verschiebt sich jedoch der Fokus der Behandlungen.
Die Brustvergrößerung nach wie vor auf Platz eins
Laut genannter Umfrage nahm die Vergrößerung der weiblichen Brust auch 2014 den ersten Platz in der Beliebtheitsskala der Schönheitsoperationen ein. Doch diese Zahlen sind rückläufig. Neu auf Platz drei sei demnach die Behandlung mit Botulinumtoxin. Der unter dem umgangssprachlichen Begriff „Botox Spritzen“ bekannte Eingriff wurde in 12,6 % aller erfassten Schönheitsoperationen durchgeführt. Botolinumtoxin setzen Fachärzte für Ästhetische und Plastische Chirurgie in erster Linie für das Aufspritzen der Lippen bzw. zur Faltenbehandlung ein. Mit einer Schönheitsop Nase, Bauchdecke oder den Intimbereich zu optimieren, ist durchaus seltener verbreitet, als man weithin vermutet. Nur 5,2 % der Patienten unterzogen sich der Umfrage zufolge einer Nasenkorrektur.
Das Durchschnittsalter der Patienten steigt
Der Aussage, der Bereich der Schönheitsoperationen sei ein Jugendtrend, widersprechen indes die Umfragewerte. Der Trend geht vielmehr in die andere Richtung. Laut den Ergebnissen stieg das Durchschnittsalter der Patienten, die sich aus ästhetischen Gründen einer OP unterzogen. 2010 lag es noch bei 38 Jahren und sechs Monaten, 2014 indes bereits bei 40 Jahren und neun Monaten. Erstmals ist bei der Erhebung deutlich geworden, dass der Anteil der männlichen Patienten leicht gesunken ist. Mit 14,7 % der operierten Personen rangieren die Herren jedoch weiterhin auf den hinteren Plätzen. Die am häufigsten durchgeführte Operation bei Männern ist nach den Ergebnissen der Umfrage die Lidstraffung. 18,5 % der männlichen Patienten ließen diesen Eingriff vornehmen. Doch nach wie vor sind es vor allem Frauen, die kosmetische Operationen durchführen lassen.
Das Thema Qualifikation rückt in den Vordergrund
In Deutschland ist der Begriff Schönheitschirurg nicht geschützt. Dementsprechend dürfen auch Mediziner ohne Facharztausbildung kosmetische, operative Eingriffe durchführen. Laut der Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie räumen jedoch rund zwei Drittel der Patienten dem Facharzttitel eine außerordentlich wichtige Rolle bei der Entscheidung „pro Schönheits-OP“ ein. Die Kostenfrage steht in Bezug auf die Sicherheit und das Vertrauen indes im Hintergrund. Längst sind Schönheitsoperationen nicht ausschließlich gut betuchten Personen oder den Stars und Sternchen vorbehalten. Medizinische Fortschritte und mehr minimalinvasive Eingriffe verringern Kosten und Risiken der OPs. Dies spiegelt sich auch in der Bereitschaft der Frauen und Männer wieder, ihr Selbstwertgefühl sowie ihre Attraktivität durch einen kosmetischen Eingriff zu steigern.
Fazit: Schönheitsoperationen gehören für zahlreiche Menschen schon längst nicht mehr zu den Tabus. Der gesellschaftliche Wandel spiegelt sich in der Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie wieder: die Patienten werden älter. Faltenbehandlungen mit Botulinum oder Hyaluronsäure gewinnen an Bedeutung, doch auch die Klassiker – wie etwa die Brustvergrößerung oder die Nasenkorrektur– sind nach wie vor gefragt.