Vor einigen Monaten hatten wir an dieser Stelle den Expertenchat der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, kurz DGPRÄC vorgestellt. Bei diesem besonderen Angebot können sich Interessenten ganz unverbindlich zu einem jeweils ausgewählten Thema informieren – im Chat mit einem ausgewiesenen Experten seines Fachs. Der Dezember stand dabei ganz im Zeichen des Skandals um die Brustimplantate des französischen Herstellers PIP, die auf Grund möglicher Nebenwirkungen und qualitativer Mängel in die Kritik geraten waren. Der Hersteller ist inzwischen pleite, trotzdem sind Tausende Frauen nach wie vor von dem Thema betroffen: Vielen wurden die Kissen aus billigem Industriesilikon eingesetzt, längst nicht alle Patientinnen haben sich diese wieder entfernen lassen – auch, weil die Unsicherheit nach wie vor groß ist. Wie gefährlich sind die PIP-Implantate wirklich? Ist eine Entfernung unter allen Umständen sinnvoll? Und wie viel kostet eigentlich eine qualitativ hochwertige Brustvergrößerung? Antworten auf diese Fragen können alle, die nicht beim Chat dabei waren, jetzt online einsehen. Das Chatprotokoll steht ab sofort auf den Seiten der DGPRÄC im Chatarchiv bereit.
Quelle: http://www.dgpraec.de/patienten/expertenrat/chat-archiv/
Auch die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD) hat sich mit der Problematik der PIP-Implantate auseinandergesetzt. In einer Stellungnahme erörtert die Fachgesellschaft das Für und Wider eines Implantatsaustausch und verweist auf eine französische Studie, der zu Folge kein erhöhtes Risiko beispielsweise für die Erkrankung an Brustkrebs besteht. Bei Beschwerdefreiheit solle daher zunächst eine allgemeine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Verspürt die Patientin hingegen Beschwerden, dann kann ein Implantataustausch nach ausführlicher Untersuchung notwendig werden. Ein solcher Wechsel sollte aber niemals überstürzt erfolgen, warnt die GÄCD. Die Gesellschaft setzt sich bei den Krankenkassen für eine Kostenübernahme des Implantataustauschs bei entsprechender Notwendigkeit ein. Außerdem fordert sie die Einrichtung eines Hilfefonds für die finanzielle Unterstützung betroffener Patientinnen.
Die komplette Stellungnahme der GÄCD zum PIP-Skandal ist unter http://www.gacd.de/presse/stellungnahme/pip/ einsehbar.