In Fachkreisen wird die Frage, ob und inwiefern das Präparat Macrolane (TM) auch zur Brustvergrößerung geeignet ist, seit längerem diskutiert. Jetzt hat der Hersteller Q-Med/Galderma auf die wachsende Verunsicherung reagiert: In einer Stellungnahme erklärte das Unternehmen, Macrolane (TM) vorerst nicht mehr zur Behandlung von Brüsten zuzulassen.
Zum Hintergrund dieser Entscheidung: Macrolane (TM) ist ein speziell aufbereitetes Gel aus Hyaluronsäure, das bisher unter anderem zur Unterfütterung von Falten, aber auch zur Aufpolsterung größerer Hautareale eingesetzt wurde. Eine Besonderheit des Präparats gegenüber anderen Materialien: Macrolane (TM) könne, so das Versprechen, auch zur Vergrößerung der Brustpartie injiziert werden. Tatsächlich nutzten etliche Ärzte dieses Verfahren, das eine wohlgeformte Brust ohne chirurgische Einschnitte versprach. Doch jetzt hat sich der Hersteller entschieden, Macrolane (TM) ab sofort nicht mehr für diese Indikation zu empfehlen. Ärzte, die jetzt weiterhin Brustvergrößerungen mit dem Material durchführen, müssten demnach auf eigenes Risiko handeln.
Als Begründung für diese Entscheidung wird die kompliziertere radiologische Diagnostik, beispielsweise zur Früherkennung von Krebs, angeführt. Hierüber hatten Fachärzte und Experten in der Vergangenheit des Öfteren diskutiert. Die Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, kurz DGPRÄC, weist auf ihrer Website jedoch auf weitere Unklarheiten in Bezug auf das Material hin. So hatten die Experten von der DGRPÄC bereits bei der deutschen Markteinführung im Jahr 2008 auf etliche Unklarheiten in Bezug auf die gesundheitliche Unbedenklichkeit bei Brustvergrößerungen hingewiesen. So könne Macrolane (TM) bei nicht korrekter Injektion zu tastbaren Knoten führen; außerdem verbleibe das injizierte Gel nicht immer an der ursprünglich gewählten Stelle. Dabei betonen die Experten, dass weitere Studien über die Wirkungen sowie mögliche Komplikationsmöglichkeiten bei der Anwendung von Macrolane (TM) im Brustbereich nötig seien, um hierüber definitive Aussagen zu treffen. Ein Vorhaben, dass auch der Hersteller betont: In einer ebenfalls bei der DGPRÄC einsehbaren Stellungnahme von Q-Med gegenüber dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erklärt das Unternehmen, sich aktiv an Studien über die Auswirkungen von Macrolane (TM) auf radiologische Screenings zu beteiligen. Darüber hinaus unterstreicht Q-Med, dass bisher keinerlei Sicherheitsbedenken mit dem Präparat aufgetaucht seien und dass dieses nach wie vor für die bekannten Indikationen erhältlich sei.
Quelle und mehr Informationen zum Weiterlesen: DGPRÄC: http://www.dgpraec.de/news/single-news/?no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=272&tx_ttnews[backPid]=9&cHash=d42ad9eed73ab32e008f9d68ef9afb5a
Herstellerseite: http://www.macrolane.de