Als Trichodynie wird eine Krankheit bezeichnet, bei der die Betroffenen unter unangenehmen Empfindungsstörungen an der Kopfhaut leiden. Diese Empfindungen können Jucken, Kribbeln, Brennen bis hin zu starken Schmerzen umfassen. Neben diesen Empfindungsstörungen wird die Trichodynie häufig von Haarausfall sowie Spannungskopfschmerzen begleitet. Über die Entstehung, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sind sich Experten noch uneinig. Dies liegt unter Anderem daran, dass eine Untersuchung der Kopfhaut in allen Fällen keinerlei Auffälligkeit zeigt. Deshalb gehen einige Wissenschaftler von einer rein psychosomatischen Störung aus, also einer körperlich manifestierten Krankheit, die durch psychische Missstände wie Stress oder Depressionen ausgelöst werden kann. Während rund ein Drittel aller Patienten sogenannter Haarsprechstunden über Symptome der Trichodynie berichten, ist das Phänomen den meisten Ärzten anderer Fachgebiete gänzlich unbekannt. Betroffene sollten deshalb im Freundeskreis oder auch im Internet nach Fachärzten suchen, die speziell in diesem Bereich Erfahrung haben und erfolgsversprechende Behandlungen kennen.
Der Zusammenhang zwischen Stresssymptomen und den Missempfindungsstörungen der Kopfhaut ist schon relativ gesichert. So wird im Rahmen einer psychischen Belastungssituation (dauerhaft oder akut) eine ganz bestimmte Substanz ausgeschüttet, welche für erhöhtes Schmerzempfinden sorgen kann. Zusätzlich gehen Stress und geistige Anspannung auch mit regelrechter körperlicher Anspannung einher, welche für eine Verkrampfung der Nacken- und Kopfmuskulatur sorgen und somit ebenfalls für die Schmerzzustände der Kopfhaut verantwortlich sein kann. Die genauen Wirkmechanismen und Ursachen sind dabei jedoch nach wie vor nicht geklärt. Einige Wissenschaftler gehen auch davon aus, dass die Trichodynie eher eine Entzündungsreaktion der Kopfhaut darstellt. So gibt es einige PatientInnen, die eine vorangegangene Haarerkrankung aufweisen und in Folge dessen auch über die typischen Empfindungsstörungen der Kopfhaut berichten.
Da es bisher keine einheitliche Behandlung von Trichodynie gibt, müssen meist verschiedene Maßnahmen ausprobiert werden. Betroffene sollten sich nicht entmutigen lassen, wenn ihre Beschwerden als „rein psychisch“ abgetan werden und einen Arzt suchen, der ihr Anliegen ernst nimmt. Dabei kann, wie oben beschrieben, die Psyche durchaus eine große Rolle beim Entstehen von Krankheiten spielen. Zum möglichen Maßnahmenkatalog gehören nach Abklärung der Ursachen Behandlungen eventueller Haar- und Kopfhauterkrankungen, Entspannungsübungen, Einnahme von Muskelrelaxans (zum Aufheben der dauerhaften Muskelanspannung) oder auch begleitende Psychotherapie. Eine weitere Therapiemöglichkeit stellt die medikamentöse AC-Therapie dar, welche die Spannungszustände der Kopfhaut löst und somit für eine Linderung der Symptome sorgen kann. Informationen über eine mögliche AC-Therapie für Betroffene finden sich auf der Website http://www.ac-therapie.de/Trichodynie.12.0.html .