Schlupfwarzen haben, anders als der Name vielleicht vermuten lässt, nichts mit „gewöhnlichen“ Warzen (Dornwarzen, Feigwarzen…) zu tun. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine besondere Form der Brustwarzen, welche zwar meist harmlos, für die Betroffene aber oft sehr belastend sein kann. Im Normalfall ist die weibliche Brustwarze in der Mitte des Warzenhofs deutlich sichtbar. Bei Schlupfwarzen hingegen sind diese regelrecht nach innen gestülpt, was sowohl bei einer als auch bei beiden Brüsten der Fall sein kann. Auch das jeweilige Ausmaß dieser anatomischen Besonderheit kann individuell verschieden sein. Zusätzlich unterscheidet man auch zwischen vorrübergehenden oder dauerhaften Schlupfwarzen. Eine klare medizinische Diagnose zum Beispiel beim Facharzt / Fachärztin für Gynäkologie ist sehr wichtig, um die richtige Behandlungsform zu finden und um etwaige Krankheiten auszuschließen.
In den überwiegenden Fällen ist das Entstehen von Schlupfwarzen harmloser Natur. Bei vielen betroffenen Frauen ist diese Besonderheit angeboren oder hat sich im Laufe der Pubertät entwickelt. In anderen Fällen können die nach innen gerichteten Brustwarzen auch spontan und ohne erkennbaren Grund geschehen und ebenso schnell wieder verschwinden. Aufmerksam werden sollten jedoch Frauen, bei denen die Schlupfwarzen plötzlich entstehen und dann dauerhaft bestehen bleiben. In diesem Fall könnte eine Brustkrebserkrankung Ursache sein, was mit entsprechenden Untersuchungen schnell abzuklären ist. Regelmäßige Untersuchungen beim Arzt und das Beobachten von Veränderungen des eigenen Körpers sind wichtige Vorsichtsmaßnahmen.
Sofern den nach innen gestülpten Brustwarzen keine Erkrankung zu Grunde liegt, sind sie vor allem ein ästhetisches Ärgernis. Viele Frauen fühlen sich in ihrem weiblichen Selbstbewusstsein beeinträchtigt und schämen sich vor dem Partner. Darüber hinaus können Schlupfwarzen auch bei stillenden Frauen zum Problem werden: Die Brustwarze erfüllt biologisch betrachtet die Funktion des Kinderstillens; wenn diese nach inne gerichtet sind, ist dies aber nicht mehr ohne Weiteres möglich. Hier gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, welche jeweils für eine manuelle „Umdrehung“ der eingestülpten Brustwarze sorgen. Die bekannteste Methode ist die der Nipletten: Diese kleinen Plastikhütchen werden so auf Brustwarze und Warzenhof aufgesetzt, dass ein Unterdruck entsteht. Dieser stülpt die Schlupfwarze mit Druck wieder nach außen. Durch ein kleines Röhrchen, welches an der Niplette befestigt wird, kann das Baby anschließend gestillt werden. Experten empfehlen, bereits während der Schwangerschaft mit dem Tragen zu beginnen. Bei regelmäßiger Anwendung können Schlupfwarzen mitunter sogar ganz verschwinden. Neben dem Ausstülpen sorgen diese Verfahren auch für eine Dehnung sowohl der Brustwarzen als auch der Milchgänge. Wer die Schlupfwarzen vor allem aus ästhetischen Gesichtspunkten behandeln möchte, findet hierfür spezielle Pumpen, die einen ähnlichen Effekt haben und bei regelmäßiger Anwendung zu guten Erfolgen führen können.