Muskelhartspann ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die sogenannte Myogelose. Dieses Wort setzt sich zusammen aus den griechischen Begriffen für Muskel ( „myos“ ) sowie Frost, heute als Härte übersetzt ( „gelu“ ). Es bezeichnet also einen Zustand, in dem der Muskel deutlich verhärtet, wie „eingefroren“ wirkt. Die fachlich genaue Bezeichnung ist in diesem Fall sehr wichtig, weil es unterschiedliche Übersetzung für den Begriff in den unterschiedlichen Sprachen gibt. Nicht immer werden allgemeine Begriffe wie Muskelhärte daher richtig übersetzt. Die korrekte Definition des Muskelhartspann als Synonym für die Myogelose umfasst daher eine deutlich fühl- und sogar sichtbare Verdickung des Muskelgewebes, welches durch übliche Maßnahmen nicht aufzulösen ist. Dabei bleibt diese Verdickung oder Verhärtung sogar unter dem Einsatz von Narkosemitteln bestehen. Für die Betroffenen kann dieser Zustand mitunter sehr schmerzhaft sein; in jedem Fall aber schmerzt der Muskel unter Einsatz von Druck. Je nach Lokalisation kann Muskelhartspann daher stark einschränkend für alle Alltagstätigkeiten sein. Umso wichtiger ist eine schnelle Diagnose sowie eine entsprechende Therapie, die in der Regel aus mehreren Behandlungsmethoden kombiniert werden sollte.
Nicht selten leiden PatientInnen beispielsweise mit Rückenschmerzen unter Muskelhartspann, ohne sich dessen bewusst zu sein. Auch in anderen Bereichen der Schmerzmedizin findet man immer wieder Betroffene, deren eigentliche Ursache für das Schmerzsymptom die starke Verdickung und Verhärtung des Muskelgewebes darstellt. Als Auslöser hierfür wird eine Stoffwechselstörung, seltener auch eine Entzündung genannt. Auf Verdacht hin kann die Diagnose Muskelhartspann relativ leicht erkannt werden: Zum Einen liegt im Zentrum der Myogelose ein deutlicher Sauerstoffmangel des Gewebes vor, zum Anderen zeigt sich in einer elektronischen Aufzeichnungen keinerlei Muskelaktionspotential in diesem Gebiet. Weitere Kennzeichen der krankhaften Muskelverhärtung ist eine Verschmälerung der Skelettmuskeln sowie Schädigungen der Muskelfasern. Im Gegensatz zum Muskelkater oder auch zu anderen, mitunter hartnäckigen Verspannungen des Muskelgewebes löst sich die Myogelose nicht einfach auf. Es bedarf deshalb einer komplexen Therapie mit verschiedenen Maßnahmen, die nach und nach für einen Rückgang der Verdickung und Verhärtung sorgen können. Eine ursächliche Behandlungsmöglichkeit gibt es jedoch nicht. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen dabei beispielsweise kontrollierte lokale Betäubungen, auf Muskelhartspann spezialisierte Krankengymnastik mit tiefer Massage, Akupunktur sowie eine gezielte sportliche Betätigung mit langer „Nachsorge“ nach dem erfolgten Training.