Hornhautverkrümmung wird medizinisch korrekt auch als Astigmatismus bezeichnet, was grob übersetzt „Brennpunktlosigkeit“ bedeutet. Dies bedeutet also, dass der Betroffene keinen gemeinsamen Brennpunkt im Auge hat, sondern mehrere zugleich. Diese liegen meist innerhalb einer Linie, daher auch die Bezeichnung „Stabsichtigkeit„. Grund für die Fehlabbildung ist oft ein elliptischer, nicht ganz runder Augapfel. Entsprechend kann die Hornhautverkrümmung angeboren sein und schon bei Kindern auftreten, bei anderen Menschen geschieht dies auch erst im Laufe der Wachstumsphase. Bis zu einer Dioptrienzahl von +- 0,5 kann die Hornhautverkrümmung noch ausgeglichen werden und fällt dementsprechend nicht auf. Besonders starker Astigmatismus seit frühester Kindheit jedoch kann zu erheblichen Sehfehlern führen, die auch später nicht mehr zu beheben sind.
Die normale Hornhautverkrümmung jedoch ist eine häufige Form der Fehlsicht und tritt oft in Kombination mit Weit- oder Kurzsichtigkeit auf. Entsprechend müssen bei deren Sichtkorrektur nicht nur die reinen Dioptrienwerte, sondern auch der Grad des Astigmatismus mit berücksichtigt werden.
Die Hornhautverkrümmung wird üblicherweise mit Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert. Dabei wird zwischen zwei Formen des Astigmatismus unterschieden: Der regulären und der irregulären Hornhautverkrümmung. Erstere können mit speziell geschliffenen Brillengläsern gut korrigiert werden. Ebenso empfehlenswert sind spezielle weiche Kontaktlinsen, welche durch ihre Position auf der Hornhaut dessen Verkrümmung gut ausgleichen können. Für beide Formen der Hornhautverkrümmung geeignet sind außerdem harte Kontaktlinsen, welche für jeden Patienten individuell angefertigt und geschliffen werden. So kann der individuelle Krümmungsgrad gut ausgeglichen werden.
Neben konservativen Sehhilfen ist auch eine Laserbehandlung erfolgsversprechend. Im Bereich Refraktiver Chirurgie stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl. Entscheidend ist, dass das Auge bereits ausgewachsen ist und sich die Werte der Hornhautverkrümmung nicht mehr verändern. Auch die Dicke der Hornhaut ist entscheidend für die Wahl der passenden Methode. Je nach Situation kommen PRK, Lasek- sowie Epilasek, LASIK und Femtolasik in Frage. In jedem Augenlasercentrum sowie jeder Augenarztpraxis mit Behandlungsangebot finden Infoabende über die Hornhautkorrektur statt, bei denen Kosten, Risiken und Möglichkeiten der jeweiligen Methoden erläutert werden. In jedem Falle ist die Hornhautverkrümmung eine der häufigsten Formen von Fehlsicht und in der Regel auch gut korrigierbar. Welche Methode (Brille, Kontaktlinsen, speziell angefertigte Kontaktlinsen, Augenlaser-2.htm“>Augenlaser) von den Krankenkassen übernommen wird, sollte am Besten vorher abgeklärt werden.