Es gibt wohl keine Frau, die dem Zauber eines betörenden Dufts nicht hin und wieder erliegt. Parfums entführen uns in andere Sphären, wecken Erinnerungen an den letzten Sommerurlaub, begleiten uns mit dezenter Frische oder hüllen uns in ein Kleid aus betörender Sinnlichkeit. Manche Parfüms eignen sich mit ihrem warmen Charakter hervorragend für die kühlen Wintermonate, andere bezaubern durch Leichtigkeit im Frühjahr und Sommer. Und so gibt es für nahezu jeden Typ und Anlass den passenden Duft – man muss ihn nur finden! Mit unserem Ratgeber möchten wir Sie einladen in die Welt traumhafter Düfte: Entdecken Sie die unterschiedlichen Duftnoten und Inhaltsstoffe in der Theorie und genießen Sie anschließend in der Praxis. Tipp: Ungeübte Nasen können schon nach wenigen Duftproben kaum noch voneinander unterscheiden. Gönnen Sie sich eine kurze Pause und bringen Sie den Geruchssinn wieder auf Vordermann, zum Beispiel mit dem Schnuppern an Kaffeebohnen. Nicht umsonst stehen die braunen Bohnen in jeder guten Parfümerie bereit. Und bitte nicht enttäuscht sein, wenn der so vielversprechende Duft auf der Haut plötzlich gar nicht mehr wirkt: Der Parfumkauf ist eine äußerst individuelle Angelegenheit. Ob die Haut zum Beispiel eher trocken oder ölig beschaffen ist, kann einen entscheidenden Unterschied machen. Deshalb sollten favorisierte Produkte vor dem Kauf immer direkt auf der Haut und nicht nur am Teststreifen erlebt werden. Die nötige Theorie für die Parfumkunde hingegen finden Sie bei uns: Hier finden Sie die beliebtesten Duftnoten und Kriterien für den Damenduft im Überblick. Dabei gibt es viele Mischformen – ein orientalischer Duft wird oftmals auch als sinnlich bezeichnet, während andere Parfums durch sowohl aquatische wie auch florale Noten überzeugen.
BLUMIG / FLORAL: Wie ein bunter Blumenstrauß: Florale Düfte gelten als besonders feminin. Typische Inhaltsstoffe umfassen Extrakte zum Beispiel aus Maiglöckchen, Freesie, Rose, Lilie, Flieder oder Iris. Dabei gibt es einige Blüten, die gleichzeitig sinnlich oder orientalisch duften, wie Jasmin oder Ylang-Ylang.
FRUCHTIG: Fruchtige Düfte werden mit natürlichen oder synthetischen Essenzen beispielsweise mit Birne, Litschi, Apfel oder Cassis (Schwarze Johannisbeere) erzeugt. Dabei kann das Parfum ganz unterschiedlich komponiert sein – beispielsweise als fruchtig-floraler Duft, aber auch mit eher frischem Charakter in Kombination mit anderen Duftakkorden.
ZITRISCH: Als zitrisch werden solche Ingredienzen bezeichnet, welche fruchtig und frisch zugleich duften, wobei die Süße eher in den Hintergrund tritt. Typische Beispiele hierfür umfassen neben Zitrone und weiteren Zitrusfrüchten wie Mandarine und Orange auch die mediterrane Bergamotte oder Neroli.
GRÜN: Der Name verrät es bereits: Als grüner Duftcharakter gelten Auszüge von Blättern, Gräsern und grünen Pflanzen. Grüne Düfte duften wie ein Spaziergang auf taufrischem Gras – herrlich frisch und leicht, weshalb sie gern als Auftakt für die Kopfnote verwendet werden.
AQUATISCH: Sie möchten ein Parfüm mit unwiderstehlich frischem Charakter? Aquatische Duftnoten wecken Erinnerungen an Meer und Wasser. Verantwortlich für den Frischekick sind wässrige Auszüge aus Pflanzen, Blüten und Früchten oder synthetische Arrangements. Beliebt sind diese Akkorde auch im Unisex-Parfum: Aquatische Noten stehen Ihm und Ihr gleichermaßen.
ORIENTALISCH: Der orientalische Duft weist einen äußerst komplexen Charakter auf. Er wird mitunter als süß und würzig beschrieben, aber auch als cremig oder harzig. In jedem Fall sind orientalische Düfte gehaltvoll und geheimnisvoll – eben schwer durchdringlich. Typische Inhaltsstoffe umfassen Gewürze und Blüten mit intensivem Duft, von Lakritz bis Patschuli. Auch Harze und Balsame wie Weihrauch oder Benzoe können dem Parfum eine orientalische Note verleihen.
SINNLICH: Als sinnlich gelten Essenzen wie Amber, Ambra oder Moschus. Insbesondere letztgenannte Essenzen waren noch vor einiger Zeit animalischen Ursprungs, werden heute jedoch in den meisten Fällen synthetisch hergestellt. Darüber hinaus können auch schwere Blütendüfte aus Jasmin oder Ylang-Ylang äußerst sinnlich duften.
HOLZIG: Auch hier weist der Name bereits auf den Inhalt hin: Holzige Duftakkorde werden verschiedenen Hölzern wie Sandelholz oder Vetiver gewonnen. Diese Inhaltsstoffe können ein Parfum gewissermaßen „erden“, sie gelten daher als beliebtes Mittel für die Basisnote. Weitere Ingredienzen für den holzigen Duft umfassen auch Harze wie Labdanum oder Patschuli.
SÜß: Süße Noten verwandeln das Parfum in einen wahren Wohlfühlduft. Verantwortlich für den zuckrigen Charakter sind typische Noten beispielsweise aus Vanille, Tonkabohne, Kakao oder Karamell. Diese Essenzen können beispielsweise einem eher holzigen Duft eine überraschende Note verleihen.
KOMPOSITION / AUFBAU: Einige Parfums sind linear komponiert, d.h. ihr Duft verändert sich im Laufe der Zeit kaum. Andere Parfums zeigen einen komplexen Aufbau, wobei sich beispielsweise Kopf – und Basisnote stark voneinander unterscheiden können. Geübte Parfumeure nutzen ihr Wissen und Können, um Parfums mit aufregendem Charakter und scheinbar widersprüchlichen Duftnoten zu kreieren. Genauso anspruchsvoll aber kann es sein, einen linearen Duft harmonisch in Szene zu setzen.
KOPFNOTE: Sie ist gewissermaßen die Visitenkarte eines Parfums: Die Kopfnote ist der Duft, den wir unmittelbar nach dem Auftragen riechen.
HERZNOTE: Die Herznote wird oftmals als eigentlicher Charakter eines Dufts beschrieben. Sie entfaltet sich einige Zeit nach dem Auftragen und hält dann mitunter Stunden und länger.
BASISNOTE: Die Basisnote ist, je nach Intensität des Parfums, auch noch Stunden nach dem Auftragen wahrnehmbar. Die Basis rundet den Duft perfekt ab. Oftmals wird der typische Charakter hierdurch noch einmal betont bzw. verstärkt.
CHYPRE: Der Begriff Chypre bezeichnet eine eigene Parfümfamilie, welche ganz spezifische Eigenschaften aufweist. Chypredüfte gelten mit ihrer zitrischen Kopfnote und dem holzig-sinnlichen Charakter als echte Klassiker in puncto Parfum.
KONZENTRATION: Die Konzentration entscheidet über die Intensität eines Parfums. Dabei kommt der Duft zum Beispiel als leichteres Eau de Toilette oder als intensives Eau de Parfum in den Handel. Das Wort „Eau“ deutet bereits an, dass es sich hierbei um eine wässrige Lösung („eau“ = französisch für „Wasser“) handelt. Daneben gibt es besonders kostbare Produkte, die beispielsweise als Extrait de Parfum in hoher Duftkonzentration erhältlich sind. Übrigens ist das Eau de Parfum nicht automatisch eine intensive Version des Eau de Toilette: Die jeweilige Konzentration verleiht dem Duft einen ganz eigenen Charakter.
WAS EIN PARFUM KOSTET: PREISE UND LABELS IM VERGLEICH
Wieviel darf ein gutes Parfüm kosten? Auf diese Frage kann es keine pauschale Antwort geben: Ein günstiger Duft aus der Drogerie kann ebenso gut gefallen wie ein echtes Luxusprodukt. Und so groß die Auswahl verschiedenster Parfumprodukte, so unterschiedlich fallen deren Preise aus: Im unteren Preissegmet sind Düfte schon ab zirka 5 Euro aufwärts erhältlich. Typische Lifestyle-Parfüms kosten zwischen etwa 10 und 30 Euro, bezogen auf die kleinste Packungsgröße. Im gehobenen Preissegment sind Düfte von Premiummarken ab etwa 30 bis 50 Euro erhältlich. Für ein echtes Luxusparfüm können leicht ab 70 Euro anfallen. Ausgesprochen exklusive Duftkreationen kosten mitunter auch bis zu 200 Euro und mehr. Selbstverständlich sind die Übergänge fließend. Nicht zuletzt hängt der Parfumpreis auch von der jeweiligen Konzentration (siehe oben) und Packungsgröße ab. Echte Duftklassiker werden beispielsweise von Marken wie Guerlain, Chanel, Dior, Giorgio Armani, Jil Sander, Thierry Mugler und vielen weiteren angeboten. Im oberen Luxussegment sind Hersteller wie Amouage oder Kilian zu nennen.