Fettpölsterchen adé: Bei der Kryolipolyse wird überschüssigen Fettzellen mit Kälte zu Leibe gerückt. Wir zeigen, was die neuartige Methode kann und wann sie zum Einsatz kommt.
Ob die berühmten „Reiterhosen“ an den Oberschenkeln, kleine Pölsterchen an Bauch, Po oder Hüfte – auch schlanke und sportliche Menschen sind nicht vor unliebsamen Fettzellen an falscher Stelle gefeit. Insbesondere für sie kann die Kryolipolyse, auch Zeltiq (TM) – Methode genannt, eine gute Alternative zur herkömmlichen Fettabsaugung darstellen. Denn wie bei der Liposuktion, so eignet sich auch die Kryolipolyse nicht für eine Gewichtsabnahme. Behandelt werden hiermit kleinere Fettpölsterchen; Ziel ist eine rundum harmonische Silhouette mit optimalen Proportionen und ohne störende Fettpolster. In Frage kommt das Verfahren so beispielsweise für schlanke PatientInnen, die ihre Problemzonen in Form bringen möchten. Auch nach einer Schwangerschaft oder auch einer Crash-Diät können unliebsame, kleinere Pölsterchen verbleiben, welche mit der Kryolipolyse entfernt werden können.
Doch was bedeutet „Kryolipolyse“ eigentlich? Der Begriff umschreibt das Auflösen der Fettzellen durch eisige Kälte – ein Verfahren, welches in der Medizin auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommt. So spielt die Kryotherapie unter Anderem auch in der Schmerzmedizin eine wichtige Rolle. In diesem speziellen Fall wird die Kälte mit einem Spezialgerät auf Knopfdruck erzeugt. Die gewünschten Körperpartien können direkt behandelt werden. Durch die kurzzeitige, aber sehr intensive Kälte kommt es zu einer Reaktion in den Fettzellen: Diese werden angeregt, ihr eingespeichertes Fett nach und nach abzugeben. Im Laufe der Zeit kann somit eine deutliche Umfangreduktion erreicht werden. Weil jeder Patient, jede Patientin individuell auf die Behandlung reagieren, können in manchen Fällen mehrere Sitzungen für das gewünschte Ergebnis nötig sein. Im Durchschnitt kann mit etwa einem Zentimeter Umfangreduktion pro Behandlung gerechnet werden, wobei hier auch durchaus mehr möglich ist.
WER BIETET KRYOLIPOLYSE AN? KLINIKEN, PRAXEN UND ÄRZTE
Während die Kryolipolyse in den USA bereits weithin bekannt ist, gilt sie zum Beispiel in Deutschland als relativ neues Verfahren. Noch wird die Methode daher nur in einigen Arztpraxen und Kliniken angeboten. In den meisten Fällen handelt es sich dann um Fachärzte mit entsprechender Fort – und Weiterbildung am Kryolipolyse- oder Zeltiq (TM)-Gerät. Eine Übersicht von Ärzten, die mit der Coolsculpting-Methode des Herstellers Zeltiq (TM) praktizieren, findet sich zum Beispiel auf der Herstellerseite http://global.coolsculpting.com/de/. Darüber hinaus hält auch unsere Arztsuche passende Ansprechpartner für Sie bereit. Entsprechende Fachärzte sind beispielsweise als Dermatologen oder Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie ausgebildet. Für eine Behandlung müssen Sie in etwa 500,– € rechnen.
VOR DER BEHANDLUNG
Die Kryolipolyse kommt vollständig ohne Schmerzbetäubung oder gar Narkose aus. Eine entsprechende Vorbereitung, wie beispielsweise auf einen chirurgischen Eingriff, entfällt daher. Trotzdem kann es ganz spezifische Sicherheitshinweise geben, die der behandelnde Arzt ausgibt. Ein individuelles Beratungsgespräch mit Untersuchung der zu behandelnden Partien zählt in jedem Fall zur obligatorischen Vorbereitung dazu.
DAS PASSIERT BEI DER KRYOLIPOLYSE
Kryolipolyse, Zeltiq (TM) und Coolsculpting (TM): All diese Namen stehen für ein Verfahren, welches mit Spezialgeräten ausgeführt wird. Der Gerätkopf wird auf die gewünschten Fettpölsterchen aufgesetzt; ein Vakuum saugt die Haut an. Nun kommen spezielle Kälteplatten zum Einsatz, welche das Gewebe auf bis zu Null Grad Celsius herunter kühlen. Durch die eisigen Temperaturen kommt es zu einem sprichwörtlichen „Kälteschock“ in den behandelten Fettzellen. Diese reagieren besonders stark auf den Temperatursturz. In Folge dessen kommt es zu einer Ausschüttung von eingeschlossenem Fett aus den Fettzellen. Im Gegensatz zu anderen Verfahren werden also nicht die gesamten Fettzellen, sondern das hier eingeschlossene Fett reduziert. Dieses wird anschließend über den Stoffwechsel abgebaut. Der Prozess kann einige Zeit in Anspruch nehmen (siehe auch „Nach der Behandlung“). Insgesamt dauert die Behandlung rund eine bis mehrere Stunden, je nach Behandlungsumfang. Oftmals kann schon mit einer Sitzung ein deutlich sichtbarer Effekt erzielt werden – im Schnitt etwa ein Zentimeter pro behandelter Körperpartie. In manchen Fällen sind aber auch mehrere Behandlungen nötig, um die gewünschte Umfangreduktion zu erreichen.
NACH DER BEHANDLUNG
Die Effekte der Kryolipolyse sind nicht unmittelbar sichtbar: Während der Behandlung werden Prozesse in Gang gebracht, deren Ergebnis sich erst nach einigen Monaten bemerkbar machen kann. Wie stark die Fettpölsterchen auf die Kryolipolyse reagieren, lässt sich daher erst weit nach der Behandlung bestimmen.
Im Gegensatz zu chirurgischen bzw. invasiven Eingriffen können Patientin oder Patient direkt nach der Behandlung ihrem gewöhnlichen Tagesablauf nachgehen. Hierzu zählen beispielsweise Sport oder auch Sonnenbäder, auf die nach der herkömmlichen Fettabsaugung (Liposuktion) für einige Zeit verzichtet werden sollte. Auch eine Nachsorge, wie bei vielen Schönheits-OPs üblich, ist hier in der Regel nicht nötig.
MÖGLICHE RISIKEN UND KOMPLIKATIONEN
Die Kryolipolyse ist ein Verfahren, welches als besonders schonend und sicher gilt. Weil auf Einschnitte oder Injektionen in den Körper verzichtet werden kann, treten typische Risiken zahlreicher anderer Schönheitsbehandlungen hier nicht auf. Unterstrichen werden Zuverlässigkeit und Sicherheit der Kryolipolyse durch die Zulassung der US-amerikanischen Food and Drug Admission, kurz FDA.
Ganz allgemein kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen nach dem Eingriff kommen, welche jedoch meist von ganz allein wieder abklingen. Hierzu zählen insbesondere Rötungen der behandelten Haut, Schwellungen bis hin zu Hämatomen (Blutergüssen).