Was ist Schönheit? Diese Frage wird zweifelsohne immer wieder unterschiedlich beantwortet je nachdem, in welchem Teil dieser Erde man sich auch befindet. In Brasilien, wo der Samba zu Hause ist, werden weibliche Kurven besonders hoch geschätzt. Insbesondere ein runder, knackiger Po wird dabei als wichtiges Schönheitsideal betrachtet. Doch weil nicht jede Frau von Natur aus mit einer kurvigen Figur gesegnet ist, bedarf es manchmal gezielter Nachhilfe. Unter dem Namen Brazilian Butt Lift, zu deutsch Brasilianisches Po Lifting oder in Kurzform schlicht BBL, werden verschiedene Maßnahmen zusammengefasst, die allesamt dasselbe Ziel haben einen schönen, rund geformten Po in Kombination mit einer wohlgeformten Silhouette. Ähnliche Behandlungen und Eingriffe sind auch als Po-Vergrößerung oder als Po-Implantate bekannt. Darüber hinaus können die knackigen Kurven aber auch mit einem speziellen Work-Out geliftet werden.
Brazilian Butt Lift: Verschiedene Methoden
Zunächst einmal: Es gibt viele Möglichkeiten, den eigenen Po zu straffen und deutlich knackiger werden zu lassen. Ein operativer Eingriff sollte daher stets die letzte Behandlungsoption darstellen. Gleichzeitig sind eben diese Möglichkeiten aber auch begrenzt das Aussehen des eigenen Körpers kann nicht nach Belieben geformt werden, sondern ist zu einem guten Teil genetisch festgelegt. Innerhalb dieser Vorgaben sind aber kleinere Veränderungen möglich. Zum Beispiel durch ein maßgeschneidertes Sportprogramm speziell für den Po, das mit gezielten Kräftigungsübungen Muskeln aufbauen helfen soll. Entsprechende Workouts gibt´s auf DVD oder auch im Internet, häufig in englischer Sprache, weil das Brazilian Butt Lifting in Deutschland noch wenig bekannt bzw. verbreitet ist. Wichtig: Regelmäßigkeit ist bei diesen Übungen Trumpf. Nur, wer mehrmals wöchentlich und über einen sinnvollen Zeitraum trainiert, der kann auf knackigere und auch rundere Kurven hoffen.
Wenn Übungen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann eine Schönheitsoperation durchgeführt werden. Diese bezeichnet das eigentliche Brazilian Butt Lift. Auch hier kommen wieder verschiedene Methoden in Frage: Zum einen das Einsetzen von Silikonimplantaten, die speziell den Rundungen der Po-Partie nachempfunden sind. Dieser Eingriff wird auch als Po-Vergrößerung oder Po-Lifting bezeichnet. Zum anderen wird das Brazilian Butt Lifting häufig als Eigenfett-Behandlung durchgeführt. Diese Methode verspricht ein besonders natürlich wirkendes Ergebnis. Zur Vorbereitung muss hier jedoch zunächst körpereigenes Fettgewebe an anderer Stelle, beispielsweise an Bauch oder Hüften, entnommen werden. Aus diesem Grund kann das Butt Lift auch mit einer geplanten Fettabsaugung (Liposuktion) kombiniert werden. Einige Ärzte bieten das Brazilian Butt Lift sogar ganz gezielt als Methode der Figurmodellierung an, wobei also Fettpölsterchen an unerwünschten Stellen entnommen und am Po wieder eingesetzt werden.
Wichtig: In allen Fällen werden die Kosten für das Brazilian Butt Lifting nicht von der Krankenkasse übernommen. Interessierte Patientinnen können sich beim behandelnden Arzt bzw. der Klinik nach den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten erkundigen.
Wer führt den Eingriff durch?
Das Brazilian Butt Lift ist unter diesem Namen noch nicht sehr verbreitet in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern wie Österreich oder der Schweiz. Trotzdem gibt es bereits jetzt einige Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie, die sich auf diesen Eingriff spezialisiert haben. Darüber hinaus kann die Behandlung aber auch unter ähnlichen Namen wie Po-Vergrößerung, Po-Modellierung oder auch Eigenfett-Transfer angeboten werden. Wer sich für diese Schönheitsoperation interessiert, sollte bei der Arztsuche auf zwei Faktoren besonders viel Wert legen: Eine einschlägige Ausbildung sowie ausreichend Erfahrung auf dem Gebiet der Po-Modellierung. Beide Kriterien sind wichtig für einen Eingriff, der nicht nur selbstverständlich so sicher wie möglich ist, sondern gleichzeitig auch den bestmöglichen ästhetischen Erfolg verspricht. Am besten vereinbart man einen unverbindlichen Gesprächstermin mit dem Arzt bzw. der Klinik seiner Wahl. Hier besteht ausreichend Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen sowie zur Beantwortung wichtiger Fragen. Seriöse Fachärzte klären ihre Patientinnen selbstverständlich auch über mögliche Risiken auf und erklären, welche Behandlungsergebnisse realistisch sind. Nur, wenn alle Fragen geklärt sind, keine Zweifel oder Unsicherheiten bestehen und man sich rundum aufgehoben fühlt, sollte einem Eingriff zugestimmt werden. Grundsätzlich räumt der Gesetzgeber in Deutschland eine Bedenkzeit von mindestens 14 Tagen ein, die zwischen dem Gespräch und dem Eingriff liegen muss.
Vor dem Eingriff
Beim Brazilian Butt Lift werden Fettabsaugung und Eigenfett-Transfer häufig in einem Eingriff miteinander kombiniert. Dieser wird unter Vollnarkose durchgeführt. Als wichtige Vorbereitungsmaßnahme müssen Patientinnen einige Zeit vor dem Eingriff auf blutverdünnende Mittel wie Alkohol sowie bestimmte Medikamente verzichten. Hierzu gehören auch ASS-haltige Schmerzmittel. Lebensnotwendige und ärztlich verordnete Arzneimittel dürfen natürlich nicht abgesetzt werden, hier ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erforderlich.
Um den Heilungsverlauf nach dem Eingriff zu unterstützen, empfehlen viele Studien, schon vor dem BBL für einige Wochen auf Nikotin zu verzichten. Dies kann den Zellstoffwechsel sowie die Durchblutung bereits deutlich verbessern helfen. Starke Raucherinnen, die nicht ohne weiteres auf Zigaretten verzichten können, sollten versuchen ihren Konsum zumindest deutlich einzuschränken. Falls weitere, spezifische Vorbereitungen nötig sind, erklärt diese der behandelnde Arzt. Etwa zwölf Stunden vor der OP bzw. am OP-Tag selbst muss die Patientin nüchtern sein. Auch Wassertrinken ist hierbei in aller Regel tabu.
Das geschieht beim Brazilian Butt Lift
Das Brazilian Butt Lift kann auf verschiedene Weise ausgeführt werden. In den USA sowie Südamerika wird hierbei jedoch in der Regel eine komplette Figurmodellierung, also eine gezielte Fettabsaugung sowie anschließende Vergrößerung der Po-Partie durchgeführt. Das Einsetzen spezieller Implantate zur Vergrößerung des Pos wird seltener unter diesem Namen angeboten. Aus diesem Grund beschränken wir uns hier auf die Beschreibung des BBL mittels Eigenfettbehandlung.
Im vorbereitenden Gespräch haben Arzt und Patientin festgelegt, welche Körperpartien zur Fettabnahme genutzt und wie groß die Po-Partie werden soll. Die entsprechenden Regionen werden nun mit einem wasserfesten Filzstift direkt auf der Haut markiert. Anschließend wird das Hautgewebe mit einer speziellen Lösung unterspritzt. Hierbei kommen verschiedene Verfahren zur Fettabsaugung in Frage. Häufig werden heute Methoden verwendet, in denen die lokale Betäubung gleich direkt mit ins Gewebe gegeben wird. Die überschüssigen Fettzellen werden dann durch entsprechende Kanülen abgesaugt und anschließend für den Transfer aufbereitet.
Der zweite Behandlungsschritt besteht nun in der Unterspritzung der Po-Partie. Dabei wird das aufbereitete Eigenfett direkt in die gewünschten Regionen gespritzt. Ziel ist ein möglichst knackiges, rundes Behandlungsergebnis. Mitunter führt der Arzt bewusst eine Überkorrektur durch. Der Hintergrund: Die körpereigenen Fettzellen werden vom Organismus zum Teil wieder abgebaut. Um ein langfristig schönes Ergebnis zu erzielen, wird daher zunächst mehr Fettgewebe eingebracht als unmittelbar nötig.
Nachsorge
Nach Abschluss der Brazilian Butt Lift-Operation werden Drainagen gelegt, durch die Wundflüssigkeit und Blut abfließen können. Diese verbleiben bis zu einigen Tagen im Gewebe und werden danach wieder entfernt. Darüber hinaus können die behandelten Körperpartien durch einen Verband und/oder durch ein spezielles Mieder gestützt werden.
Grundsätzlich sind die behandelten Regionen nach dem Eingriff noch sehr empfindlich. Dies betrifft sowohl die Körperpartien, an denen die Fettabsaugung durchgeführt wurde, als auch die Po-Partie selbst. Eine gewissenhafte Nachsorge mit allen erforderlichen Maßnahmen kann den Heilungsverlauf daher deutlich unterstützen und eventuell sogar beschleunigen. Patientinnen sollten sich daher genau an die Verhaltensregeln halten, die ihnen vom Arzt bzw. von der jeweiligen Klinik ausgegeben werden.
Zur Nachsorge gehört zum einen der Verzicht auf Genussmittel und Medikamente, die eine optimale Wundheilung beeinträchtigen könnten. Insbesondere Alkohol und blutverdünnende Arzneimittel, darunter auch nicht verschreibungspflichtige ASS-haltige Schmerzmittel, sind in jedem Fall tabu. Bei ärztlich verordneten Medikamenten ist eine genaue Absprache mit dem behandelnden Arzt notwendig. Auch Nikotin sollte soweit möglich gemieden werden, da hierdurch die Durchblutung verschlechtert werden kann. Darüber hinaus muss für mindestens zwei bis vier Wochen auf Sport und körperliche Anstrengung im Allgemeinen verzichtet werden. Für einige Zeit kann es zudem schmerzhaft sein, auf dem Rücken zu schlafen hier sollte in seitliche bzw. auf dem Bauch liegende Schlafposition gewechselt werden. Häufig wird außerdem zum Verzicht auf Sauna und heiße Bäder geraten.
Risiken und Komplikationsmöglichkeiten
Wie jeder schönheitschirurgische Eingriff, so geht auch das Brazilian Butt Lift mit einigen spezifischen Risiken und Komplikationsmöglichkeiten einher. An dieser Stelle erklären wir die wichtigsten hiervon. Selbstverständlich können je nach Ausgangssituation und persönlichem Gesundheitsprofil weitere Risiken hinzukommen. Entscheidend ist daher die Aufklärung durch den behandelnden Facharzt.
Nach der Behandlung ist das Gewebe oft sehr empfindlich. Reizungen, Schwellungen, Rötungen und auch Blutergüsse sind möglich. Außerdem kann es anfangs zu Missempfindungen, Kribbeln und Brennen kommen. Diese Symptome sind in der Regel ganz normal und klingen mit der Zeit von selbst wieder ab. Bei sich plötzlich verändernden oder stärker werdenden Beschwerden sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Im Allgemeinen gilt die Eigenfettbehandlung im Vergleich zu anderen Behandlungen als komplikationsärmer. Das eingespritzte Fettgewebe wird vom Körper in aller Regel sehr gut vertragen, allergische Reaktionen sind unwahrscheinlich. Allerdings kann die für die Liposuktion eingesetzte Flüssigkeit gegebenenfalls entsprechende Reaktionen hervorrufen. Bei entsprechenden Risikopatientinnen ist hier eine genaue Risikoabschätzung erforderlich. Zu den gefährlicheren Komplikationen gehören zudem Infektionen an der Einstichstelle. Das Infektionsrisiko ist hier zwar geringer als beispielsweise bei Operationen mit Einschnitten, allerdings trotzdem gegeben. Wichtig: Sobald eine Entzündung entdeckt wird, muss sie umgehend behandelt und beobachtet werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Darüber hinaus besteht natürlich immer das Risiko, dass das Behandlungsergebnis nicht den eigenen Erwartungen entspricht. Gerade der Eigenfetttransfer, wie er beim Brazilian Butt Lift durchgeführt wird, ist in seiner Wirkung nicht immer ganz vorhersehbar. Wird das Fettgewebe zu schnell wieder abgebaut, dann kann eine Nachbehandlung erforderlich sein. Viele Ärzte bewahren die zuvor aufbereiteten Fettzellen für diesen Zweck auf, so dass sie im Bedarfsfall schnell und unkompliziert einsatzbereit sind.