Der Begriff Microdermabrasion taucht immer öfter auf – im Fernsehen, im Bekanntenkreis, auf Werbeplakaten für ein Kosmetikstudio… Eine neuartige Methode, bestens geeignet zur Entfernung von Hautunebenheiten aller Art : (Akne-) Narben, Schwangerschaftsstreifen, Muttermale, Feuermale, Tätowierungen, Pigmentflecken, ja sogar tiefe Falten sind mit diesem Verfahren deutlich zu mindern oder gänzlich unsichtbar zu machen. Aber auch zur allgemeinen Hautverjüngung im Bereich von Gesicht, Hals, Dekollete und Rücken wird Microdermabrasion empfohlen.
Dabei handelt es sich bei dieser modernen Methode genau genommen nur um eine Weiterentwicklung des (kosmetischen) Peelings. Das Wort „Microdermabrasion“, auch Mikrodermabrasion oder Dermabrasion genannt, bedeutet soviel wie „kleinste Hautabtragung / Hautabschleifung„. Dies entspricht also der Wirkweise eines jeden wirksamen Peelings, bei dem Schleifpartikel auf chemische oder manuelle Weise die obersten Hautschichten abtragen und somit Unebenheiten verschwinden lassen. Neu allerdings ist die Technik, mit der ein solches Peeling heute durchgeführt wird: Bei den Verfahren, die als Microdermabrasion bezeichnet werden, geschieht diese durch feinste Kristall- oder Sandstrahlgeräte.
Die Hautabtragung ist dabei besonders schonend, zugleich aber auch hochwirksam. Vergleichbare Effekte gibt es auch mit weitaus riskanteren Methoden, wie dem chemischen Peeling oder einem Laserpeeling, welches in Deutschland gar nicht zugelassen ist. Im Gegensatz zu diesen tiefergehenden Abschälungen wird bei der Microdermabrasion nur die alleroberste Hautschicht abgetragen.
Auch wenn diese Technik also eine sanfte Alternative zu Laserbehandlung-2.htm“>Laser, Operation und Co. darstellt, sollte sie wie alle anderen Eingriffe gut überdacht werden. Nicht umsonst wird die Microdermabrasion der Intensivkosmetik oder Medizinischen Kosmetik zugeordnet. Dies bedeutet: Zwar ist eine Anwendung nicht auf medizinische Berufe beschränkt, sondern darf auch von zum Beispiel Kosmetikerinnen durchgeführt werden; diese müssen aber speziell geschult sein und über entsprechende Erfahrung verfügen. Die Methode wird in mehreren Sitzungen durchgeführt. Dies ist notwendig, weil sich die Haut in mehreren Zyklen erneuert – nur wenn alle veralteten Hautzellen abgetragen werden, ist der Erfolg zufriedenstellend. Eine Einzelsitzung kostet je nach Aufwand zwischen 50 und 100 Euro. Wie viele Sitzungen nötig sind, richtet sich dabei maßgeblich nach der zu behandelnden Fläche und Tiefe: Bei einzelnen Fältchen z.B. können 5-6 Sitzungen ausreichend sein, bei tiefen Aknenarben sind etwa 8-10 Sitzungen einzuplanen.
MICRODERMABRASION: WO, BEI WEM, FÜR WEN GEEIGNET?
Die Durchführung einer Microdermabrasion ist gesetzlich nicht geregelt. Sie unterliegt, anders als andere Eingriffe im Hautbereich, nicht den Heilberufen. Insofern dürfen sowohl Ärzte als auch qualifizierte KosmetikerInnen oder auch Heilpraktiker eine professionelle Hautabschleifung durchführen. Doch egal, wo die Behandlung auch durchgeführt wird: Ein Besuch beim Hautarzt / Dermatologen vorab sollte obligatorisch sein. Denn auch wenn das Verfahren vergleichsweise sanft und für nahezu alle Hauttypen geeignet ist, so ist es dennoch nicht für jeden Patienten geeignet. Im Gespräch mit dem Facharzt können Sie herausfinden, ob diese Technik wirklich die richtige ist oder ob bestimmte Krankheiten bestehen, die kontraindiziert sind. Hierzu zählen unter Anderem nahezu alle akuten und chronischen Hautkrankheiten. Auch Aknenarben dürfen zum Beispiel erst mehrere Monate nach erfolgreichem Beenden der Aknetherapie behandelt werden.
Zu den weiteren Kontraindikationen zählen: Schuppenflechte ( Psoriasis), Neurodermitis, Herpes, Rosazea, (Haut-) Krebs sowie alle infektösen Hauterkrankungen. Hierzu zählen auch Warzen, die sich viral verbreiten. Vorsicht geboten ist auch bei Muttermalen bzw. Leberflecken – nicht immer ist die Behandlung mit Microdermabrasion hier sinnvoll. In solch kritischen Fällen sollte die Behandlung am Besten ausschließlich von einem entsprechend qualifizierten Arzt durchgeführt werden. Auch bei der Verwendung von medizinischen Hautcremes (Cortison, Aknemedikamente) muss vorab ein Arzt konsultiert werden. Der Grund für diese wichtige Vorabdiagnose: Durch das Schleifverfahren können bestehende Viren und Bakterien, kurz Entzündungsherde weitergetragen werden. So kann eine lokale Hauterkrankung dann z.B. plötzlich das ganze Gesicht befallen. Ebenfalls kontraindiziert ist die Microdermabrasion bei Couperose, Besenreisern und anderen venösen Leiden.
Sind alle medizinischen Fragen vorab geklärt, beginnt die Suche nach dem richtigen Studio oder der passenden Praxis für die Behandlung. Dies kann zum Beispiel ein Hausarzt oder Dermatologe mit Zusatzausbildung sein, aber auch Kosmetikstudios jeder Art kommen in Frage. In allen deutschen Großstädten, darunter Berlin (Microdermabrasion Berlin), Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, München oder Köln finden sich sogar größere Kosmetikzentren, die mitunter ganz auf diese Behandlungsform spezialisiert sind. Adressen finden sich zum Beispiel auch beim Hersteller der unterschiedlichen Dermabrasions-Geräte. Einfacher und oftmals effektiver ist die Suche aber über Internet und Bekannte: Sicherlich kennt jemand einen empfehlenswerten Experten für die Microdermabrasion. Denn durch die uneinheitliche Ausbildung in der Technik ist es umso wichtiger, auf Empfehlungen von Freunden vertrauen zu können. Ist das nicht möglich, gibt es auch im Internet spezielle Foren zu Medizin und Kosmetik. Hier tauschen Nutzer ihre Erfahrungen mit unterschiedlichen Anbietern aus. Auch die Kosten für eine Behandlung können je nach Mietspiegel der Städte mitunter stark variieren; ein Preisvergleich lohnt in jedem Falle.
Wer sich für ein Studio oder eine Praxis (immer öfter werden diese übrigens kombiniert – so bieten Ärzte in ihren eigenen Räumen Behandlungen durch professionelle Kosmetikerinnen an, natürlich medizinisch überwacht) entschieden hat, sollte ein ganz unverbindliches Beratungsgespräch vereinbaren. Hier kann der Eingriff in aller Ruhe besprochen werden, Fragen geklärt und Zweifel aus der Welt geräumt werden. Ehrlichkeit und umfassende Informationen zeichnen ein seriöses Institut für Microdermabrasion immer aus. Ein Ordner mit Vorher Nachher Bildern ehemaliger Kunden zeigt Behandlungserfolge und Möglichkeiten auf und beschönigt dabei nichts. Ganz nebenbei kann das Beratungsgespräch auch genutzt werden, um sich über die Gegebenheiten vor Ort ein Bild zu machen: Stimmen die Versprechungen mit der Realität überein? Haben Hygiene und Sauberkeit höchste Priorität? Und dokumentieren die Fotos, dass hier tatsächlich mit mehreren Jahren Erfahrung praktiziert wird? All solche Fragen können entscheidend sein. Schließlich verpflichten Sie sich (noch) zu nichts!
DIE BEHANDLUNG- VORSORGE, NACHSORGE, ERFOLGE UND RISIKEN
Die Microdermabrasion ist eine der schonendsten Behandlungsformen gegen unreine Haut, Narben und Fältchen überhaupt. Oftmals effektiver und zugleich sanfter als eine Schälkur mit Fruchtsäuren, sind die möglichen Risiken entsprechend gering. Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme ist bereits mit der medizinischen Vorabuntersuchung und der Wahl des richtigen Behandlungsortes geschafft. Dennoch gibt es natürlich, wie bei jedem Eingriff, gewisse Behandlungsrisiken. Neben der Kompetenz der KosmetikerIn bzw. des Arztes ist auch die Mitwirkung des Patienten entscheidend für den Behandlungserfolg.
Als wichtigste Vor- und Nachsorge gilt der Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Alkohol wirkt wie andere Medikamente (Aspirin, Macumar) auch blutverdünnend und kann somit zu unnötigen Komplikationen wie Hämatomen und Schlimmerem bei der Behandlung führen. Nikotin wiederum verengt die Gefäße und stört die Durchblutung, was den wichtigen Heilprozess behindern kann. Daher sollte rund einige Wochen vor sowie nach der Mikrodermabrasion nicht geraucht werden. Dies gilt selbstverständlich für jede einzelne Sitzung – bei entsprechend 10 Sitzungen im Zeitabstand einiger Wochen sollte ganz auf das Rauchen verzichtet werden.
Eine einzelne Behandlung dauert je nach Hautareal etwa zwischen 30 und 120 Minuten. In der Regel wird die Haut großflächiger behandelt, um einen möglichst gleichmäßigen Effekt zu erzielen. In der Regel wird eine lokal betäubende Salbe aufgetragen, um Schmerzen zu minimieren. Bei längeren Sitzungen kann auch eine Betäubungsspritze oder sogar eine Vollnarkose angebracht sein. Letztere kann selbstverständlich nur bei Behandlung durch einen Arzt erfolgen und ist dann entsprechend kostenintensiver. Zusätzlich zur Betäubung wird bei jeder Behandlung im Gesicht auch ein Augenschutz gegen die feinen Kristallsplitter aufgesetzt. Wenn die Haut beruhigt und abgereinigt ist, wird das Microdermabrasions-Gerät angesetzt. Dieses Schleifinstrument enthält heute meist Kristallköpfe, die mit Hilfe eines Druckluftsystems auf die Haut gebracht werden. Der Kristall „beschießt“ die Haut mit feinsten Partikeln und trägt somit die oberste Schicht, die sogenannte Epidermis, ab. Dies ist in ähnlichen Verfahren auch zum Beispiel mit einem Sandstrahl möglich. Die Behandlung wird so lange fortgeführt, bis sich kleinste Pünktchen in den Hautporen gebildet haben. Dies ist ein Zeichen für eine lokale, minimale Blutung. Im Gegensatz zu chemischen oder herkömmlichen Schälverfahren schuppt sich die Haut jedoch nicht sichtbar. Unmittelbar nach der Behandlung können noch spezielle Wirkstoffampullen oder Salben eingebracht werden, um den Behandlungserfolg zu verstärken. Je nach Situation können auch Pflaster oder ein leichter Verband aufgebracht werden.
In der Zeit nach der Behandlung verändert sich die behandelte Haut radikal. Das feine, manuelle Abtragen führt zu einer sofortigen Reaktion im Körper, die auch als Hautregeneration oder Hautverjüngung bezeichnet wird: Das flächendeckende Abtragen alter, teils verhornter Hautzellen führt zu einem harmlosen „Warnsignal“ der Haut. Sie ist nun bemüht, die fehlende oberste Hautschicht so schnell wie möglich zu ersetzen. In Folge dessen werden sehr schnell neue Hautzellen produziert, die dann die alten ersetzen und eine rundum junge, ebenmäßige neue Hautschicht bilden.
Dieser Effekt ist es auch, der die Microdermabrasion so beliebt macht für nahezu alle Hautunebenheiten sowie unreine oder großporige Haut. Denn auch diese kann mit dem Verfahren oft erfolgsversprechend behandelt werden. Narben, Tätowierreste oder tiefe Falten sind ebenfalls in den alten Hautzellen eingeschlossen und können dann, Sitzung für Sitzung, abgetragen werden.
Neben der Hautverjüngung kommen andere positive „Nebeneffekte“ hinzu, die für ein strahlendes Äußeres sorgen: Weil verhornte Hautzellen gleich mit entfernt wurden, wird die Talgproduktion wieder auf ein Normalmaß reguliert. In der Folge kann sich auch fettige und unreine Haut wieder dauerhaft normalisieren. Zusätzlich erhöht sich die Mikrozirkulation in den Blutgefäßen, wodurch die körpereigenen Proteine Kollagen sowie Elastin vermehrt produziert werden. Auch die Produktion der Fibrolasten als stützende Fasern wird erhöht. Dies erhöht wiederum die Elastizität und Festigkeit der Haut und verbessert das Bindegewebe. Somit ist der Erfolg bei einer Mikrodermabrasion gegen zum beispiel Fältchen nicht nur einmalig, er setzt sich auch fort: Ein verbessertes Bindegewebe beugt der Neuentstehung von Falten vor. Selbst Pigmentflecken und andere, leichtere Farbunterschiede der Haut können durch die Behandlung deutlich gemildert werden: Die Microdermabrasion sorgt im behandelten Bereich für eine gleichmäßigere Pigmentierung. Nicht nur deshalb ist es sinnvoll, auch bei Unebenheiten großflächig zu behandeln. Wer die Microdermabrasion hauptsächlich zur Hautverjüngung durchführt, kann sich über einen weiteren positiven Nebeneffekt freuen: Die Haut ist jetzt besonders aufnahmefähig für pflegende, straffende oder talgregulierende Präparate. Deshalb nutzen viele Kosmetikstudios den Effekt dieser Behandlung und bieten ihn in Kombination mit diversen anderen Behandlungstechniken wie Wirkstoffampullen.
Im Gegensatz zu chemischen Peelings und mechanischen Schälkuren wird die Haut bei der Mikrodermabrasion nicht gereizt. Durch die radikale Neubildung von Zellen kann sie unmittelbar nach der Behandlung aber trotzdem sehr empfindlich sein. Daher sollten insbesondere starke Sonnenbäder, aber auch Solarium und Sauna für einige Wochen bis Monate gemieden werden. Wer sich in einem Land mit starker UV-Strahlung aufhält, sollte auf entsprechenden Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor achten. Hält man sich nicht an diese Vorsichtsmaßnahme, kann es zur sogenannten Hyperpigmentierung kommen: Weil die oberen Hautzellen teilweise fehlen, dringen Sonnenstrahlen sehr tief in die Hautschichten ein, es kommt zu entsprechend dunklen, übermäßigen Färbungen der Haut. Auch das Hautkrebsrisiko kann durch eine solche Hyperpigmentierung erhöht sein. Als weitere Nachsorgemaßnahme sollte die Haut mit speziellen Salben behandelt werden. In Folge der Behandlung bilden sich kleinste Krusten/ Schorf, der durch die feinen Blutpünktchen bedingt ist. Er ist vollkommen ungefährlich und sollte nicht abgekratzt werden. Die Salben wiederum (nicht fetthaltig, beim Arzt/ KosmetikerIn gibt es entsprechende Spezialprodukte) sorgen dafür, dass die Krusten geschmeidig bleiben und gleichmäßig zurückgehen. So wird der Narbenbildung vorgebeugt, der Behandlungserfolg vergrößert.
Etwaige Risiken und Komplikationen ergeben sich aus falscher Handhabung, aber auch aus übertriebenen Erwartungen. So ist eines der wichtigsten „Behandlungsrisiken“, dass die Behandlung nicht den gewünschten Effekt erbringt. Dies kann insbesondere der Fall sein, wenn Aknenarben, Falten oder andere Unebenheiten in tieferen Hautschichten sitzen. Manchmal kann eine erneute Sitzung das Ergebnis verbessern, in anderen Fällen sind aber tiefergehende Verfahren nötig, um den störenden Makel zu entfernen. Laserverfahren, die bis in die kollagenen Hautschichten wirken, sind auf Grund unkalkulierbarer Risiken jedoch in Deutschland nicht zugelassen. Wie erfolgsversprechend die Behandlung sein wird, lässt sich jedoch bereits vorab ein wenig genauer bestimmen: So liefert die Microdermabrasion besonders im Gesichtsbereich hervorragende Ergebnisse. Dies hat unter Anderem damit zu tun, dass die Neuproduktion von Hautzellen hier besonders schnell abläuft. An Körperstellen wie Armen und Beinen, aber auch Bauch oder Rücken können die Erfolge deutlich schwächer sein. Wer sich beispielsweise hier ein Tatoo entfernen lassen möchte, sollte besser auf eine Laserbehandlung zurückgreifen. Auch die Hautverjüngung hat ihre Grenzen: Zwar wirkt die Behandlung nachweislich auf die Neubildung von Zellen und Bindegewebe. Gleichzeitig ist aber auch die Hautalterung ein ganz natürlicher Prozess, der durch eine Microdermabrasion nicht aufgehalten, nur eventuell verlangsamt werden kann.
Richtige Komplikationen treten weniger häufig und seltener als in vergleichbaren Verfahren auf. Hierzu zählen insbesondere Rötungen und Narben. Letztere entstehen zum Beispiel, wenn die gebildeten Krusten abgekratzt werden. Doch auch ohne äußere Einwirkung kann es zu übermäßiger Narbenbildung (Kelloiden) und wuchernden Narben kommen, die dann auch dauerhaft bleiben. In diesem Falle ist das ästhetische Ergebnis dann schlechter als vor der Behandlung. Wer zu entsprechenden Narben neigt, sollte von einem Eingriff eher absehen. Akute Hautkrankheiten und Entzündungen werden durch die Behandlung weiter verteilt und befallen dann auch andere Hautareale. In selteneren Fällen kann es zur Bildung von Zysten kommen, wenn der Ausgang einer Hautdrüse versehentlich verschlossen wurde. In diesen Fällen sollte ein Hautarzt zu Rate gezogen werden, der den Hohlraum aufsticht. Wie bei allen Hautbehandlungen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Insbesondere empfindliche Haut sollte deshalb vorher sorgfältig untersucht werden. An größeren Komplikationen sind Blutungen, Nachblutungen, Taubheitsgefühle und andere Mißempfindungen zu nennen. Diese sind jedoch bei der oberflächlichen Mikrodermabrasion selten und nur durch grob unsachgemäße, zu tiefe Abschleifung möglich.